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Fischtown Pinguins 27.12.2002, 02:25

Pinguine schubsen Steelers von Platz eins

Mannschaft beschenkt Hans Werner Busch mit einem "Six pack"

Nun haben es die "Pinguine" rechtzeitig zum Ende der Weihnachtsfeiertage doch noch geschafft, ihre Fans mit einem verspäteten Weihnachtsgeschenk zu belohnen. Grund zur Freude hatte auch Geschäftsführer Hans-Werner Busch, der ausgerechnet an seinem 50. Geburtstag mit einem "six pack" von der Man nschaft überrascht wurde. Bei so viel freudigen Ereignissen wollte auch Patrick Pysz nicht zurückstehen und vermeldete stolz die Geburt seiner ersten Tochter Eliane, die gestern auf der Säuglingsstation des Krankenhauses Reinkenheide das Licht der Welt erblickte. Rundum also ein versöhnlicher Ausklang zum Ende des Weihnachtsfestes. Optimistisch lässt vor allen stimmen, dass die Mannschaft im Schwabenland durchweg zu überzeugen wusste und ein Spiel abliefern konnte, das zweifelsohne Appetit auf mehr macht. Die Steelers sorgten heute für ein Novum in der laufenden Saison in der Zweiten Bundesliga: Sie verloren das zweite Heimspiel in Folge. Der REV Bremerhaven nahm mit dem verdienten 6:2-Sieg vor 2300 Zuschauern völlig verdient drei Punkte mit auf die lange Heimreise. Die Hausherren haben durch die Niederlage die Tabellenführung zunächst an den SC Riessersse abgeben müssen, doch daran verschwendete im Team des REV Bremerhaven niemand einen Gedanken. Umso enttäuschter zeigte sich nach der Partie der Coach der Schwaben: "Wir müssen uns zwar schnell zusammenraufen, haben gar keine Zeit, unsere Wunden zu lecken. Aber über das Spiel werden wir reden müssen", kündigte ein enttäuschter Markus Berwanger Folgen nach der Heimpleite gegen den amtierenden Zweitliga-Meister REV Bremerhaven an, der als Tabellendrittletzter den 24-Stunden-Trip nach Bietigheim angetreten hatte. Aus Sicht der "Steelers Fans" boten diese eine enttäuschende Vorstellung, konnten sie doch ihre zahlreichen Überzahlsituationen nicht nutzen. Die begrenzten spielerischen Mittel reichten nicht aus, um die defensiv sehr klug agierenden Seestädter zu besiegen, die hervorragend eingestellt und top motiviert in diese Partie gegangen waren. Hinzu kam eine an diesem Abend schlecht disponierte Verteidigung der Hausherren, die die Fischtown Pinguins nie in den Griff bekam. "Unser Zweikampfverhalten in der Defensive war schlecht, wir haben uns ungeschickt verhalten", haderte Trainer Berwanger, bezog diese Aussage aber nicht nur auf seine nominellen Verteidiger. Auch die späte Maßnahme des Steelers-Trainers, Andrej Kovalev neben Darren Ritchie und Craig Teeple ab dem Schlussdrittel in die erste Reihe zu beordern, fruchtete nicht mehr. Durch die zahlreichen Überzahlspiele, in denen Ritchie und Teeple im Einsatz waren, fehlte dem sonstigen Paradesturm die Durchschlagskraft und Spielfreude. Vor allem im Überzahlspiel, der REV bekam insgesamt 24 Strafminuten Aufgebrummt, waren die Steelers kaum in der Lage, ein vernünftiges Powerplay aufzuziehen. Die Abwehr des REV stand wie ein Fels in der Brandung und fand in Cagas, Hard und Appel großen Rückhalt. Chancen hatten die Bietigheimer etliche, aber da erwies sich Cagas als sehr guter Torhüter. Die stabilen und aufmerksamen REV-Verteidiger standen zudem meist richtig, um die abprallenden Pucks vor dem eigenen Tor zu entfernen. "Da fehlte uns einfach auch das Glück", so Markus Berwanger. Gleich mit ihrer ersten Chance gingen die Gäste in der dritten Minute durch Veli-Pekka Hard in Führung. Der baumlange Abwehrrecke avancierte zum besten Gästespieler, erzielte zwei Tore selbst und legte zu zwei Treffern vor. Nach ihrer Führung richteten sich die Pinguins für den Rest des ersten Drittels vor ihrem eigenen Tor ein, verteidigten meist in Unterzahl geschickt. Nur beim fünf gegen drei gelang es den Steelers, den Puck an Cagas vorbei zu bringen. Torschütze zum 1:1 in der achten Minute war Darren Ritchie. Zuvor war das Team aus der Seestadt mit einem herrlichen Treffer von Hard in der 4. Minute bereits in Führung gegangen. Tessier hatte sich die Scheibe in der neutralen Zone gesichert und dessen Pass verwandelte Hard unhaltbar für Fatikov. Gar nichts zu bestellen hatten die Steelers im Mitteldrittel. Nach 28 Sekunden nutzte Tessier eine Überzahl zum 2:1, nach 23 Minuten lagen die Gastgeber durch einen Treffer von Varvio 1:3 zurück. Dass danach Kovalev nicht der Anschlusstreffer gelang, lag weniger an ihm, als vielmehr an Cagas, der den tollen Sololauf der Bietigheimer Nummer 13 mit einer feinen Abwehraktion beendete. Wie eine Überzahl sinnvoll zu nutzen ist, zeigte in der 37. Minute Daniel Tessier, der zum 4:1 für die Gäste einschob. Zwischen der 47. und 52. Minute wurde die Partie dann entschieden. Zunächst nicht durch ein Tor, sondern durch Unzulänglichkeiten der Steelers. Andreas Schneider scheiterte in bester Schussposition an Torhüter Cagas, danach konnte der SC jeweils für eine Minute weder eine zweifache noch eine einfache Überzahl nutzen, was an der an diesem Abend schier unbezwingbaren Abwehr des REV gutzuschreiben war. Kaum wieder komplett, gelang dem REV durch Polaczek das 1:5 (51.). Vor dem Treffer zum 1:6 (57.) hatte Hard vier Versuche, den Puck über die Linie zu schieben, ohne dass er ernsthaft gestört worden wäre. Beim vierten Mal klappte es dann. Hard krönte seine famose Leistung. Ritchies Treffer zum 2:6 konnte die gute Stimmung der Seestädter am Ende nicht mehr trüben und hatte nur noch Wert für die Abteilung Statistik. Natürlcih war auch Trainer Bartman mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. "Es war ein gutes Auswärtsspiel von uns. Wir haben diszipliniert in der neutralen Zone gespielt, da war es schwierig für Bietigheim. Zudem wollte die Scheibe einfach nicht in unser Tor, was vor allen Dingen an der guten und konzentrierten Leitung unserer Abwehr lag." Bereits am kommenden Sonnabend müssen sich die Seestädter erneut beweisen. In der Partie gegen den EHC Freiburg muss die Mannschaft dann beweisen, dass der heutige Sieg mehr als eine Eintagsfliege war.
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