"Ein Tor fürs Selbstvertrauen!"
Interview mit Tim Wohlgemuth
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Tim Wohlgemuth. Foto: City-Press.
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Interview
Tim Wohlgemuth hat mit dem Tor zum 1:1 gegen Bremerhaven den Grundstein zum vierten Sieg gelegt. Nach dem Spiel sprach er mit Ivo Jaschick:
Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Erfolg - was können Sie zu dem Sieg und dem Einzug ins Halbfinale sagen?
Ich denke, dass wir heute sehr, sehr stolz sein können auf unsere Leistung, auf die unglaublichen Fans, auf die ganze Organisation, auf alles! Wir haben gezeigt, dass wir als Team geschlossen aufgetreten sind! Es war atemberaubend - genauso ein Heimspiel brauchten wir jetzt in den Playoffs - voller Euphorie, vor dieser Kulisse! Darauf können wir aufbauen, stolz sein!
Sie waren schon 3:0 nach Siegen vorne, es fehlte nur noch ein Sieg zum Weiterkommen - plötzlich schienen die Nerven nicht mehr mitzuspielen!
Am Ende spielt es keine Rolle, ob man egal mit wie vielen führt, jede Mannschaft braucht vier Siege zum Weiterkommen. Da spielt dann die Psychologie eine gewaltige Rolle, denn auch bei einer 3:0 Serienführung kann man nur noch verlieren und der Gegner hat nichts mehr zu verlieren! Es kann dann nur noch besser werden und so hat Bremerhaven dann auch gespielt! Sie haben ihr bestes Eishockey gespielt und wir wurden verkrampfter, waren nicht mehr so locker. Aber am Ende haben wir uns gepusht und den Sieg letztendlich verdient, wenn auch etwas glücklich, eingefahren.
Nicht nur ich würde sagen, dass Sie mit Ihrem enorm wichtigen Tor in der 50. Minute die Weichen auf Sieg gestellt haben!
Das Tor tut mir schon gut, weil ich nach dieser für mich doch ziemlich enttäuschenden Saison und einer ziemlich dämlichen Strafzeit beim letzten Spiel, meinen Mannschaftskameraden dann doch noch helfen konnte. Wir konnten das Spiel drehen und die Serie gewinnen - stehen jetzt im Halbfinale! Ich denke auch, dass das Tor mir wieder mehr Selbstvertrauen gibt!
Bevor Sie ein Hai wurden, waren Sie in Ingolstadt und Mannheim!
Um ehrlich zu sein, hatte ich mir von dem Wechsel auch mehr versprochen, offensiv auch mehr Fuß fasse! Aber letztendlich bin ich froh, dass ich in einer sehr erfolgreichen Mannschaft spiele und ich meinen Teil zum Erfolg beitragen kann. Wir sind jetzt im Halbfinale, können nach vorne schauen und stolz drauf sein!
Jetzt wartet im Halbfinale Ihr "Heimatverein" Ingolstadt auf Ihre Haie - was erwarten Sie?
Ich glaube, es wird eine sehr hart umkämpfte Serie werden. Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, die sehr unterschiedliches Eishockey spielen. Beide Teams haben sehr viel Qualität in ihren Reihen - am Ende wird sich dann zeigen, wer die bessere Mannschaft ist! Den Eishockeyfans wird auf alle Fälle ein Specktakel geboten werden - sie werden sehr viel Spaß haben!
Sie sagten gerade "unterschiedliches Eishockey"! Ihr Coach, Kari Jalonen, ist Finne, nordisch geprägt, während Mark French eher für das nordamerikanische System steht - zwei Eishockeykulturen prallen aufeinander!
Ja, ich denke schon - aber das Schöne an dem "Best-Of-Seven" - Modus ist, dass es eigentlich keinen Zufall geben kann, sondern dass sich in maximal sieben Spielen der wirklich bessere durchsetzt! Ich könnte mir vorstellen, dass es auch für den Außenstehenden, oder überhaupt die Fans, interessant sein wird, wenn diese beiden Systeme aufeinanderprallen! Ich auch!
Vielen Dank und viel Erfolg im Halbfinale!
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