Sommerpause bei den Eisbären Berlin beendet
Coach Pierre Pagè stellt namhafte Verpflichtungen in Aussicht
Die von allen Eishockeyfans ungeliebte Sommerpause liegt in ihren letzten Zügen. In Berlin betraten am vergangenen Sonntagmorgen Eisbär David Roberts und Neueisbär Mark Beaufait mit ihren Familien als erste Überbringer dieser erfreulichen Botschaft in Tegel wieder Berliner Boden. Auch Steve Walker u
nd Yvon Corriveau trafen noch am selben Tag im sommerlich heißen Berlin ein. Am Montag folgten ihnen Goalie Richard Shulmistra, Jeff Tomlinson und die weiteren Neulinge im Bärendress John Gruden und Brad Bergen. Nach und nach wird sich die Truppe so vervollständigen.
Neben den noch zu erwartenden Neuzugängen werden auch Keith Aldridge und David Cooper später in Hohenschönhausen zurück erwartet. Hier werden private Gründe als Entschuldigung angeführt. David weilt bei einer Hochzeit in seiner Familie. Bei Familie Aldridge sind dies gar sehr erfreuliche, dort steht unmittelbar die Geburt des zweiten Sprösslings bevor.
Viel Zeit zur Akklimatisierung bleibt den Bärencracks allerdings nicht.
Schon die erste Woche hält ein eng gestaffeltes Programm bereit. Begonnen wird, wie jedes Jahr, mit der Überprüfung der persönlichen Fitness und dem obligatorischen Gesundheitscheck. Coach Pierre Pagè wird so einen ersten Überblick erhalten, ob sich alle Akteure den Sommer über profihaft verhalten und schon etwas für die Kondition getan haben. Dass in Jahren zuvor beim Eisbärenanhang diesbezüglich Zweifel aufkamen soll ein für alle mal der Vergangenheit angehören.
Eines wird schon mal ganz anders sein: Zum ersten offiziellen Fototermin wird am Mittwoch nicht in den Welli oder einen anderen vertrauten Ort, sondern in die Deutschlandhalle gebeten. Dieser Umstand ließ im Eisbärenforum erschrockene Fans nachfragen, ob das nun die Vorboten für lange Befürchtetes sind. Aber wer dem Sommerstammtisch beiwohnen konnte oder regelmäßig Radio Eiskalt hört, weiß, dass dies der noch andauernden, aber planmäßigen Erneuerung der Eisanlage im Sportforum geschuldet ist. Demzufolge werden die ersten Trainingseinheiten ab Donnerstag auch auf Charlottenburger Eis gefahren. Wobei es laut Manager Peter John Lee natürlich trotzdem den leidigen Plan B gibt... Die schweißtreibenden Sitzungen im Kraftraum erfolgen jedoch in einem Hohenschönhauser Fitness - Studio.
Neben dem Trainingsbetrieb gibt es selbstverständlich auch schon offizielle Termine. So weilte zum Beispiel Trainer Pagè am Dienstagvormittag zu einem Pressegespräch in der Großbeerenstrasse in Mariendorf.
Am Freitag, den 2.8. ab 19.00 Uhr kommt es auf dem Gelände eines treuen Sponsors der Eisbären am Weißenseer Weg zum ersten Kontakt zwischen Spielern und Fans. Der EHC lädt zur Dauerkarten - Party ein.
Für den Sonntag steht dann der Abflug Richtung Schweden im Kalender. Hier sollen die ersten Teamauftritte erfolgen, getestet und bereits Spielpraxis gesammelt werden.
Der 29jährige US-Amerikaner Kelly Fairchild stößt vom AHL - Team Hershey Baers zum DEL - Klub nach Hohenschönhausen. Laut Coach Pagè zeichnet den Ex - Käpt´n der Baers vor allem "seine Spielintelligenz, eine vorbildliche Einstellung und hohe körperliche Intensität auf dem Eis" aus. Außerdem besitzt "er die Gabe seine Mitspieler hervorragend in Szene zu setzen".
Kelly ist 1,81 Meter groß und kann mit 90 Kilogramm auch ein ordentliches Kampfgewicht in die Waagschale werfen. Außerdem konnte er in 34 NHL - Spielen Erfahrung auf höchstem Niveau sammeln. Alleine 10 davon absolvierte er in der vergangenen Saison in den Reihen des zweimaligen Stanley - Cupsiegers Colorado Avalange. Einen Großteil seiner Karriere verbrachte er in den Farmteams der Toronto Maple Leafs. Für die Leafs spielte er 23 mal in der NHL.
Ein Hauptgrund für Fairchilds Verpflichtung dürfte aber wohl der Fakt sein, dass bereits einige aktuelle Eisbärencracks seinen bisherigen Karriereweg kreuzten. So stand Kelly mit David Cooper im Kader der St.John´s Maple Leafs, bei den Michigan K-Wings waren Keith Aldridge und David Roberts seine Teamkameraden und bei den Orlando Solar Bears spielte er gemeinsam mit Neuzugang Mark Beaufait.
In einem Interview mit einer Berliner Tageszeitung stellte Pierre Pagè weitere namhafte Verpflichtungen in Aussicht. Dass eine davon den klangvollen Namen Kariya tragen wird, nämlich der jüngere Bruder von NHL - Star Paul, Steve Kariya, bezweifeln jedoch sogar die härtesten Optimisten unter den Eisbärenfans.
Trotz dieser eher spekulativen Ankündigungen kann sich die Fangemeinde des EHC gelassen auf den Saisonauftakt freuen. Die Cracks, die bisher in Hohenschönhausen anheuerten und zum erstenmal das Eisbärentrikot überstreifen genießen mehrheitlich einen guten Ruf in der Szene. Und da ein John Gruden den erneuten Lockrufen aus der NHL widerstand und Kelly Fairchild nicht in Mannheim landete, könnte darauf schließen lassen, dass auch der notwendige Teamspirit vorhanden sein wird.
Welche Spieler nun noch die Mannschaft verstärken werden, bleibt noch abzuwarten. In den nächsten Tagen, oder unter Umständen auch Wochen, wird diese Frage beantwortet werden. Man darf gespannt sein!
Ein Artikel von Matthias Eckart
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