Eisbären gewinnen gegen überlegene Pinguine
Berliner nutzen Überzahlsituationen zum Sieg
Den 4.187 Zuschauern im Krefelder KönigPalast dürfte die 3:4 Niederlage ihrer Pinguine n.V. gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Berlin regelrecht wie ein deja vu vorgekommen sein. Wie schon in den vorherigen Heimspielen gegen Mannheim und den Erzrivalen aus Düsseldorf, langte es trotz eines überragenden Auftritts nicht zum Sieg. Dass die Mannschaft von Trainer Pierre Pagé zwei Punkte mit auf den Heimweg nach Hohenschönhausen nehmen konnte, hatte sie insbesondere ihrem äußerst effizienten Überzahlspiel zu verdanken. Während die Seidenstädter ihren Gast aus der Bundeshauptstadt beim Spiel fünf-gegen-fünf regelrecht dominierten, gelang es ihnen nicht, ihre chronische Schwäche bei numerischer Überlegenheit zu überwinden.
Zu Beginn der Partie haderten die Pinguine mit ihren zahlreichen Möglichkeiten, versuchten den Puck regelrecht ins Tor zu tragen, anstatt gradlinig den Abschluss zu suchen. In der zehnten Spielminute brach dann allerdings der Damm, die überragende DEL-Sturmreihe um Jan, Alinc und Vasiljevs hatte einmal mehr zugeschlagen. Alinc legte geschickt auf Jan ab, der per trockenem Schlagschuss zur Führung für sein Team einnetzte. Die Antwort der Eisbären ließ nicht lange auf sich warten, Steve Walker glich bei doppelter Überzahl in der zwölften Spielminute zum 1:1 aus. Kurz vor ertönen der Schlussirene zur ersten Drittelpause, unterlief Boris Blank ein folgenreicher Schnitzer: Der Ex-Berliner spielte während eines Entlastungsangriffs bei eigener Unterzahl einen Fehlpass, direkt auf den Schläger eines Gegenspielers. Aus dieser Situation ergab sich ein Konter für die Gäste, den Sven Felski dankend zur erstmaligen Gästeführung verwandelte.
Im zweiten Spielabschnitt legten die Pinguine erneut los wie die Feuerwehr, erspielten sich Chancen in Hülle und Fülle. Herberts Vasiljevs egalisierte nach maßgenauem Zuspiel von Alexander Selivanov in der 22. Spielminute zum absolut verdienten 2:2. Doch damit noch nicht genug, der Moskowiter Selivanov traf nur eine Minute später zur folgerichtigen 3:2 Führung für sein Team (23.). In dieser Phase der Begegnung waren die Niederrheiner drauf und dran, den Sack zuzumachen. Eine hervorragende Möglichkeit dazu bot sich Edeltechniker Alinc in der 25. Minute, er scheiterte allerdings im Alleingang an Youri Ziffzer im Gehäuse der Eisbären. In der Folge brachten sich der Deutsche Meister von 2003 durch eine Vielzahl von Strafen selbst um die Früchte seiner Arbeit. Erwähnt werden muss in diesem Zusammenhang allerdings die teilweise schwer nachvollziehbare Regelausregelung von Hauptschiedsrichter Steffen Klau, welche die Pinguine alles andere als begünstigte. Rückkehrer Denis Pederson gelang in der 32. Spielminute in Überzahl der schmeichelhafte 3:3 Ausgleich für die Berliner.
Im letzten Drittel zeigten sich die Krefelder nochmals deutlich gewillt, während der regulären Spielzeit eine Entscheidung herbeizuführen, was ihnen jedoch verwährt blieb. Die beste Chance des Drittels konnte dabei noch das Krefelder Eigengewächs Daniel Pietta für sich verbuchen, er scheiterte jedoch hauchdünn am Lattenkreuz (50.) . Die Eisbären gingen in Überzahl in die Verlängerung, da Pinguin Boris Blank noch eine Strafe aus den regulären 60 Minuten in der Kühlbox abzubrummen hatte. Eine Sekunde vor Ablauf der Strafe, überwandt Deron Quint Reto Pavoni mit einem Schuss zwischen die Schoner zum 4:3 Siegtreffer für Berlin (62.) .
Stimmen zum Spiel:
Jiri Ehrenberger (Krefeld Pinguine): "Wir haben heute ein gutes Spiel abgeliefert, nach dem 1:2 Rückstand eine engagierte Aufholjagd gestartet. Die zahlreichen Strafzeiten haben leider das Tempo aus dem Spiel genommen. Uns haben sich zahlreiche Chancen geboten, letztlich fehlte uns die Cleverness. Wir haben mehrere drei-gegen-fünf Situation spielen müssen und sind dafür jedes Mal eiskalt von den Berlinern bestraft worden. Insgesamt hatte die Partie sehr gutes DEL-Niveau."
Pierre Pagé (Eisbären Berlin): "Wir müssen besser spielen. Krefeld hat sich in den letzten Wochen kontinuierlich gesteigert, uns gelingt das immer noch nicht. So langsam wird es Zeit dafür."
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