SC Mittelrhein Neuwied besiegt Dresden nach 0:2-Rückstand
Furioses Schlussdrittel lässt Bären jubeln-Schäfler der Mann des Abend
Was für ein Kampf, was für ein Spiel: Mit 0:2 lagen die Deichstädter nach dem zweiten Drittel bereits zurück, doch mit einer unglaublichen Energieleistung und einer tollen Moral drehte das Dahlem-Ensemble das Spiel gegen die Eislöwen noch in einen 4:2-Sieg um. Matchwinner war ein überragender Harald
Schäfler, der im letzten Drittel mit drei Toren seine Mannschaft auf die Siegesstraße schoss.
Zum Spiel
Das erste Drittel verlief ausgeglichen, aber auch relativ unspektakulär. Erst im zweiten Spielabschnitt kamen die Deichstädter besser ins Spiel, und erarbeiteten sich die ein oder andere hundertprozentige Torchance. So scheiterte Bärenstürmer Hardy Gensel freistehend vor Gästekeeper Timo Järvinen, der mit einem "Megasave" seine Mannschaft vor dem Rückstand bewahrte. Gleiches galt für einen Schuss von Mike Muller, den der Eislöwengoalie mit der Fanghand aus dem Winkel fischte. Während Järvinen auf dem Eis seine Klasse bewies, durfte Ex-Bärengoalie Marius Cissewski sich das Geschehen auf dem Eis nur von der Bank aus anschauen. Der ehemalige "Hexer" der Deichstädter ist derzeit nur zweite Wahl bei den Sachsen, wurde aber freundlich an seiner alten Wirkungsstätte empfangen und folgte wie in alten Zeiten auch der Aufforderung der Bärenfans zu einer Laola.
Zurück zum Spielgeschehen: Nicht nur den Deichstädter, sondern auch den Gästen aus Dresden bot sich im zweiten Abschnitt die Chance auf den Führungstreffer, der den Eislöwen in der 39. Spielminute dann auch gelingen sollte. Ein Schuss von Georg Havlik landete, nachdem er zuvor zwei Mal unglücklich abgefälscht wurde, im Tor der Bären. Der zweite Rückschlag folgte nur 13 Sekunden später, als Jan Welke einen vom Hintertornetz abgeprallten Puck an Gronau vorbei zum 0:2 einschob.
Skeptische Blicke auf der Tribüne nach diesem Doppelschlag, Dresden schien sich damit auf die Siegesstraße geschossen zu haben, doch es kam anders als gedacht. Bereits nach sieben Sekunden im zweiten Drittel zappelte die Hartgummischeibe zum ersten Mal im Kasten von Järvinen, als "Go Harry" Schäfler seinen ersten Treffer des Abends markierte. Es sollte nicht sein letzter werden. Bereits drei Minuten nach dem Anschlusstreffer war erneut Schäfler zur Stelle, der in Überzahl einen Schuss von Sebastian Osterloh unhaltbar für den Eislöwenkeeper zum Ausgleichstreffer abfälschte. Überhaupt war Sebastian Osterloh am Freitag Abend ein Beispiel für den unbändigen Siegeswillen und Charakter der Bären. Noch im zweiten Drittel, Osterloh war kurz zuvor bei einem Check mit dem Kopf gegen die Bande geprallt, war der Verteidiger auf der Bank zusammengebrochen, hatte kurzzeitig das Bewusstsein verloren. Doch schon nach kurzer Behandlung durch die Ärzte fuhr Osterloh wieder zum nächsten Wechsel auf das Eis.
Mit dem Ausgleichstreffer hatten sich die Gastgeber endgültig zurück in das Spiel gekämpft, in dem die Gastgeber nun Dresden überhaupt nicht mehr zur Entfaltung kommen ließen, die Bären vor allem auch kräftemäßig nun deutlich überlegen waren. Die Entscheidung fiel dann mit den Überzahltoren zwei und drei in diesem Spiel, Mike Muller und erneut Harald Schäfler, diesmal mustergültig bedient von Robert Kwiatkowski, machten den Sieg perfekt.
Stimme zum Spiel
Harald Schäfler, SC Mittelrhein-Neuwied
"Unsere Mannschaft gibt halt nie auf, wir glauben immer an unsere Chance. Wir haben auch in der zweiten Drittelpause noch fest an uns geglaubt. Spielerisch können wir mit einem Gegner wie Dresden nicht mithalten, aber wenn wir unsere Stärken ausspielen dann haben wir auch Erfolg. Die drei Tore sind mir nicht wichtig, wichtig sind alleine die drei Punkte für das Team."
|