Er kam, spielte und siegte!
Interview mit Kölns Torwart Julius Hudacek
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Julius Hudacek. Foto: Mathias M. Lehmann.
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Interview
Julius Hudacek bekommt einen Anruf, ist Stunden später in Köln, hält seinen Kasten sauber und ist der gefeierte Held. Nach dem Shutout Sieg sprach Ivo Jaschick mit ihm:
2:0 gewonnen, direkt ein Shutout, wie haben Sie das Spiel gesehen?
Es war einfach grandios! Wir haben drei Spiele hintereinander verloren und mussten heute unbedingt drei Punkte holen - dieser Sieg war immens wichtig für uns! Ich bin erst diese Nacht hier in Köln angekommen, habe dann die ganzen medizinischen Untersuchungen über mich ergehen lassen müssen, habe dann ein wenig am Training teilgenommen - manchmal ist es besser, weniger nachzudenken sondern einfach zu spielen! Aber die ganze Mannschaft hat mir geholfen, ohne sie wäre das ?zu null? nicht denkbar gewesen - ihr gehört auch ein ganz großer Teil daran! Es war wirklich ein sehr schönes und lustiges Erlebnis für uns heute Abend!
Sie scheinen sich ja schon ganz mit den Haien zu identifizieren. Sie sagten gerade: "Wir haben die letzten drei Spiele verloren!" Sie haben direkt das ?Wir? gewählt, obwohl Sie ja erst heute Nacht ankamen und direkt mit einem Shutout gesiegt haben!
(lachend) Ja, die Jungs haben mir den Einstand hier auch leicht gemacht - ich wurde sehr freundlich aufgenommen, ich fühle mich, als wäre ich schon länger hier! Ich war auch lange nicht sicher, ob ich überhaupt heute spielen kann, wegen der ganzen Formalitäten - Transferkarte und das ganze Zeugs! Gestern bekam ich von den Haien den Anruf, dass ich direkt meine Sachenpacken solle und jetzt stand ich hier 60 Minuten in der vollen Lanxxess-Arena und kann den 2:0 Sieg feiern. Die Fans, die Menschen hier sind richtiggehend eishockeyverrückt, im positiven Sinne! Wenn ich wieder zu Hause sein werde, werden die Fans und die tolle Arena immer in meinen besten Erinnerungen bleiben. Ich habe diesen Abend, dieses Spiel, mehr als genossen und ich hoffe, dass wir in den nächsten Spielen genauso auftreten werden!
Sie bekamen also gestern den Anruf, haben das Nötigste eingepackt und kamen hierhin!
Ja, wir haben am Telefon das Wichtigste besprochen und dann wollten die Verantwortlichen der Haie, dass ich so schnell es geht nach Köln komme. Der nächste Flughafen war in Budapest, das bedeutete eine drei stündige Autofahrt für mich - aber irgendwie haben wir es geschafft, dass ich den Flieger noch bekommen habe. Dann kamen Tests, 10 Minuten Training mit dem Team und dem Torwarttrainer - ja und dann ging es los!
Lassen Sie uns mal teilhaben an Ihrem Gefühlsleben - 1. Spiel, 1. Shutout, direkt Publikumsliebling! Müssen Sie sich nicht kneifen, um festzustellen, dass Sie nicht träumen?
(lächelnd) Ja, aber ich denke, dass die Erwartungen an mich jetzt extrem hoch sein werden! Ich weiß auch, dass ich nicht jedes Match "zu null" spielen werde - aber glauben Sie mir, ich werde jedes Spiel mein Bestes geben. Ich will der Mannschaft helfen, denn ich habe gesehen, dass sie viel Qualität besitzt.
Wie lange haben Sie kein Eishockeyspiel mehr bestritten und wie haben Sie sich fit gehalten?
Ich habe jetzt ziemlich genau sieben Monate kein Spiel mehr bestritten - mein letztes war in Düsseldorf - , aber ich konnte mich bei meinem slowakischen Heimatverein Spisska Nova Ves in körperlich guter Verfassung halten - dafür möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bedanken. Sie ließen mich mit der 1. Mannschaft trainieren und das hat mir sehr geholfen.
Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!
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