"Auf den Spuren der Eltern"
Interview mit Bremerhavens Ross Mauermann
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Ross Mauermann. Foto: City-Press.
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Interview
Das zweite Jahr ist meistens schwieriger als das erste! Nachdem die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven die Liga im letzten Jahr gerockt haben, sind sie auf dem besten Weg, dies in ihrer zweiten Saison zu wiederholen. Mit tollen Erfolgen lassen die Spieler von Trainer Thomas Popiesch im wieder aufhorchen! Nach einer 5:2 Niederlage im Haifischbecken stand Ross Mauermann (27), mit 15 Volltreffern und 12 Vorlagen zweitbester Torschütze des Teams, Ivo Jaschick von EISHOCKEY.INFO zu einem kurzen Gespräch zur Verfügung:
Ross Mauermann, wenigstens der Nachname hört sich sehr deutsch an – haben Sie deutsche Wurzeln?
Ja, meine Vorfahren kommen aus Deutschland und für mich ist es sehr cool, dass ich jetzt hier spiele. Es ist ein sehr deutsch klingender Name und es war auch recht imposant, als ich hierhin kam und sah, dass mein Name irgendwie doch hierhin passt. Es ist auch toll, hier in Deutschland, wo meine Eltern herkommen, meine Eishockeykarriere fortsetzen zu können. Ich mag das Land, ich fühle mich in Bremerhaven bei den Pinguinen sehr wohl.
Schaue ich mir so Ihre Statistiken an, fällt mir auf, dass Sie sehr viele Tore erzielen – könnte ich Sie als >Goalgetter< bezeichnen? Schießen Sie gerne Tore?
Natürlich! Ich könnte mir keinen vorstellen, der nicht gerne Tore erzielt. So ist nun mal Eishockey – nur die Tore zählen! Es macht schon großen Spaß, vor allen Dingen, wenn du vor den eigenen Fans die Tore erzielst – das ist einfach toll, wenn dann das ganze Stadion deinen Namen ruft. Unbeschreiblich!
Als Sie mit dem Eissport anfingen, wer war Ihr großes Idol?
Mein Vater! Als ich anfing dem Puck hinterherzujagen, war mein Vater mein Coach, und er hat mir alles beigebracht, hat mir gezeigt, wie ich spielen muss, einfach alles! Mit meinen Freunden haben wir dann auch in unserem Garten gespielt – dadurch wurde meine Freude für dieses Spiel geweckt und ich versuchte alles zu machen, was mein Vater mir versuchte beizubringen.
Kommen wir auf das heutige Spiel bei den Kölner Haien, das Sie mit 5:2 verloren haben, zu sprechen. Es fing mit einem kuriosen Tor für Bremerhaven an! Ja, das war schon witzig! Das Spiel lief noch sechs Minuten weiter, bevor eine Unterbrechung kam und die Schiedsrichter die strittige Situation noch einmal überprüfen konnten. Das war, so glaube ich jedenfalls, für uns alle eine neue Erfahrung. Die Situation, das Tor, wurde erzielt, aber das Match ging weiter. Dann wurde im Videobeweis auf Tor entschieden und die Uhr zurückgestellt. Man kann sich gar nicht vorstellen, was passiert wäre, hätte Köln noch den Ausgleich geschossen – der hätte dann auch nicht gegolten! Es war schon eine sehr interessante Angelegenheit! Auch wenn diese Aktion wegen der Länge der Zeit in Vergessenheit geraten wäre! Leider haben wir danach etwas die Linie verloren, obwohl wir vor allen Dingen in den ersten 30, 35 Minuten sehr gut mitgespielt haben und mit etwas Glück, …., wer weiß!
Dieses "nachträgliche" 1:0 hätte eigentlich noch einmal Rückenwind für Ihre Pinguine sein müssen!
Ja, es ist eigentlich immer schön, noch schöner auswärts, wenn wir in Führung gehen. Aber dann haben sich bei uns einige Fehler eingeschlichen und Köln hat ja auch ein gutes Team, das darf nicht vergessen werden.
Mit welcher Marschroute kamen Sie hier nach Köln?
Ganz klar, wir wollten gewinnen! Wir wollen jedes Match gewinnen! Sonst brauchten wir gar nicht anzutreten!
Und Ihre Ziele? Unter die ersten sechs zu kommen?
Ja, selbstverständlich! Und daran hat sich trotz der Niederlage nichts geändert. Wir wollen jetzt die beiden Partien vor der Olympiapause vor eigenem Publikum noch gewinnen. Wir haben uns in eine sehr gute Position gebracht und werden in den noch ausstehenden Partien alles geben, um die direkte Qualifikation zu erreichen.
Danke und viel Glück!
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