"Wir wollen den Cup!"
Interview mit Colorados Torwart Philipp Grubauer
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Philipp Grubauer. Foto: NHL-Media.
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Interview
Der für einen Torhüter mit seinen 28 Jahren noch ziemlich junge Rosenheimer Philipp Grubauer ging schon mit 17 über den Atlantik in die Juniorenliga, wurde von den Capitals 2010 gedraftet, gewann mit ihnen den Stanley Cup (2018) und wechselte nach Denver. Nach einem sehr guten Start in die Saison sprach Ivo Jaschick mit dem Goalie:
Philipp Grubauer, herzlichen Glückwunsch zu dem Sieg und überhaupt zum sehr guten Start Ihrer Avalanche in diese Spielzeit.
Ach, ich glaube, dass jeder einen großen Anteil an diesem Erfolg hat! Das Powerplay hat, soweit ich mich erinnern kann, auch in jedem der ersten Spiele getroffen. Im Unterzahlspiel haben es mir meine Vorderleute auch leicht gemacht, indem sie sich immer in die Schüsse warfen und geblockt haben, wo es auch nur ging. Wir marschieren in die richtige Richtung, machen aber natürlich noch viele Fehler. So kommt es auch schon mal vor, dass wir ein Spiel gewinnen, obwohl wir echt schlecht spielen. Aus solchen Spielen ziehen wir auch unsere Lehren, da wir ja auch noch eine ganz junge Mannschaft sind. Aber jeder, jeder versucht seinen Teil am Erfolg beizutragen und nur so geht´s!
Sie haben auch mit sehr guten Paraden dazu beigetragen, dass Ihr Team so gut dasteht!
Das ist ja auch mein Job, dass ich die Scheibe stoppe. Natürlich machen mir meine Verteidiger auch die Aufgabe leichter den Puck zu halten. Wenn wir unser Spiel, Avalanche-Eishockey spielen, dann marschieren wir. Wir sind läuferisch eine der stärksten Mannschaften und wenn wir laufen und es läuft verhindern wir auch Chancen gegen unser Tor!
Hier scheint auch wieder ein richtiger Enthusiasmus ausgebrochen zu sein, die Heimspiele sind alle nahezu ausverkauft und die Stimmung ist mehr als gut!
Ja, unsere tollen Fans sind praktisch unser siebter Mann auf dem Eis. Es ist mehr als eine Ehre für uns, vor eigenem Publikum zu spielen und wir wollen natürlich immer versuchen die beiden Punkte hier in Denver zu behalten. Wie der Spielplan es will, hatten wir zuerst ein paar erfolgreiche Heimspiele (4 Siege) und jetzt einen Roadtrip (4 Siege, 1 Niederlage, 1 OT) und schließlich wieder drei nicht so gute Heimspiele (1 OT, 2 Niederlagen). Aber die Fans sind da - unser eben schon erwähnte 7. Mann!
Uwe Krupp hat ja mit seinem Tor in der dritten Overtime 1996 der Colorado Avalanche entscheidend geholfen den ersten Stanley Cup zu gewinnen. Somit müsste er seinen deutschen Nachfolgern hier eigentlich den Weg geebnet haben, oder?
Es ist ja jetzt schon einige Zeit her, aber natürlich versucht jeder in Krupps Fußstapfen zu treten, aber es ist sehr schwer! Wir haben aber jetzt eine sehr junge, gute Truppe zusammen, die in den kommenden Jahren sehr viel erreichen will und kann! Dieses zähle ich selbstverständlich schon dazu! Wir wollen noch eine Schippe drauf legen und in Joe Sakics sowie Uwes Fußstapfen treten - was heißen soll: wir wollen den Cup!
Was erwarten Sie von der Mannschaft und von sich selber?
Wir haben schon im letzten Jahr gut gespielt und ich glaube, dass keiner außerhalb unserer Kabine erwartet oder geglaubt hat, dass wir die zweite Runde erreichen! Das war im letzten Jahr sehr lehrreich für uns, wir sind weit gekommen, was sehr hilfreich für uns war, da wir noch nicht sehr viel Erfahrung mit Playoff-Eishockey haben. In diesem Jahr sind die Erwartungen schon größer - da wir im letzten ja schon etwas erreicht haben - jetzt wollen wir das Ding nach Denver holen!
Und was erwarten Sie von sich?
Natürlich möchte ich so viele Spiele bestreiten, wie es nur geht! Am liebsten alle! Ich möchte meinem Team helfen, so viele Punkte wie eben möglich zu gewinnen, damit wir in die Playoffs kommen und dann so weit es geht!
Vielen Dank und viel Glück und Erfolg!
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