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Eisbären Berlin 20.01.2022, 10:08

"Erinnerungen bleiben für immer!"

Interview mit Berlins Torwart Mathias Niederberger

Mathias Niederberger.
Mathias Niederberger.
Foto: City-Press.
Interview Der gebürtige Düsseldorfer Mathias Niederberger wechselte im Sommer 2020 zu den Eisbären Berlin und gewann sofort seine erste DEL-Meisterschaft. Ivo Jaschick sprach mit dem Nationaltorhüter über seinen Werdegang und die aktuelle Saison.

Wie ist das - Ihr Vater war Eishockeynationalverteidiger, Sie sind die Nummer 1 in der Nationalmannschaft und auch Ihr Bruder Leon stürmt dort?

Es war nicht so, dass wir praktisch zum Eishockey "gezwungen" wurden! Alle drei, Yannick, der mittlere, Leon, der jüngste und ich haben in der Jugend beides gemacht - Fußball und Eishockey! Yannick ist dann beim Fußball hängen geblieben. Wir konnten uns also frei entscheiden!

Warum sind Sie Goalie geworden? Ihr Vater war Verteidiger, Sie sind Torhüter und Leon Stürmer - von allem etwas!

(lachend) Eigentlich wollten wir eine ganze "Niederberger-Reihe" haben! - Nein, nicht ganz! Ich muss zugeben, dass ich in meinen Anfängen auch draußen gespielt habe. Wir haben zuhause viel Streethockey gespielt und da bin ich dann im Tor gelandet. Roy Roedger kann man dafür auch mitverantwortlich machen, da er uns damals aus Kanada so eine Ausrüstung zugeschickt hatte. Dann habe ich es auch irgendwann mal auf dem Eis ausprobiert, fand Gefallen dran und bin dabei geblieben.

Glücklicherweise, aber wer weiß, vielleicht wären Sie ein noch besserer Verteidiger oder Stürmer geworden? Obwohl, noch besser geht nicht!

(lacht)

Nachdem Sie acht Spiele in der DEL für Düsseldorf gemacht haben, sind Sie 2011 nach Kanada in die OHL (Ontario Hockey League) gewechselt!

Genau, ich bin zu den Barrie Colts (OHL) in eine der kanadischen Juniorenligen (WHL, QMJHL, OHL) gegangen, um dann nach zwei Jahren für einige Spiele nach Manchester (Monarchs, AHL) und Ontario (Reign, ECHL), den Farmteams der LA Kings zu wechseln. Von dort kommend bin ich erstmals ein Eisbär geworden. Eigentlich lief es auch echt gut in Berlin, aber ich hatte nicht genug Einsätze (11). Da wurde zu dieser Zeit (2015) in Düsseldorf die Position des Torhüters frei und Christoph Kreutzer (damaliger Trainer) - dafür werde ich ihm ewig dankbar sein - hat mich dann nach Düsseldorf geholt. Diese, seine, Aktion hat mir den Weg, meine Karriere, geebnet. 

Aber kommen wir noch einmal auf Ihre "kanadische/amerikanische Eishockeyzeit" zu sprechen - was haben Ihnen die drei Jahre in den "Knochenmühlen" der Minors gebracht?

Neben dem sportlichen würde ich erstmal sagen: eine Menge Lebenserfahrung! Dann noch viele Freundschaften, viele unvergessliche Momente, aber auch harte und sehr anstrengende Zeiten. In den unteren Ligen, den Minors kämpft jeder darum, hoch zu kommen - frei nach dem Motto: Friss oder stirb! Da konnte es schon ganz schön hoch hergehen, entweder du bringst deine Leistung oder du bist weg vom Fenster! Auf der einen Seite hat man sich da unheimlich um einen bemüht, gekümmert, aber auf der anderen war man auch sehr schnell aussortiert. Es ist schon ein knallhartes Geschäft, war für mich aber gleichzeitig auch eine großartige Erfahrung. Ich habe meine Zeit drüben genossen - sie hat mich auch reifen lassen, stärker gemacht!

Sie waren ja in der Organisation der NHL-Kings - hat niemand versucht Sie aufzuhalten?

