Ingolstadt: "Pflichtsieg" gegen EV Duisburg
Schwere Verletzung von Lingren
Nix für Ästheten war das gestern Abend im Eisstadion an der Jahnstraße. Aber wer beim Auftritt des Schlusslichtes an der Schanz auf ein Torfestival wartete, der war sowieso mit den falschen Voraussetzungen ins Stadion gegangen. Jim Boni war sich bereits vor der Partie gewiss: "Wenn wir heute nicht 1
10 Prozent geben, dann werden wir das Spiel auch nicht gewinnen". Dabei begann, zumindest mit dem ersten Vortrag alles wünschenswert. Bei den Füchsen heute Pribil für Hrazdira im Kasten und bei den Panthern musste heute Simon Olivier pausieren. Nach der ersten Reihe in der heute neben Clayton Young, Wolfgang Kummer und Bill McDougall agierten, war der erste Schwung einmal dahin und die Gäste kamen zu ihrer ersten Möglichkeit.
Das erste Powerplay spielten die Panther zwar druckvoller als zuletzt, dennoch vermisste man den direkten Weg zum Tor. Noch ehe sich die Gäste zum ersten Mal mit einem Mann mehr versuchen durften, konnte Glen Goodall durchbrechen und vor Pribil nur mit einem Foul gestoppt werden, wonach die Panther zum ersten Mal in den Genuss eines Penalty während der laufenden Spielzeit kamen. Das Publikum forderte ihn und Glen Goodall tat ihnen auch den Gefallen, zum Glücksspiel anzutreten. Der Füchse-Keeper machte es ihm aber auch nicht all zu schwer. Früh kam er dem Center entgegen und öffnete dem Stürmer somit einige Ausweichmöglichkeiten und Lücken. Die 96 entschied sich nach links auszuweichen und einzuschieben. Noch in der selben Minute hätte der Ausgleich fallen können, aber Kurtis Miller schießt knapp am Tor von Brunetta vorbei. Danach folgte die bereits erwähnte Strafzeit und die numerische Überlegenheit für die Gäste von der Wedau. Nachdem neben Bill McDougall auch noch Wolfgang Kummer raus musste, mussten sich die Hausherren für 43 Sekunden sogar mit 3 gegen 5 Spieler stemmen und machten ihre Sache dabei sehr gut. Sehenswert dabei ein absolut fairer Monster-Check von Steve Lingren. Ein Stellungsfehler in Unterzahl der Füchse hätte beinahe das 2:0 gebracht, Sam Groleau ließ Rafael Jedamzik stehen, scheiterte aber an Pribil. Das nächste Strafzeitendoppelpack für die Panther kostete auch den Ausgleich. Erst nach dem Spiel konnte der endgültige Torschütze auf den Spielbericht übertragen werden. Demnach bekommt Henri Marcoux das Tor und Kurtis Miller, sowie Pekka Kautonen die Assists gutgeschrieben. Bereits im ersten Drittel deutete sich an, dass die Partie heute oftmals unterbrochen werden würde. Jede Kleinigkeit wurde sofort mit zwei Strafminuten belegt, was sich erst im dritten Drittel etwas legte. Eine eher unglückliche Szene stammt aus der 18. Spielminute. Nach einer Drehung bekommt plötzlich Rafael Jedamzik den Schläger von Clayton Young ins Gesicht, der Center holte gerade in dem Moment zu Torschuss aus, als sich der Verteidiger in den Kanadier hineindrehte.
Wie Jedamzik, so ging es im mittleren Abschnitt einigen Spielern, hüben wie drüben, hohe Stöcke gehörten jetzt zur Tagesordnung. Wie im ersten, so erwischten die Raubkatzen auch im zweiten Drittel den besseren Start. Bill McDougall eröffnete den Abschnitt mit einem sehenswerten Alleingang, welchem der Torerfolg aber nicht vergönnt war. Eine Unterzahl der Hausherren brachte die Gäste wieder zurück ins Spiel. Pekka Kautonen beispielsweise scheiterte am Pfosten (25.). Eine mehr als unschöne Szene stammt aus der 26. Spielminute. Obwohl die Scheibe bereits seit Sekunden aus der Gefahrenzone war, näherte sich Oliver Wälde Steve Lingren von hinten und fährt den Verteidiger völlig über den Haufen und lässt diesen in die Bande krachen. Lingren bleibt minutenlang bewusstlos auf dem Eis liegen, ehe er mit einer Trage vom Eis und anschließend ins Klinikum geschafft wurde, neben einer starken Gehirnerschütterung weiß man aber noch nichts genaueres über die Verletzung von Steve Lingren. Des Volkes Zorn entlud sich fortan beim Unparteiischen Kowalczyk, der Wälde gerade einmal eine kleine Strafe (2 Minuten) aussprach.
Spätestens in der 28. Minute beruhigten sich die Gemüter etwas, als Sam Groleau im Nachschuss das 2:1 erzielen konnte. Nur kurze Zeit später war es wieder der wieselflinke Außenstürmer, der eine weitere Einschussmöglichkeit hatte. Es folgte eine Strafe gegen Markus Jocher, die aber eher absehbar war. Kein Zweikampf verging, ohne dass der Verteidiger seinen Gegenspieler nicht irgendwie zu provozieren oder aus der Reserve zu locken versuchte. Haken und Meckern brachten ihm schließlich dann doch 2 plus 10 Minuten ein. Die Strafzeit verpuffte allerdings ungenutzt. Nachdem sich Mario Brunetta in der 35. einem Schuss von Oliver Wälde erwehren mussten, waren es zum Ende des letzten Drittels wieder die Panther die das Zepter übernahmen, allerdings machte Pribil mit zahlreichen Paraden und Reaktionen einige Chancen des ERCI zunichte. Kurz vor der zweiten Drittelpause kommt Sam Groleau in der Mitte noch einmal in Scheibenbesitz und zieht voll durch zum vielumjubelten 3:1.
Das erste Zeichen im letzten Abschnitt setzte erneut Sam Groleau, diesmal musste er allerdings auf die Strafbank, das Urteil Haken und zwei Minuten. Im Schlussabschnitt hatten beide Teams noch einige Möglichkeiten Treffer zu erzielen, die Keeper behielten aber auch bei zahlreichen 2-1, 3-1 - Situationen immer kühlen Kopf, und fand eine Scheibe dann doch einmal am jeweiligen Torsteher vorbei, so rettete das Metall, oder das fehlende Zielwasser des Schützen. Wie ernst es Gäste-Coach Rico Rossi mit einem Punkt an der Schanz war, wurde spätestens in der 59. Minute klar. Pünktlich zur Meldung der letzten zwei Minuten verließ Pribil seinen Kasten zugunsten eines sechsten Spielers. Den Schlusspunkt setzte Wolfgang Kummer, der sich von der eigenen blauen Linie am leeren Kasten versuchte, aber in der Schlussminute am Pfosten scheiterte.
Quelle: Ingolstadt Panther
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