"Es läuft gut!"
Thomas Greiss rückt in den Fokus der NHL
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Thomas Greiss. Foto: NHL Media.
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Mit dem durch nichts aus der Ruhe zu bringenden Thomas Greiss hat sich seit Jahren, nach Olaf Kölzig, wieder ein Deutscher Torhüter zwischen den Pfosten der NHL etabliert! Der mittlerweile 33-jährige gebürtige Füssener, der seine große Karriere bei den Kölner Haien begann, rückte durch seine Reflexe, sein Stellungsspiel und seine Fangquote sehr schnell in den Fokus der besten Liga der Welt!
2004 wurde er von den kalifornischen Haien, den San Jose Sharks, in der dritten Runde des Drafts an sich gebunden. Dort traf er auf seine Landsleute Marcel Goc, Christian Ehrhoff und Marco Sturm - die Sharks waren im Begriff deutsch zu werden. In der Saison 2005/06 verletzte sich der Kölner Stammtorwart Oliver Jonas so schwer, dass Greiss aushelfen musste! Er machte seine Sache aber so gut, dass er bei der B-WM in Frankreich ein Garant des Aufstiegs wurde und sogar mit nach Turin zu den Olympischen Spielen fuhr.
2006 folgte er dem Ruf aus Kalifornien -musste aber zuerst noch "Lehrjahre" in den Minors absolvieren. So landete er zuerst an der Ostküste bei den Worcester Sharks (AHL) und war sogar mal kurzzeitig in der East Coast Hockey League (ECHL) bei den Fresno Falcons zu finden! Manch einer hätte seinen Traum "NHL" ad acta gelegt. Nicht aber der stoisch ruhige Bayer Greiss. Immer wieder landete er nach Kurzeinsätzen in Kalifornien in den Minors. 2010/11 wurde er sogar nach Schweden (Brynäs IF) geschickt -aber für Greiss kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Er machte weiter! 2013 wurde er als Backup für Marc-André Fleury von Pittsburgh verpflichtet, ein Jahr später als Ersatz für Mike Smith in die Wüste geschickt -zu den Phoenix Coyotes. Seit Sommer 2015 wohnt er auf Long Island, ungefähr eine Stunde mit der Bahn von Manhattan entfernt und versucht das Tor seiner New York Islanders sauber zu halten - was ihm in 157 Spielen (ohne PO) auch schon 10 mal gelungen ist! Zuerst teilte er sich das Metallgehäuse mit Jaroslav Halak (jetzt BOS) und ab dieser Spielzeit mit
Sein Team, das nach den großen Erfolgen zu Beginn der 80er Jahre (vier Stanley Cup Siege in Folge -80 - 83) in der Bedeutungslosigkeit verschwunden ist, befindet sich im Wiederaufbau. Bedingt durch die schlechten Platzierungen der letzten Jahrzehnte setzte ein großer Zuschauerschwund ein, brachte aber auf der anderen Seite auch gute Draftpicks. Die schwindenden Fanscharen führten dazu, dass das Team umziehen sollte, zumal das in die Jahre gekommene Nassau Coliseum auf Long Island zuerst auch nicht neu gebaut werden sollte. Wenigstens äußerlich führte man kosmetische Korrekturen durch und einigte sich auf einen Neubau nur ein paar Kilometer entfernt, mit besserer Verkehrsanbindung. Aber bis es zu einer Einigung darüber kam, zogen die Islanders zu Spielen näher an New York heran - ins Barclay Center nach Brooklyn!
Seit dieser Spielzeit nun wird das Team von Stanley Cup Sieger Barry Trotz gecoacht, und dieser kann auf ein überzeugendes Torhütertandem aus Europa zurückgreifen, das sich die Spiele teilt - jeder wird auf ungefähr 41 Einsätze kommen - der Schwede Robin Lehner und eben "Uns Thomas". Greiss hat sich etabliert! Er ist auf dem besten Weg seine beste NHL Saison zu spielen - in den Kategorien Gegentordurchschnitt hat er seine persönliche Saisonleistung nach 39 Partien auf 2,22 verbessert -genauso so, wie den Prozentsatz der gehaltenen Schüsse: 92,8%!
Da es im Osten, speziell in der "Metropolitan Conference" ein sehr enges Rennen um die Platzierungen bei noch 11 ausstehenden Spielen der Islanders ist, kann über die Playoffs noch nichts Konkretes gesagt werden! Sollte das Duo im Tor der New Yorker sich aber weiterhin so gut ergänzen, ist ihnen noch ein langes Eishockeyjahr zu prophezeien.
Anfang des Monats unterhielten wir uns nach einem Match gegen Philadelphia (1:4). Siehe Link "Interview mit Thomas Greiss".
Ivo Jaschick.
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