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DEL 10.09.2007, 13:50

DEL-Wochenendrückblick: Inflation und Infiltration

"Iserlohner Torrausch" beschäftigt die Szene - Salzburger PR

Das erste DEL-Wochenende ist absolviert und an Gesprächsstoff zur Nachbereitung mangelt es nicht. Verantwortlich dafür ist vor allem die "Tor-Inflation" in Iserlohn. Die Roosters und die Ice Tigers boten sich dort am Sonntag ein Rekord-Spiel mit 19 Toren. Doch die Trefferflut ruft geteiltes Feedback hervor, genau wie eine überraschende PR-Aktion der Red Bulls Salzburg, die sich aktiv für einen DEL-Einstieg einsetzen.

Die Nürnberg Ice Tigers sind nach zwei Spieltagen DEL-Tabellenführer und haben nicht nur dank ihrer Tormaschine Ahren Spylo allein am Sonntag in Iserlohn zehn Treffer erzielt. Das Rekord-Spiel (EISHOCKEY INFO berichtete) hat aber offenbar nicht alle der 4.417 Zuschauer am Iserlohner Seilersee erfreut. Zumindestens Otto Sykora nicht. Ausgerechnet der Manager der siegreichen Nürnberger wird in den Medien mit deftigen Worten zitiert und ereiferte sich demnach über Profi-Referee Daniel Piechaczek: "Die Schauspielerei der Iserlohner war eine Frechheit hoch drei - und der Schiedsrichter ist darauf reingefallen", sagte Sykora und gibt dem bunten Treiben auf dem Iserlohner Eis nachträglich einen faden Beigeschmack. Dass man bei den Roosters selbst ebenfalls wenig begeistert ist, liegt ja klar auf der Hand. Denn wann ist einer Mannschaft schonmal das zweifelhafte Kunststück gelungen, neun Tore zu schießen und dafür null Punkte zu kassieren?

Für Aufsehen sorgte unterdessen auch eine überraschende PR-Aktion der Red Bulls Salzburg, die offenbar in mehreren DEL-Stadien Eigenwerbung für einen DEL-Einstieg gemacht haben - so zum Beispiel in der Mannheimer SAP-Arena, wo just unten auf dem Eis, der Ex-Club von Salzburgs Trainer Pierre Pagé Meister Mannheim bezwang. Die DEL-Ambitionen der Salzburger sind nicht neu und mit dem hochkarätigen Personal und den Millionen des Energy-Drink-Magnaten Matteschitz scheinen die Österreicher gar kein schlechter Partner für die deutsche Eliteliga zu sein. Doch das stürmische Werben der umtriebigen Salzburger überrascht die DEL-Führung. Deren Geschäftsführer Gernot Tripcke äußerte sich in der Presse distanziert zur "Salzburger Stadion-Infiltration", es gebe "keine konkreten Planungen" für einen DEL-Einstieg der Red Bulls, alles sei noch "sehr, sehr weit weg".

Weit weg von den jüngsten Erfolgen sind derzeit die Mannheimer Adler, die - sie haben richtig gelesen - Tabellenletzter sind. Der amtierende Meister wird natürlich gleich ordentlich verspottet, doch sei den Spöttern gesagt, dass man das Fell des Bären nicht verteilen möge, bevor dieser erlegt ist. Das gilt auch für die Adler-Federn, denn die Schützlinge von Trainer Greg Poss hatten es am Wochenende mit Düsseldorf und den Eisbären zu tun. Beiden Mannschaften sagen Experten Titel-Ambitionen voraus und bei beiden Partien waren die Mannheimer nicht weit von einem eigenen Erfolg weg. So gibt es also keinen Grund zur Panik in der Kurpfalz, nur Grund genug für mehr Anstrengung am kommenden Wochenende.

Selbige werden die Fans auch von den Hamburg Freezers erwarten, denn auch die Hanseaten blieben - hoch ambitioniert - ohne Punkte am Wochenende. Am knappen Erfolg der Hanseaten ist nach Meinung von Freezers-Coach Bill Stewart zwar hauptsächlich Gäste-Keeper Mike Bales schuld, doch zeigten erste Pfiffe auf den Rängen der ColorLine-Arena auch, dass die Zuschauer auch von den eigenen Spielern mehr erwartet haben.

