Pinguine schlagen auch München
Spiel nach zwei Dritteln vorzeitig entschieden
Nach zwei starken Dritteln den Sieg bereits in trockenen Tüchern
Bremerhaven. Mit Spannung erwarteten am heutigen Abend nicht nur die Fans des EHC München das Debüt des Bundesliga-Neulings Mike Pandolfo, der nach einem Blitztransfer in der Partie gegen die Fischtown Pinguins zum ersten Mal im Dress des EHC München seine Visitenkarte in der Bundesliga abgeben wollte. Ein Debüt, das der Stürmer als gelungen bezeichnen durfte, konnte er sich doch mit einem Tor und zwei Assistpunkten erfolgreich in der neuen Umgebung einführen. Dennoch, geholfen hat die Zuarbeit von Pandolfo wenig, da am Ende die Hausherren aus Bremerhaven mit einem 6:3 (3:1/3:2/0:0) am Ende der Partie als verdienter Sieger das Eis verlassen durften.
In der 16. Minute des ersten Drittels musste Münchens Trainer Gary Prior zunächst eine Auszeit nehmen, um die zu diesem Zeitpunkt mehr als wackeligen Gäste von der Isar wieder auf sichere Schlittschuhe zu stellen, nachdem Dylan Gyori in 4/3 Überzahl Sekunden vorher das 3:1 für die Seestädter erzielt hatte. Dabei hatte die Partie zunächst recht vielversprechend für den Aufsteiger begonnen, der bereits in der 2. Minute durch Neuzugang Mike Pandolfo eine Überzahl genutzt hatte und mit 1:0 in Führung gegangen war. Während die cirka 150 mitgereisten Fans der Münchener bereits ?Auswärtssieg? skandierten, trieben die Fans der Seestädter, die wieder einmal vor ausverkauften Haus Powerhockey demonstrierten, frenetisch nach vorne. Belohnt wurden die Bemühungen der Pavlov Schützlinge in der 10. Minute, als Jason Pinizzotto, ebenfalls in Überzahl der Ausgleichstreffer gelang. Danach gaben die Hausherren mehr oder minder den Ton an und machten mächtig Druck. Nur knappe vier Minuten später war es Marvin Tepper, der auf Zuspiel von Janzen in der 14. Minute das zwischenzeitliche 2:1 markieren konnte. Nach Gyori`s Ergebnisverbesserung hatte Reid Pech, dass seine Granate in der 17. Minute von Vollmer entschärft werden konnte. Doch auch Greg Gardner bekam noch die eine oder andere Gelegenheit um sich auszuzeichnen. Spektakulär sein Supersave in der 18. Minute, als er einem Schuss des völlig freistehenden Sandners hinterher hechtete und die Scheibe noch von der Linie kratzen konnte.
Auch im Mittelabschnitt erlebten die 2050 Zuschauer am Bremerhavener Wilhelm-Kaisen-Platz ein hochklassiges, schnelles und kämpferisch hoch betontes Spiel. In der 34. Minute hätte Dave Reid fast einen klassischen "Shorthander" erzielt, doch sein Schuss verfehlte nur knapp das Ziel. In der 37. Minute, bei 4/3 Überzahl für die Pavlov Schützlinge war es dann Radek Krestan, der auf Vorlage von Gyori das 4:1 erzielen konnte. Die Seestädter glänzten nun mit Traumkombinationen und Münchens Torsteher Vollmer geriet bei Eiseskälte ins Schwitzen. Sehenswert das 5:1 durch Boon in der 34. Minute, als dieser bei eigener Unterzahl einen Traumpass von Janzen A. aufnehmen konnte und einen unhaltbaren Treffer markierte. Lediglich Alexander Janzen konnte nicht jubeln, da er kurz nach seinem Pass von Zeller von den Beinen geholt wurde, was HSR Dimmers mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe ahndete. Der Torreigen ging weiter. In der 35. Minute, konnte Carlson auf Zuspiel von Pandolfo mit dem 5:2 vorübergehende Ergebniskosmetik betreiben, die Beslagiv in der 36. Minute mit einem unhaltbaren Schlagschuss in 5/3 Überzahl erneut korrigieren konnte. Den Schlusspunkt unter einen Klasse Mittelabschnitt setzte nach sehenswerten Spielzug Guidarelli in der 39. Minute zum 3:6 aus Sicht der Isarstädter.
Im Schlussdrittel schienen beide Mannschaften ihr Pulver verschossen zu haben. In den letzten zwanzig Minuten wirkte das Spiel sehr zerfahren und lebte mehr oder minder von den Unkonzentriertheiten auf beiden Seiten. Auch wenn Gästecoach Gary Prior sein Team in der Schlussphase als sehr stark gesehen hatte, die Seestädter taten einfach nur noch das, was notwendig war, um die tapferen Münchner am Ende zu besiegen.
|