Als ich mich entschieden habe, nach Deutschland zurückzukehren, gab es, vielleicht leider, nichts Konkretes mehr. Ich war an einem Punkt angekommen, an dem mich dort nichts mehr gereizt hat, denn in die ECHL wollte ich nicht mehr und Berlin hat an mir sehr großes Interesse gezeigt. So habe ich meine Zelte in Kalifornien abgebrochen!

Ein Jahr Berlin, fünf in Düsseldorf, 2020 wieder nach Berlin gewechselt und auf Anhieb Deutscher Meister geworden! Alles richtig gemacht!

Ja, es ist schon ein Traum, in eine neue Mannschaft zu kommen und sofort die Meisterschaft zu gewinnen. Es war ein riesengroßer Erfolg - und dann auch noch unter diesen Umständen: trotz Corona, trotz aller auch damit verbundenen Schwierigkeiten, die eine ganze Menge Energie gekostet haben! Aber umso schöner war es dann, diese schwierige Saison mit meiner ersten Meisterschaft zu krönen. Das kommt nie wieder, aber die Erinnerungen bleiben für immer!

Was würden Sie sagen, wieviel Prozent am Erfolg einer Mannschaft hat der Torwart?

Ich würde sagen, dass der letzte Mann, der Torwart, schon eine sehr wichtige Rolle im Team hat! Ich möchte mich da nicht auf irgendeine Zahl festlegen. Es hängt auch viel von der Mannschaft, von der Struktur und vom System ab. Er muss auch ein wenig seine Vorderleute ?dirigieren? können und Verantwortung übernehmen. Das habe ich mir in all den Jahren so ein bisschen angeeignet und ich versuche mit meiner positiven und professionellen Art für mein Team auch ein gutes Beispiel, ein Vorbild, zu sein. 

Wenn Sie jetzt mit Ihren Eisbären in Ihrer Heimat Düsseldorf spielen, ist das dann etwas Besonderes, ein spezielles Match?

Ja, das würde ich schon sagen! Es ist immer schön, nach Hause zu kommen! Momentan ist es natürlich sehr schade, dass coronabedingt keine Zuschauer zu den Spielen kommen können. Uns Spielern tut es schon weh, dass keine Fans ins Stadion kommen dürfen und gerade in Düsseldorf! Wenn ich nach Düsseldorf komme, freue ich mich immer, da ich ja auch so viele bekannte Gesichter sehe - sehr viele positive Emotionen kommen da hoch!

Hätten Sie nicht Angst, dass die Düsseldorfer Fans Ihnen Ihren Wechsel nach Berlin übel nehmen und Sie eventuell auspfeifen würden?

Nein, die habe ich nicht! Ich denke, dass wir immer noch ein gutes Verhältnis haben, da ich mich ja nicht gegen die DEG, gegen Düsseldorf entschieden habe, sondern eher für Berlin, für die Eisbären, für den sportlichen Erfolg. Und die Meisterschaft gibt mir Recht. Außerdem besteht so ja auch noch die Chance wieder zurückzukehren, man kann nie wissen, was passiert.

Sie haben es vorhin schon einmal angesprochen, dass Corona die letzte Meisterschaft schon speziell gemacht hat! Sie in Berlin haben immerhin ein paar Zuschauer, manche Vereine gar keine! In diesem Jahr bestimmt der Virus auch wieder den Spielplan!

Wir versuchen natürlich alle möglichst kein Corona zu bekommen und wir versuchen uns so gut es eben geht dagegen zu schützen, lassen uns impfen und mehr! Ganz ausschließen kann man eine Ansteckung nicht! Wir sind geboostert, halten uns an die Hygienevorschriften, tun halt alles, was im Bereich des Möglichen ist um die Gefahr einer Ansteckung zu minimieren.

Iserlohn, München und andere Teams werden von Corona heimgesucht - ist es überhaupt eine reguläre DEL-Saison?

Klar, die Spiele werden ja alle nachgeholt - also ist es eine reguläre Saison! Aber mit Besonderheiten! Darauf muss man sich halt einstellen und damit umgehen können.

Letzte Frage: Wie heißt der DEL-Champion 2022?

(wie aus der Pistole geschossen) Eisbären Berlin!

Vielen Dank für dieses nette Gespräch!
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