Fünfminütiger "Blackout" leitet REV-Niederlage an der Isar ein
Roger Trudeau erzielt ersten Treffer für Bremerhaven
"Eishockey kann grausam sein". Dies wurde am heutigen
Abend wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Zunächst sorgte ein
fünfminütiger "Blackout" zu Beginn der Partie dafür, dass der REV
Bremerhaven bereits nach 5. Minuten schier aussichtslos mit 0:3 in Rückstand
geriet. Durch unermüdl
ichen kämpferischen Einsatz schafften die Pinguine
kurz nach Beginn des Schlussabschnitts durch Craig Streu sogar noch den
Ausgleich, mussten dann aber nach zum Teil unverständlichen Strafzeiten den
erneuten Rückstand in Kauf nehmen. Als der REV in den letzten beiden Minuten
alles auf eine Karte setzte war es Christian Brittig, der mit seinem "empty
net goal" den Gästen von der Unterweser in ein Tal der Tränen stürzte.
Es waren exakt 27 Sekunden gespielt, als Grit Ankipans sich Richtung
Bremerhavener Tor orientierte um einen ersten Schussversuch zu unternehmen.
Doch zum Entsetzen der Bremerhavener Bank zappelte die Scheibe plötzlich und
für alle unerwartet im Netz der Pinguine. Doch damit nicht genug. In der 3.
Minute, die Verteidigung hatte leichtsinnig die Scheibe in den Lauf von
Syller gespielt der sofort auf Wittmann weiterleitete und das 2:0 für die
Isarstädter markierte. Die Fahrt in der Geisterbahn war damit aber noch
nicht beendet. Nach weiteren zwei Minuten, zwei Bremerhavener saßen auf der
Strafbank, konnte sich David Kudelka in Szene setzen und in 4/3 Überzahl das
3:0 erzielen. Auch in Folge waren die Landshuter die klar spielbestimmende
Mannschaft, die aber weitere gute Einschuss-möglichkeiten nicht nutzen
konnten. Bis zur 9. Minute waren die Seestädter nicht zu sehen und konnten
erst im Rahmen ihrer ersten Überzahl auf sich aufmerksam machen. Als in der
13. Minute der Landshuter Zareba nach Beinstellen erneut für eine Unterzahl
der Hausherren sorgte konnte Roger Trudeau auf Vorlage von Dan Tessier und
Ken Dzikowski seinen ersten Treffer für die Pinguine markieren. Nach
weiteren Strafzeiten gegen die Seestädter (Witthohn/Luknowsky) sahen sich
die Gäste von der Nordsee ungestümen Angriffen der Isarstädter ausgesetzt,
doch Satosaari konnte nun seinen Kasten sauber halten. Pech für den
amtierenden Meister, als Schnobrich in der 19. Minute eine gute Chance nicht
nutzen konnte.
Der Mittelabschnitt begann mit einer Strafzeit für beide Mannschaften. Streu
und Brittig mussten nach einer kleinen Rangelei auf die Sünderbank. Nach
einer guten Chance von Trudeau konnte nur Minuten später Tommi Satosaari
glänzen, als er eine gute Chance des Ex- Braunlagers Grit Ankipans
entschärfen konnte. In der 27. Minute erneut Pech für die Bartmänner, als
Schuler seinen von der Bande zurückspringenden Abpraller fast verwandelt
hätte. Positiv zu diesem Zeitpunkt die Tatsache, der REV kämpfte und
rackerte, doch noch wollte kein weiterer Treffer gelingen. Brenzlig wurde es
für die Norddeutschen dann wieder in der 29. Minute, als Ken Dzikowski wegen
"Unerlaubter Härte" für zwei Minuten unfreiwillig pausieren musste.
Pausieren musste im Mittelabschnitt auch Christian Witthohn, für den nun
Marko Ahrens auf dem Eis stand. Die Leistung des REV im Mittelabschnitt war
als durchaus ansprechend zu bezeichnen. Dennoch, zu diesem Zeitpunkt mussten
sich die Bremerhavener den Vorwurf gefallen lassen zu ungestüm zu Werke zu
gehen. Ungestüm dann auch die Aktion von Brent Fritz, der mit Kraft und
Vehemenz die Scheibe in das Drittel des Gegners trug und dort mit Dzikowski
einen Adressaten fand, der nicht lange fackelte und den Anschlusstreffer für
die Seestädter erzielen konnte. Plötzlich war die Partie wieder offen und
nun wurde es hektisch. Nach Strafzeiten gegen Pysz, Klotz folgte auch
Dzikowski auf die Strafbank und sorgte damit 19 Sekunden für eine 3/5
Unterzahl. Kaum war der REV wieder komplett, da bekam auch Trudeau eine
Strafe wegen Hakens "aufgebrummt" und erneut mussten die Pinguine eine 3/5
Unterzahl überstehen, die aber bis zum Drittelende keine negativen
Auswirkungen mehr hatte.
Der Beginn des Schlussdrittels begann für die Gäste aus Bremerhaven mehr als
optimal. Als der REV erneut in Unterzahl zu einem durch Veli-Pekka Hard
geführten Befreiungsschlag kam, konnte "Professor" Craig Streu dem
Landshüter Torhüter die Scheibe vom Schläger stehlen und zum verdienten 3:3
Ausgleichstreffer einsenden. In der 47. Minute wurde dann
Hauptschiedsrichter Uwe von de Fenn seinem Ruf als Heimschiedsrichter
gerecht, als er nach einem harmlosen Foul von Tessier eine erneute Unterzahl
für die Gäste aus dem Norden einleitete und damit Kamil Toupal das 4:3
ermöglichte. Das Spiel stand nun auf des Messers Schneide und wogte hin und
her. Zunächst Glück für den REV, als eine erneute Überzahl der Gastgeber
(trafzeit gegen Stephan Kraft) ohne Folgen blieb. Die Männer von der
Unterweser kämpften unverdrossen weiter und leisteten ein immenses
Arbeitspensum. Riesenchance für Fallscheer in der 37. Minute, als dieser auf Vorlage von Schuler Nolan Mc Donald vor Riesenprobleme stellte. In der Schlussphase der Partie spielte eigentlich nur noch der REV Bremerhaven, dem
aber das Glück an diesem Abend nicht zur Seite stand. Trotz einer großen
kämpferischen Leistung konnte der REV zwar einen 0:3 Rückstand noch einmal negieren, musste am Ende dann aber dennoch mit einer 3:5 Niederlage die Heimreise antreten, da Christian Brittig in der 60. Minute mit seinem "empty
net goal" den Schlusspunkt setzte.
Trainerstimme:
Jamie Bartman: Wir haben toll gekämpft. Wenn man 0:3 in Rückstand gerät, dann ist es sehr schwierig wieder auf die Beine zu kommen. Wir haben zum Teil unberechtigte und dumme Strafzeiten kassiert und dadurch letztlich auch
verloren. Trudeau konnte heute einen sehr guten Einstand feiern und mich
voll und ganz überzeugt. Wie auch immer, wir müssen nach vorne blicken und versuchen, am Sonntag die für dieses Wochenende einkalkulierten drei Punkte einfahren.
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