REV Bremerhaven erstürmt den Fuchsbau
Klarer 5:2 Sieg gegen indisponierte Füchse
Bremerhaven/Weisswasser. Im Endspurt um eine gute Ausgangsposition für die am kommenden Freitag beginnende "Play Off" Runde traten die Schützlinge von Trainer Peter Draisaitl am heutigen Abend zum letzten Auswärtsspiel dieser Meisterrunde bei den in der Lausitz beheimateten "Füchsen" des ES Weisswas
ser an. Am Ende der Partie durfte sich Trainer Peter Draisaitl mit seiner Mannschaft über einen hochverdienten 4:2 Sieg (3:2/1:0/0:0) freuen. Hatten sich im ersten Abschnitt beide Mannschaften noch mehr oder weniger neutralisiert, so konnten die schlittschuhläuferisch starken und technisch hochversierten "Fischtowner" bereits im Mittelabschnitt den Grundstein für den am Ende verdienten Erfolg legen. Mit einem Sieg gegen den SC Mittelrhein Neuwied können die Seestädter nun am kommenden Sonntag den zweiten Tabellenplatz sichern und damit mit einer hervorragenden Ausgangsposition in die Play Offs starten. Dennoch hofft man in der Seestadt fest darauf, mit dem heutigen Gegner nicht bereits im Viertelfinale erneut die Schläger kreuzen zu müssen.
Itämies und Hätinen sorgen für finnischen Torhüterduell
Sowohl Trainer Peter Draisaitl als auch dessen Gegenüber Horymir Sekera konnten für die heutige Partie auf den zurzeit stärksten Kader zurückgreifen. "Oberfuchs" Sekera operierte zu Beginn der Partie nominell zunächst nur mit drei Reihen, da er sich durch diese Maßnahme eine höhere Durchschlagskraft seiner Offensivkräfte versprach. Im Tor erhielt der wieder genesene Finne Iro Itämes den Vorzug vor "Elle" Elwing, der ebenso wie Bartlick, Kuhlee und Leyva zunächst auf der Bank Platz nehmen musste. Trainer Draisaitl vertraute auf die mit Ausnahme der Begegnung in Hannover zuletzt so erfolgreiche Formation. Somit durfte auch am heutigen Abend wieder Markus Hätinen als Nummer eins im Tor der Seestädter die Verantwortung übernehmen, was sich im Laufe der Partie auch als richtige Entscheidung erweisen sollte.
Vier Tore in zwei Minuten
Verantwortung musste Hätinen dann auch zu Beginn der Partie übernehmen, als die Lausitzer mit vehementen Vorstößen für Gefahr vor dem Seestadt Gehäuse sorgten. Erst in der 3. Minute konnten dann aber auch die Gäste von der Unterweser ihre Gefährlichkeit unter Beweis stellen. Caudron scheiterte in dieser Szene knapp an dem zu weit vor dem Tor stehenden Iro Itämies. Nachdem die Gäste eine Strafzeit gegen Alexander Janzen wegen Stockschlags schadlos überstanden hatten, trat Todd Gill nach einer berechtigten Strafzeit wegen Beinstellens eine regelrechte Torlawine los. Als sich zwei "Füchse" in der 7. Minute gegenseitig behinderten war es Del Monte, der auf Zuspiel von Varvio die Gunst der Sekunde nutzen konnte und nach einem feinen Solo einen klassischen "Shorthander" erzielen konnte. Lähmendes Entsetzen auf den Rängen, als nur 32. Sekunden später Andreas Moborg auf Vorlage von Dennis Meyer die "Pinguine" gar mit 2:0 in Front bringen konnte. Doch noch war das muntere Toreschießen nicht beendet. Erneut Sekunden später waren es nun die Gastgeber, die durch Pohling den Anschlusstreffer erzielen konnten und schon nach einer weiteren Minute durfte der Fuchsbau erneut jubeln. Jetzt nämlich hatte Kulabuchov auf Vorlage von Kempf den Ausgleichstreffer markiert. Vier Tore in zwei Minuten sind selbst beim Eishockey kein alltägliches Spektakel, was den 1750 Zuschauer im Fuchsbau aber sichtlich zu gefallen schien. Nach weiteren Strafzeiten gegen die Seestädter (Stasiuk/Varvio) war es Markus Hätinen, der mit tollen Paraden zunächst Schlimmeres verhinderte. Als sich die Zuschauer bereits auf die erste Drittelpause vorbereiteten, konnten die Gäste aus der Seestadt noch einmal ihre Torgefährlichkeit unter Beweis stellen. In einer 4/4 Situation war es der wieselflinke Jean Francois Caudron, der auf Zuspiel von Andreas Moborg die erneute Führung (20.) für den REV erzielen konnte. Mit diesem Ergebnis, das wurden dann auch zum ersten Mal die Seiten gewechselt.
