Boston Bruins erzwingen Entscheidungsspiel
Vier Tore in vier Minuten schlagen Vancouver Canucks
Vier Tore in knapp vier Minuten haben das sechste Finale zwischen den Boston Bruins und den Vancouver Canucks entschieden und die Serie zum 3:3 ausgeglichen. Mit 5:2-Toren setzten sich die Bruins auch im dritten Heimspiel gegen die Kanadier durch, die den ersten Matchball vergaben. Damit kommt es in der Nacht zum Donnerstag zum definitiven Showdown an der kanadischen Westküste.
Bereits nach 20 Sekunden musste Canucks-Angreifer Mason Raymond nach einem harten Check von Bruins-Verteidiger Johnny Boychuk vom Eis, für Raymond war die Partie vorzeitig beendet, auch für einen Einsatz im siebten Finale in der Nacht zum Donnerstag mitteleuropäischer Zeit sieht es dem Vernehmen nach nicht gut aus.
Die Kanadier hatten den besseren Start in die Partie und setzten die Bruins mit frühem Forechecking unter Druck, so dass ein geordneter Spielaufbau kaum möglich war. Erst in der siebten Minute sahen die 17.565 Zuschauer den ersten richtig guten Angriff der Gastgeber, der auch gleich zum Führungstreffer führte. Mark Recchi passte die Scheibe an Christian Ehrhoff vorbei in den Lauf von Brad Marchand, der direkt abzog und die Scheibe hoch in den kurzen Winkel hämmerte. Canucks-Schlussmann Roberto Luongo wirkte eher unglücklich, da der Puck über seine Schulter ins Netz ging. Sichtlich motiviert vom guten Start legten die Bruins bereits 35 Sekunden später zum 2:0 nach. Die Gäste konnten die Scheibe nicht weit genug klären, so dass Rich Peverley und Milan Lucic nahezu alleine auf Roberto Luongo zu fahren konnten. Peverley legte die Scheibe mit der Rückhand quer auf Lucic, der Luongo den Puck durch die Beine ins Netz schoss.
Sichtlich angefressen waren die Kanadier nach den beiden frühen Gegentoren, anders ist der Bandencheck von Alexander Edler gegen Rich Peverley aus der achten Minute nicht zu erklären. Glück hatte der Canucks-Verteidiger, dass seine Aktion nur mit zwei Strafminuten geahndet wurde. Den zweiten Teil der Strafe übernahmen die Bruins selbst, Andrew Ference hämmerte die Scheibe unter Mithilfe des Torpfostens zum 3:0 ins Netz (9.). Canucks-Coach Alain Vigneault reagierte und schickte Cory Schneider für Robert Luongo ins Tor der Kanadier. Doch die Maßnahme zeigte keine Wirkung, weitere 70 Sekunden später entschied Michael Ryder die Partie mit dem 4:0 (10.). Einen Schuss von Tomas Kaberle von der blauen Linie konnte Ryder undhaltbar in den Winkel abfälschen.
Der Rest des Spiels ist schnell erzählt, Boston liess nichts mehr anbrennen und spielte die Partie souverän zu Ende. Nach torlosem zweitem Abschnitt verkürzte Henrik Sedin für Vancouver in der 41. Minute zum 1:4, David Krejci stellte den alten Abstand mit dem 5:1 der Bruins in der 47. Minute wieder her. Für den letzten Treffer des Abends sorgte Maxim Lapierre in der 58. Minute zum 2:5-Endstand aus Sicht der Canucks.
Die beiden am Finale beteiligten deutschen Spieler Dennis Seidenberg und Christian Ehrhoff konnten sich jeweils in die Scorerliste eintragen. Seidenberg bereitete den Führungstreffer der Bruins vor, Ehrhoff war direkt am ersten Treffer der Canucks zum 1:4 beteiligt.
Am frühen Donnerstag, Spielbeginn ist um 2:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit, findet nun das definitiv letzte Finalspiel in Vancouver statt. Nach dem bisherigen Verlauf der Serie, mit sechs Heimsiegen, sind die Canucks favorisiert, allerdings konnten diese ihre Heimspiele immer nur mit einem Tor unterschied, und zweimal gar erst nach Verlängerung, für sich entscheiden. Sollten die Bruins ihre starken Leistungen aus den Heimspielen nach Vancouver mitnehmen, sind diese sicherlich nicht chancenlos im Kampf um den Titel.
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