Vom Hamburger Gegner Straubing konnte man dagegen am Wochenende nicht mehr erwarten. Viele Beobachter hatten vor der Saison schon geahnt, dass die Kühnhackl-Truppe dieses Mal bissiger sein könnte in der DEL. Auch hier sei zwar vor voreiligen Schlüssen gewarnt, aber die Tiger ließen schon erahnen, dass ihr Fell in dieser Saison teurer verkauft wird. Und der stets sichere Schlussmann Mike Bales ist natürlich immer ein gutes Faustpfand, wenn in der noch einzuspielenden Abwehr doch mal etwas durcheinander läuft.

Etwas durcheinander verlief auch der Saisonstart der Augsburger Panther. Als man am Freitagabend von einem "Sieg der Panther" im Internet las, war man sich zunächst sicher, dass die Ingolstädter Panther gemeint waren und rieb sich dann verwundert die Augen, dass die Augsburger in Ingolstadt bessere Panther waren. Am Sonntag wurden die Bordeleau-Schützlinge dann aber wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Ein gutes letztes Drittel reichte vor 4.700 enttäuschten Fans nicht gegen die zweifellos gutklassigen Gäste aus Hannover. Aber immerhin fällt das Wochenendefazit aus der desillusionierten Augsburger Perspektive zumindest neutral aus, denn der Auswärtssieg in Ingolstadt macht Mut - daran will man in der Fuggerstadt nun anknüpfen.

In Wolfsburg will man vor allem an die letzten zwei Drittel gegen Köln anknüpfen. Zuvor hatte der Wiederaufsteiger in der DEL nur Kringel zum Warmlaufen gedreht. Sowohl am Freitag in Krefeld als auch im ersten Drittel gegen Köln. Dann jedoch ließen die Grizzly Adams erahnen, dass DEL-Tauglichkeit im Krinner-Kader durchaus vorhanden ist.

Duisburg braucht Punkte und Zuschauer. Der News-Wert dieser Erkenntnis ist dagegen eher gering. In der Scania-Arena fanden sich am Sonntag erschreckend wenige Fans ein und das, obwohl "Oberfuchs" Pape nach der Absage an Stuttgart doch eindringlich zur Unterstützung des Teams vor Ort in Duisburg aufgerufen hatte. Doch die Leistung auf dem Eis ist eben Voraussetzung für ein zahlreiches Erscheinen der Fans - ebenso wie das Vorhandensein von bekannten Integrationsfiguren. Beides muss sich offenbar noch finden bei den Füchsen. Immerhin gab es schonmal einen Punkt gegen Ingolstadt am Sonntag. Und am Saisonende kann jeder Punkt zählen.

Einen ganzen Punkt mehr fuhren die Ingolstädter Panther ein - dabei hat die Kennedy-Truppe mit eben jenen Füchsen und den Augsburger Panthern vermeintlich "leichte" Gegner gehabt. Da muss noch nachgelegt werden aus Schanzer Sicht, das ist klar.

Trotz immerhin fünf eingefahrenen Punkten gibt es auch bei den Frankfurt Lions noch Verbesserungspotenziale. Zumindest bleibt dies für die Auswärtspartie in Hannover vom Freitag festzuhalten. Zwar präsentierten sich auch die Gastgeber wenig niveaureich, aber daran soll und will man sich in Frankfurt ja nicht orientieren. Am Sonntag bot man dem Publikum wie schon am Freitag vor allem eines: Spannung. Wenn nun auch noch mehr Klasse Einzug hält, kann man den Lions wirklich zur neuen Mannschaft gratulieren.

Zum DEL-Einstieg darf man Salzburg wohl noch nicht gratulieren - wohl aber zur gelungenen PR-Infiltration. Auch wenn diese nicht allseits auf Beifall gestoßen ist, so hat sie doch ihr Hauptziel erreicht: Aufmerksamkeit. Und dazu kann man gratulieren.
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