Varvio markiert den zweiten "Shorthander" des Abends
Die Zuschauer im Stadion am Professor Wagenfeld Ring waren gespannt, wie sich die auch heute wieder kampfstarken "Füchse" gegen die technisch hoch versierten "Pinguine" bewähren würden. Was sie zu Beginn dieses Drittels zu sehen bekamen machte Appetit auf mehr. Zunächst war es Pohling, der in der 22. Minute nach einem Gewaltschuss nur den Pfosten traf und nur Sekunden später konnte eine "Menschenmauer" von REV Profis im Torraum Dennis Cardona am Ausgleichtreffer hindern. Nach einer Strafzeit gegen Dennis Meyer brannte es lichterloh in der Zone der "Fischtown Pinguins". Die Lausitzer machten mächtig Druck und wieder war es Markus Hätinen zu verdanken, dass Schüsse von Todd Gill und Martin Sekera keinen größeren Schaden anrichten konnten. Kaum war Meyers Strafzeit abgelaufen, da sah sich Rich Bronilla auf der Sünderbank. Der nun extrem kleinlich pfeifende Hauptschiedsrichter aus der Hauptstadt hatte ein vermeintliches Beinstellen mit der dafür obligatorischen zwei Minuten Strafe belegt. Doch auch in dieser Situation ließen sich die Seestädter nicht aus der Ruhe bringen und bewiesen erneut ihre Torgefährlichkeit. Nachdem die Hausherren bei Überzahl im eigenen Drittel die Scheibe querpassten, konnte Varvio dazwischen sprinten und mit dem zweiten "Shorthander" des Abends das Ergebnis zu Gunsten des REV Bremerhaven in eine 4:2 Führung ausbauen. Dennoch, die Hausherren blieben auch in Folge die optisch überlegene Mannschaft, konnten aber die vielen guten Chancen vor allen Dingen deswegen nicht nutzen, da Markus Hätinen im wahrsten Sinne des Wortes über sich hinaus wuchs. So auch in der 34. Minute, als er einen Schuss des völlig freistehenden Martin Sekera kaltschnäuzig abwehren konnte. Zum Ende des Mittelabschnitts wurden die Gäste von der Unterweser immer spielbestimmender, konnten aber auch nach einer Strafzeit gegen Martin Sekera kurz vor Drittelende keine weitere Resultatsverbesserung mehr herbeiführen. Trotzdem dürfte Trainer Peter Draisaitl zufrieden in die zweite Drittelpause gegangen sein.
Todd Gill und Jeremy Stasiuk wurden keine Freunde
In einem zu Beginn verhalten geführten Schlussabschnitt ließen beide Parteien zunächst zündende Aktionen vermissen. Lediglich Todd Gill und Jeremy Stasiuk verliehen nach einer Boxeinlage dem Spiel etwas Farbe, was Hauptschiedsrichter Frank Awizius jedoch mit zwei plus zwei plus 10 Strafminuten belohnte. Das Spiel verlor nun weiter an Qualität, wobei die Bremerhavener hauptsächlich ihre Aufgabe in der Torsicherung sahen. Den "Füchsen" aus der Lausitz fehlte in dieser Phase einfach der letzte Biss, um der Partie noch einmal die entscheidende Wende zu geben. Da half auch die von Trainer Horymir Sekera verordnete Umstellung der Reihen wenig, der mit Ludwig ,Sekera und Kulabuchov nach einer neuen Angriffsformation suchte. Statt wütender Angriffe der Hausherren mussten diese zunächst jedoch ihre Konzentration auf die Defensive lenken, da Stephan Kuhlee in der 52. Minute für eine erneute Unterzahlsituation sorgte, die von den "Draisaitl Buben" jedoch ebenfalls nicht genutzt werden konnte. Nutzen konnten die Seestädter jedoch eine erneute Gelegenheit in der 55. Minute, als Varvio über die Außenbahn kommend Del Monte die Scheibe in den Lauf legte und der sich nicht zweimal bitten ließ und den Entscheidungstreffer zum 5:2 aus Bremerhavener Sicht setzen konnte. Glück für die Weisswasseraner in der 57. Minute, als Varvio aus aussichtsreicher Position nur die Latte traf. Am Ende der Partie blieb es beim hochverdienten 5:2 Sieg für den REV Bremerhaven, der mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung am heutigen Abend in der Lausitz mehr als zu überzeugen wusste.
Trainer Peter Draisaitl sah ein zerfahrenes Spiel
Auf der anschließenden Pressekonferenz sparten beide Trainer nicht mit Kritik. Trainer Peter Draisaitl: "Bei aller Fairness, es war ein sehr zerfahrenes Spiel, das vor allen Dingen durch die vielen Strafzeiten gehemmt wurde. Wir fanden nie zu unserem Rhtmus und auch Weisswasser konnte nicht den Druck entwickeln, den ich eigentlich erwartet hatte. Es gibt bei uns noch einiges zu verbessern, aber ich weiß, unsere Mannschaft kann besser spielen, was sie spätestens ab kommenden Freitag dann auch beweisen wird."
Wenig glücklich war auch Trainer Horymir Sekera: "Wir haben heute den vierten Platz verspielt. Ich hatte vor der Partie der Mannschaft klar zu machen versucht, dass die Play Offs für uns bereits heute beginnen. Wir haben heute jedoch wie der Weihnachtsmann gespielt und Geschenke verteilt. Vor allen Dingen das letzte Drittel bedarf keines weiteren Kommentars. Wenn ich ehrlich bin muss ich gestehen, den Pokal des besten Spielers hat von meiner Mannschaft am heutigen Abend niemand verdient."
|