Tschechien peilt Titel-Hattrick an

Finnen feiern Kapanen

Hannover (dpa) - Titelverteidiger Tschechien und Finnland spielen bei der 65. Eishockey-Weltmeisterschaft um die Goldmedaille. Mit einem 3:2 (1:0, 0:1, 1:1/0:0)-Penaltysieg im Halbfinale am Samstag gegen Schweden zog der neunfache WM-Champion aus Tschechien ins Finale an diesem Sonntag (19.00 Uhr) i n der Preussag-Arena ein. Die finnischen "Löwen", die im Viertelfinale die deutsche Mannschaft ausgeschaltet hatten, kamen mit dem 3:1 (1:0, 0:1, 2:0) gegen die NHL-Profis aus den USA wie zuletzt 1999 ins Endspiel. Damals scheiterten sie in Lillehammer an den Tschechen. Die US-Boys und das "Drei-Kronen"-Team aus Schweden kämpfen im "kleinen Finale" (15.00) um die Bronzemedaille.

Finnland, das sich bei der Vorjahres-WM in St. Petersburg mit Bronze begnügen musste, ging vor 10513 Zuschauern in der ausverkauften Preussag-Arena nach 15 Minuten durch Juha Ylonen in Führung. Das "Suomi"-Team war spielerisch überlegen, hatte aber Schwächen im Abschluss und bekam im zweiten Drittel die Quittung für die leichtfertig vertanen Chancen. Mike Knuble (39.) glich für die USA aus. Mit einem Doppelschlag und seinen Turniertreffern sechs und sieben erlöste Torjäger Sami Kapanen (51./53.) den Weltmeister von 1995 und schoss die Finnen zum sechsten Mal in ein WM-Finale.

Titelverteidiger Tschechien zog zum dritten Mal in Folge nach 1999 und 2000 ins Finale ein. Mit dem entscheidenden Penaltytreffer gegen Schweden führte Viktor Ujcik vor 10513 Zuschauern den neunfachen Weltmeister und Olympiasieger von 1998 zum 22. Mal in ein WM- Endspiel. Nach dem glücklichen Sieg gegen das "Drei-Kronen-Team" haben die als einzige Mannschaft noch ungeschlagenen Tschechen im Endspiel die Chance, als drittes Team nach Russland und Kanada den Titel-Hattrick zu schaffen.

Im Penaltyschießen hatten die Tschechen die stärkeren Nerven und mit Milan Hnilicka den besseren Torwart. Der Keeper vom NHL-Club Atlanta Trashers wehrte drei von vier schwedischen Penalties ab und hatte beim fünften Glück, als Fredrik Modin nur die Torlatte traf. Auch NHL-Star Mats Sundin versagte im "Shoot out". Der Millionenstürmer der Toronto Maple Leafs war nach dem Playoff-Aus gegen die New Jersey am Freitag mit einem Privatjet in Hannover eingetroffen. Die Flugkosten von 70 000 Mark übernahm ein schwedischer TV-Sender.

"Heute hatte Tschechien das Glück, das wir gegen die Russen hatten", sagte Schwedens Trainer Hardy Nilsson. Im Viertelfinale gegen den Rekordweltmeister hatte sich der siebenmalige WM-Champion aus Skandinavien mit 4:3 nach Verlängerung durchgesetzt. Im Schlussdrittel waren die Schweden noch auf Endspielkurs. Andreas Johansson, der beim SC Bern in der Schweiz sein Geld verdient, nutzte eine Strafzeit von Pavel Kubina und schoss Schweden nach 46 Minuten mit 2:1 in Front, doch nach einem Fehler des schwedischen Torhüters Tomy Salo glückte Viktor Ujcik (52.) mit seinem fünften Turniertor der Ausgleich. Kapitän Robert Reichel hatte den Weltmeister der letzten zwei Jahre nur zwanzig Sekunden nach Spielbeginn in Führung gebracht, Modin glich nach 22 Minuten für das Nilsson-Team aus.

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10.01.2025 19:41 Uhr

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