Kann Bremerhaven die "Füchse" stoppen?
Schwere Aufgabe für den REV am Wochenende
Bremerhaven. Trotz einer vor Wochenfrist mehr als unglücklichen 3:1 Niederlage bei den Panthern aus Ingolstadt gilt unser heutiger Gast als Mannschaft der Stunde. Nicht zuletzt aufgrund der großartigen Leistungen in den letzten Begegnungen, so konnte das Team aus der Lausitz auch in Wolfsburg punkte
n und gewann standesgemäß auch die letzte Partie gegen die "Artgenossen" aus Duisburg, gehören die "Füchse" mittlerweile zu den Topteams der Liga. Die Erfolgsserie der Schützlinge von Trainer Anton Weißgerber katapultierte die Oberlausitzer bis auf den vierten Tabellenplatz. Ein Platz an der Sonne sozusagen, der das Heimrecht in den Play-Offs bedeutet. Nun es sind noch zehn Spieltage und dementsprechend noch 30 Punkte zu vergeben, da kann sich noch viel ändern, doch zur Zeit sieht es nicht danach aus, als würde sich der ES Weißwasser noch vom rechten Weg abbringen lassen.
Ein kurioser Sieg in der jüngsten Vergangenheit war sicherlich das 13:1 gegen den eigentlich wiedererstarkten EHC Straubing, schon der zweite deutliche Sieg gegen die Niederbayern. Ein Blick in die Statistik beweist aber auch, dass es Clubs gibt, welche die Füchse aus Weißwasser überhaupt nicht gerne auf ihrer Speisekarte wiederfinden. Allen voran sind hier die westsächsischem Lokalrivalen aus Crimmitschau zu nennen. Der bärenstarke Aufsteiger, der als absolute Überraschung und Bereicherung der Liga gilt, hat aus den bisherigen drei Partien alle neun Punkte gewonnen. Ähnlich sieht die Statistik gegen den Aufsteiger aus Regensburg aus. Zwar spielen die Regensburger Eisbären nicht so erfolgreich, doch gegen den TRaditionsklub aus der Lausitz behielten die Donaustädter bis jetzt noch immer die Oberhand. Ansonsten haben die Füchse bisher den anderen Teams mehr oder minder oft in die Suppe gespuckt. Eine unangenehme Eigenschaft, die selbst die Fachpresse dem ESW nicht zugetraut hätte. Platz 10 war hier die Einschätzung. Noch ist zwar nicht aller Tage abend, aber ein gutes Polster auf die unteren Tabellenplätze beruhigt schon.
Zu Beginn der Saison sah das alles noch ganz anders aus. Für Aussenstehende nicht gleich zu erkennen, stellte Trainer Anton Weißgerber ein Team zusammen, das menschlich harmonieren sollte, um vor allen Dingen Grüppchenbildung zu vermeiden. Nach Auffassung der Verantwortlichen sollte die Mannschaft aus dem Teamgeist zusätzliche Kraft schöpfen kann. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten zeigte der Charakter im Team Wirkung und der Erfolg stellte sich ein. Klappt es mal nicht auf Anhieb auf spielerischem Weg bemüht man kurzer Hand Fortunas Hilfe. Doch ESW-Chef Dr. Klaus Dietze bringt es auf den Punkt:"...Glück hat nur der Tüchtige. Man muss sich Glück auch erarbeiten". Dieses Quenchen Glück hatte man zum Beispiel im Spiel gegen den EC Bad Tölz. In einer Partie, die von zwei absolut gleichwertigen Teams und von zwei sich mit Topleistung überbietenden Goalies geführt wurde. Eine Partie, die eigentlich keinen Sieger, bzw. keinen Verlierer verdient hatte, was auch das Ergebnis nach 60 Minuten klar zum Ausdruck brachte.Nach sechzig Minuten stand es noch immer 0:0 und am Ende hieß der Sieger wieder einmal ES Weisswasser, weil er mit Itämies einen der Toptorhüter der Liga in seinen Reihen stehen hat. Genau das aber sind die Spiele, die am Ende weitere Kräfte freisetzen und den ESW als Gegner noch gefährlicher machen. Anscheinend gelingt den Mannen von Anton Weißgerber praktisch alles und die so wichtige Akzeptanz des Publikums wächst von Sieg zu Sieg.
Im Lazarett der Lausitzer gibt es weiterhin "nur" die beiden Langzeitverletzten Stürmer Svintsitski und Kempf. Am Sonntag nicht dabei auch der Ukrainer Timschenko, der zur Zeit in Salt Lake City für sein Land die Schlittschuhe schnürt.
Für den REV Bremerhaven geht es in der Sonntagspartie vor allen Dingen darum, gegen einen direkten Konkurrenten zu punkten.. Schenkt man aber auch hier der Statistik Glauben, dann sieht es für die Seestädter alles andere als rosig aus. Im direkten Vergleich mit dem ESW stehen die "Pinguine" schon jetzt als klarer Verlierer fest.. Nach drei Spielen stehen 7:2 Punkte und 10:6 Tore für unsere Gäste. Dieser Umstand ist jedoch nicht nur für Statistikfreunde wichtig, sondern kann auch zum Ende der Hauptrunde bei Punktgleichheit über den Tabellenplatz entscheiden, der wiederum Heimrecht oder nicht festlegt. Hier bleibt die Hoffnung, dass der REV diesen Vergleich nicht bestreiten muss. Bestimmt kann man inzwischen von den entscheidenden Wochen im Rennen um die Play-Off-Plätze sprechen, bei dem der ES Weißwasser zweifelsfrei die bessere Startposition inne hat, aber mir der "Aussenseiterrolle" kommt der REV sowieso viel besser klar. Auf keinen Fall dürfen sich die Bremerhavener Kufenflitzer einen so rabenschwarzen Tag erlauben, wie beim ersten Gastspiel im Weißwasseraner Fuchsbau. Dort zeigte man die wohl schlechteste Saisonleistung. Das es in dieser Saison erheblich schwerer ist an die guten Leistungen der letzten Saison anzuknüpfen ist mittlerweile auch dem letzten Optimisten klar geworden und die zuletzt fehlende Konstanz im Spiel der Pinguine tat ein Übriges, sich nicht entscheidend im oberen Teil der Tabelle festsetzen zu können
Gerade im Endspurt zur Hauptrunde steigt die Spannung von Spiel zu Spiel. Jetzt, da praktisch die letzten vier Tabellenplätze vergeben sind wird es wohl ein Rennen zwischen den Mannschaften von Platz 2 bis 10 geben, um die Tickets für die Play-Offs zu lösen. Natürlich hoffen wir alle, dass sowohl der ES Weisswasser wie auch unsere Mannschaft dieses Ziel erreichen. Dennoch, aufgrund der momentanen Konstellation zählen für unseren REV am kommenden Sonntag die Punkte doppelt.
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