Pinguine schubsen Steelers von Platz eins
Mannschaft beschenkt Hans Werner Busch mit einem "Six pack"
Nun haben es die "Pinguine" rechtzeitig zum Ende der
Weihnachtsfeiertage doch noch geschafft, ihre Fans mit einem verspäteten
Weihnachtsgeschenk zu belohnen. Grund zur Freude hatte auch Geschäftsführer
Hans-Werner Busch, der ausgerechnet an seinem 50. Geburtstag mit einem "six
pack" von der Man
nschaft überrascht wurde. Bei so viel freudigen Ereignissen
wollte auch Patrick Pysz nicht zurückstehen und vermeldete stolz die Geburt
seiner ersten Tochter Eliane, die gestern auf der Säuglingsstation des
Krankenhauses Reinkenheide das Licht der Welt erblickte. Rundum also ein
versöhnlicher Ausklang zum Ende des Weihnachtsfestes. Optimistisch lässt vor
allen stimmen, dass die Mannschaft im Schwabenland durchweg zu überzeugen
wusste und ein Spiel abliefern konnte, das zweifelsohne Appetit auf mehr
macht. Die Steelers sorgten heute für ein Novum in der laufenden Saison in
der Zweiten Bundesliga: Sie verloren das zweite Heimspiel in Folge. Der REV
Bremerhaven nahm mit dem verdienten 6:2-Sieg vor 2300 Zuschauern völlig
verdient drei Punkte mit auf die lange Heimreise. Die Hausherren haben durch
die Niederlage die Tabellenführung zunächst an den SC Riessersse abgeben
müssen, doch daran verschwendete im Team des REV Bremerhaven niemand einen
Gedanken.
Umso enttäuschter zeigte sich nach der Partie der Coach der Schwaben: "Wir
müssen uns zwar schnell zusammenraufen, haben gar keine Zeit, unsere Wunden
zu lecken. Aber über das Spiel werden wir reden müssen", kündigte ein
enttäuschter Markus Berwanger Folgen nach der Heimpleite gegen den
amtierenden Zweitliga-Meister REV Bremerhaven an, der als
Tabellendrittletzter den 24-Stunden-Trip nach Bietigheim angetreten hatte.
Aus Sicht der "Steelers Fans" boten diese eine enttäuschende Vorstellung,
konnten sie doch ihre zahlreichen Überzahlsituationen nicht nutzen. Die
begrenzten spielerischen Mittel reichten nicht aus, um die defensiv sehr
klug agierenden Seestädter zu besiegen, die hervorragend eingestellt und top
motiviert in diese Partie gegangen waren. Hinzu kam eine an diesem Abend
schlecht disponierte Verteidigung der Hausherren, die die Fischtown Pinguins
nie in den Griff bekam. "Unser Zweikampfverhalten in der Defensive war
schlecht, wir haben uns ungeschickt verhalten", haderte Trainer Berwanger,
bezog diese Aussage aber nicht nur auf seine nominellen Verteidiger. Auch
die späte Maßnahme des Steelers-Trainers, Andrej Kovalev neben Darren
Ritchie und Craig Teeple ab dem Schlussdrittel in die erste Reihe zu
beordern, fruchtete nicht mehr. Durch die zahlreichen Überzahlspiele, in
denen Ritchie und Teeple im Einsatz waren, fehlte dem sonstigen Paradesturm
die Durchschlagskraft und Spielfreude. Vor allem im Überzahlspiel, der REV
bekam insgesamt 24 Strafminuten Aufgebrummt, waren die Steelers kaum in der
Lage, ein vernünftiges Powerplay aufzuziehen. Die Abwehr des REV stand wie
ein Fels in der Brandung und fand in Cagas, Hard und Appel großen Rückhalt.
Chancen hatten die Bietigheimer etliche, aber da erwies sich Cagas als sehr
guter Torhüter. Die stabilen und aufmerksamen REV-Verteidiger standen zudem
meist richtig, um die abprallenden Pucks vor dem eigenen Tor zu entfernen.
"Da fehlte uns einfach auch das Glück", so Markus Berwanger. Gleich mit
ihrer ersten Chance gingen die Gäste in der dritten Minute durch Veli-Pekka
Hard in Führung. Der baumlange Abwehrrecke avancierte zum besten
Gästespieler, erzielte zwei Tore selbst und legte zu zwei Treffern vor. Nach
ihrer Führung richteten sich die Pinguins für den Rest des ersten Drittels
vor ihrem eigenen Tor ein, verteidigten meist in Unterzahl geschickt. Nur
beim fünf gegen drei gelang es den Steelers, den Puck an Cagas vorbei zu
bringen. Torschütze zum 1:1 in der achten Minute war Darren Ritchie. Zuvor
war das Team aus der Seestadt mit einem herrlichen Treffer von Hard in der
4. Minute bereits in Führung gegangen. Tessier hatte sich die Scheibe in der
neutralen Zone gesichert und dessen Pass verwandelte Hard unhaltbar für
Fatikov. Gar nichts zu bestellen hatten die Steelers im Mitteldrittel. Nach
28 Sekunden nutzte Tessier eine Überzahl zum 2:1, nach 23 Minuten lagen die
Gastgeber durch einen Treffer von Varvio 1:3 zurück. Dass danach Kovalev
nicht der Anschlusstreffer gelang, lag weniger an ihm, als vielmehr an
Cagas, der den tollen Sololauf der Bietigheimer Nummer 13 mit einer feinen
Abwehraktion beendete. Wie eine Überzahl sinnvoll zu nutzen ist, zeigte in
der 37. Minute Daniel Tessier, der zum 4:1 für die Gäste einschob. Zwischen
der 47. und 52. Minute wurde die Partie dann entschieden. Zunächst nicht
durch ein Tor, sondern durch Unzulänglichkeiten der Steelers. Andreas
Schneider scheiterte in bester Schussposition an Torhüter Cagas, danach
konnte der SC jeweils für eine Minute weder eine zweifache noch eine
einfache Überzahl nutzen, was an der an diesem Abend schier unbezwingbaren
Abwehr des REV gutzuschreiben war. Kaum wieder komplett, gelang dem REV
durch Polaczek das 1:5 (51.). Vor dem Treffer zum 1:6 (57.) hatte Hard vier
Versuche, den Puck über die Linie zu schieben, ohne dass er ernsthaft
gestört worden wäre. Beim vierten Mal klappte es dann. Hard krönte seine
famose Leistung. Ritchies Treffer zum 2:6 konnte die gute Stimmung der
Seestädter am Ende nicht mehr trüben und hatte nur noch Wert für die
Abteilung Statistik. Natürlcih war auch Trainer Bartman mit der Leistung
seiner Mannschaft zufrieden. "Es war ein gutes Auswärtsspiel von uns. Wir
haben diszipliniert in der neutralen Zone gespielt, da war es schwierig für
Bietigheim. Zudem wollte die Scheibe einfach nicht in unser Tor, was vor
allen Dingen an der guten und konzentrierten Leitung unserer Abwehr lag."
Bereits am kommenden Sonnabend müssen sich die Seestädter erneut beweisen.
In der Partie gegen den EHC Freiburg muss die Mannschaft dann beweisen, dass
der heutige Sieg mehr als eine Eintagsfliege war.
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