München stürzt den Spitzenreiter

4:3-Erfolg gegen Bremerhaven

Erst konnte Stadionsprecher Stefan Schneider am Nachmittag einen Sieg der Münchner Löwen feiern, dann bejubelten er und 160 Zuschauer, die ebenfalls von der Allianz-Arena ins Eisstadion im Olympiapark pilgerten, nochmals einen Münchner Sieg: Der EHC gewann am frühen Abend unerwartet, aber nach Meinung beider Trainer verdient, gegen die Fishtown Pinguins aus Bremerhaven. Das 3:4 (0:1, 1:3, 2:0) bedeutete für die Nordseestädter gleichzeitig den Verlust der Tabellenführung.

Von Beginn an zeigten die Münchner den unbedingten Siegeswillen, erarbeiteten sich im Gegensatz zu den Gästen nicht nur die größeren Spielanteile, sondern auch die besseren Chancen. Mitte des ersten Abschnitts nutzte Neville Rautert dann eine Überzahlsituation zur Führung. Im Mittelabschnitt dann bereits die Vorentscheidung. Fast schien es,als würden die Münchner die Gäste überrennen. Mike Kompon direkt von der Strafbank sowie zwei Mal ausgerechnet der Ex-Bremerhavener Brent Robinson erhöhten auf 4:0 für die Hausherren. Der Gegentreffer zum 1:4 (Jason Pinizzotto) 33 Sekunden vor Drittelende schien nur ein Schönheitsfehler.

Doch im Schlussabschnitt begann für die 1151 Zuschauer das große Zittern. Die einen bangten um die Führung, die anderen hofften auf ein Comeback der Pinguins Erst gelang Pinizzoto kurz nach Drittelbeginn mit seinem zweiten Treffer das 2:4, dann waren die Gäste dreizehn Minuten vor Schluss durch ein Tor von Scott Cameron wieder dran. Mehrfach hätten die Gäste diesen Ausgleich erzielen können. Die größte Chance zum Ausgleich vereitelte dann aber der Münchner Torwart Leonhard Wild, der bereits auf dem Rücken liegend gegen Paul Deniset mit dem Schoner retten konnte. Auch eine Hinaustellung eines Münchners 72 Sekunden vor Schluss brachte den Pinguins keinen Erfolg mehr. Gästetrainer Igor Pavlov zeigte sich von seinem Team enttäuscht:" Wir waren undiszipliniert, zu zufrieden nach dem 8:0-Erfolg. Aber das ist tötlich." Den Münchnern bescheinigte er einen verdienten Erfolg. Nicht nur wegen des von ihm besonders gelobten Leonhard Wild im Tor. "München zeigte eine gute Leistung für den frühen Zeitpunkt der Saison." Zufriedenheit natürlich auch bei EHC-Coach Gary Prior: "Für uns war dieser Erfolg gerade nach dem Spiel in Kaufbeuren wichtig". Das 2:0 von Mike Kompon habe sein Team aufgeweckt und ihm das nötige Selbstvertrauen gegeben. "Im letzten Drittel mussten wir viel in Unterzahl spielen, das hat viel Kraft gekostet. Da haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Aber dass wir am Ende dennoch gewonnen haben, darauf können wir aufbauen", so Prior, dessen Team bereits am Dienstag erneut im heimischen Stadion auf dem Eis steht. Dann kommt zwar nicht der Spitzenreiter, mit dem EV Landshut jedoch DER Derby-Gegner in der Asstel-Bundesliga für die Münchner. Ein Spiel, bei dem es nicht nur um Punkte geht, sondern auch um die Vormachtstellung an der Isar.

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