Pinguine gewinnen Spitzenspiel in Landshut
Röthke und Cullen drehen das Spiel in den Schlussminuten
Landshut. (ap) In einer, in den Schlussminuten an Dramatik und Spannung kaum mehr zu überbietenden Partie gewannen am heutigen Abend die Schützlinge von Trainer Igor Pavlov auch das Spitzenspiel der 2. Eishockey Bundesliga im niederbayerischen Landshut mit 6:5 (2:2/1:2/2:1/1:0) nach Penalty Schießen. Nachdem die Seestädter durch Röthke und Cullen die Partie drei Minuten vor Ende noch einmal "drehen" konnten, waren es Pinizzotto und Gyori, die im Penalty-Schießen Martin Cinibulk, er war für Sebastian Vogl für diesen Höhepunkt eingewechselt worden, keine Chance ließen.
Kein Zweifel, die heutige Partie zwischen den Fischtown Pinguins und den Kannibalen aus Landshut hatte das Prädikat Spitzenspiel verdient. Schon in den ersten zwanzig Minuten bekamen die Zuschauer auf den gut gefüllten Rängen des Landshuter Eisstadions am Gutenbergweg tollen Sport geboten. Mit Elan begannen die Hausherren aus Niederbayern und wollten durch einen schnellen Treffer den Seestädtern die Nachricht übermitteln, wer in der Dreihelmenstadt auch heute wieder das Sagen haben sollte. Ein Vorhaben, das die Schützlinge von Trainer Danny Naud bereits in der 2. Minute umzusetzen verstanden, nachdem Chris Bahen in Überzahl für eine kalte Gästedusche gesorgt hatte. Als Markus Hundhammer in der 6. Minute nach einem fatalen Missverständnis zwischen Greg Gardner und Elvis Beslagic hinter dem eigenen Tor gar auf 2:0 erhöht hatte, skandierten die Fans der Gastgeber in Erinnerung an die Oktoberpartie bereits "nur noch acht". Ein Wunsch, dem die Pinguine aber auf gar keinen Fall entsprechen wollten. Bereits eine Minute später war es Brent Robinson, der auf Zuspiel von Kozhevnikov in Überzahl den Anschlusstreffer markierte und nur zwei Minuten später, erneut in Überzahl, durch Pinizzotto gar den Ausgleich schafften. In der weiterhin sehr abwechslungsreichen Partie wussten die Pavlov Schützlinge zu gefallen und kamen besonders in Überzahl immer wieder mit sehr gefährlichen Spielzügen vor das Tor der Niederbayern. Die größte Chance zur Führung vergab Rene Röthke, als dieser in der 12. Minute auf Vorlage von Cullen nur knapp einen "Shorthander" vergab. So trennten sich beide Mannschaften nach den ersten zwanzig Minuten mit einem bis dahin insgesamt verdienten Unentschieden.
Im Mittelabschnitt, den die Seestädter quasi nur in Unterzahl bestreiten mussten, waren die Hausherren folgerichtig das überlegene Team. Bereits nach 125 Sekunden war es Strömberg, der einen Fehler der Gäste-Abwehr nutzen konnte und auf 3:2 erhöhte. In der 27. Minute verhängte HSR Kleiner eine Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Bremerhavens Albrecht wegen vermeintlichen Stockstichs. Nachdem auch noch Kozhevnikov mit einer Strafe wegen Beinstellens belegt wurde, war es Belanger, der in der 32. Minute in 5/3 Überzahl das 4:2 für die Cannibals erzielte. Doch die Pinguine gaben auch jetzt das Spiel noch lange nicht verloren. In der 38. Minute vergab zunächst Robinson aus aussichtsreicher Position, doch Sekunden später war Dylan Gyori zur Stelle, der auf Zuspiel von abermals Robinson und Belsagic den Anschlusstreffer markieren konnte. Durch diesen Treffer wurden die Hoffnungen der Pinguine auf einen zumindest möglichen Teilerfolg in Landshut für den Schlussabschnitt am Leben gehalten.
Ein Teilerfolg, der in der 43. Minute nach Hundhammers zweiten Treffer zum 5:3 zunächst in weite Ferne gerückt zu sein schien. Obwohl zu Beginn des Schlussabschnitts die Pinguine zunächst die "besseren Karten" in Händen hielten und durch Röthke und Krestan Pech im Abschluss hatten, schienen die Landshuter das Spiel für sich zu entscheiden. Doch die Niederbayern hatten nicht mit der Moral der Norddeutschen gerechnet, die auch heute wieder als unbeschreiblich zu bezeichnen war. Die Pavlov Schützlinge gaben nicht auf, hatten erneut tolle Chancen durch Dejdar und Röthke, der auch heute wieder überragend spielte. In der 57. Minute endlich wurden die Bemühungen belohnt. Rene Röthke, einer der Sympathieträger dieser Mannschaft war es, der nach einer Strafzeit gegen Feistl den Anschlusstreffer markierte. Danach spielt Trainer Pavlov "lettisches Eishockey-Roulette." Nach einer Auszeit nahm er Gardner aus dem Tor, musste mit ansehen wie Dylla völlig frei über das Seestadt Gehäuse "zimmerte" und durfte dann 24 Sekunden vor Ende der Partie doch noch jubeln, als Jon Cullen auf Vorlage von, Robinson und Ellis Toddington den Gleichstand herstellte.
In der Overtime hatten die Bremerhaven den psychologischen Vorteil im Rücken und machten Druck. Doch weder Kraft noch Cullen konnten das Spiel vorzeitig entscheiden. So musste das "Penaltyschießen" für den Tagessieger sorgen, der nach Treffern von Pinizzotto und Gyori in der 65. Minute mit den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven gekürt werden konnte.
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