Freiburg gewinnt erstes Finale im Penalty-Schießen
Mangelnde Chancenverwertung entscheidend für Riesserseer Niederlage
Mit einem souveränen Auftritt im Penaltyschießen gewannen die
Freiburger Wölfe letztlich eher glücklich mit 2:1 das erste Finalspiel
beim SC Riessersee. Bste Chancen ließen insbesondere die Einheimischen
vor 4000 Zuschauer sowohl in der regulären Spielzeit als auch in der
Verlängerung ungenutzt.
Mit offensichtlich viel Respekt traten die Gäste aus dem Breisgau bei
den Oberbayern an. Bei denen konnte zwar Aaron Fox nach seiner Schulterverletzung
vom Donnerstag doch mitspielen. Dafür fiel aber neben Adam Smith auch
der Garmischer Leitwolf, Kapitän Sepp Lehner aus. Lehner wurde am Donnerstag
von einem Schuss im Knie getroffen und musste die Saison mit einem Meniskusschaden
bereits beenden.
Großchance von Riessersees Meyer. Freiburgs Torwart Haas wehrt mit dem Schoner ab (Foto: Eishockey Info)
|
|
Daneben musste Trainer Gailer weiterhin auf seinen Sohn sowie Benjamin Hinterstocker
und Christoph Klotz verzichten. Dafür war Matt Murray erstmals wieder
dabei. Dieser war es dann auch, der nach 12 Minuten des Abtastens den Chancenreigen
des Spiels eröffnete: Zwar war Riessersee bis dahin bereits die offensivere
Mannschaft, dies schlug sich bis dato aber nicht in gefährliche Aktionen
für das Freiburger Tor nieder. Innerhalb weniger Minuten scheiterten
dann aber auch Fox und Hinterstocker sowie Wilhelm teils aus kürzester
Entfernung an Haas im Freiburger Tor oder an sich selbst.
Ein Ausrutscher von Fox führte zur einzigen nenneswerten Gästechance,
doch Nutznießer Palmer zog alleine vor Cinibulk zu früh und ungenau
ab.
Es war allerdings genau dieser Palmer, der nach erneuten Großchancen
der Gastgeber durch Murray, Guidarelli und Buchwieser genau zur Mitte der
regulären Spielzeit wie aus heiterem Himmel den Führungstreffer
für die Gäste erzielte. Die Garmischer scheiterten im eigenen Drittel
beim Versuch des Spielaufbaus, verloren den Puck an die Freiburger Forechecker,
ein Rückpass zu Palmer und dieser ließ Cinibulk mit seiner Direktabnahme
in den Winkel keine Abwehrchance.
Aber als hätte man auf Freiburger Seite schon von vorneherien vorgehabt,
das Spiel für die Zuschauer möglichst interessant zu machen und
ins Penaltyschießen zu führen, lies sich nur eine Minute danach
Vadim Finko auf die Strafbank bitten. Und Trudeau nahm nach Zuspiel von Fox
und Murray die Einladung zum Torschuss aus nächster Nähe wenigstens
einmal erfolgreich an.
|
Riessersees Trudeau mit der Einschussmöglichkeit (Foto: Eishockey Info)
|
Erst im letzten Drittel wurden auch die Gäste gefährlicher. Fast
wären sie mit ihrem ersten Angriff bereits wieder in Führung gegangen,
doch Scerbans Schuss nach schönem Zuspiel vom entgegengesetzten Flügel
konnte Cinibulk mit dem Rücken noch blocken. Die Zuschauer sahen nun
einen offeneren Kampf, ein tolles Play-Off-Spiel, bei dem allerdings weiterhin
die Einheimischen die Mehrzahl an klareren Chancen besaß. Alleine in
den beiden letzten Spielminuten hätten Trudeau und der aufgerückte
Meyer alleine und unbedrängt vor Haas das Garmischer Siegtor erzielen
müssen (s. Fotos).
So ging es in die zehnminütige Verlängerung, die trotz jeweils
einer Überzahlmöglichkeit für beide Teams keine Entscheidung
brachte. Diese gelang den Gästen dann recht souverän im Penaltyschießen:
Keiner der vier angetretenen Garmischer schaffte es, den Puck im Netz zu
versenken. Dagegen eröffnete Palmer auf Freiburger Seite das Penaltyschießen
mit dem entscheidenden, dem Daniel DelMonte als zweiter Schütze ebenfalls
erfolgreich folgte.
Trainerstimmen:
Thomas Dolak (Freiburg):
Ich muss sagen, wir waren heute nicht die bessere, sondern die glücklichere
Mannschaft. Man hat gesehen, dass die Saison bei beiden Mannschaften schon
Spuren hinterlassen hat. Beide Mannschaften haben sehr verhalten begonnen
und das Spiel hatte im letzten Drittel hohes Niveau, wo beide Mannschaften
Alles gegeben haben und beide Seiten genug Möglichkeiten zum Toreschießen
hatten.
Ich muss zugestehen, dass die Garmischer bessere, klarere Chancen gehabt
haben.
Es ist glücklich und Penalty ist immer auch ein Glücksspiel, aber
wir sind froh, dass wir das heute gewonnen haben.
Aber das war nur ein Schritt und die Serie kann sehr sehr lang werden.
Peter Gailer (Riessersee):
Der Thomas hat im Großen und Ganzen schon alles gesagt. Ein paar Sachen
war ausser meiner Sicht natürlich ein bisserl anders. Ich muss ein Riesenkompliment
an meine Mannschaft machen. Wir haben einfach das bessere Eishockey gespielt,
wir haben Alles gegeben. Wir hatten notgedrungen ein paar Umstellungen machen
müssen. Aber jeder Einzelne hat eine Superleistung gebracht. Wir haben
Freiburg als Mannschaft ganz klar beherrscht. Aber es war wie bereits in
den Spielen gegen Freiburg während der Runde: Wir spielen eigentlich
immer nur gegen Hugo Haas. Er ist ein Super Torwart und spielt halt leider
auf Freiburger Seite. Obwohl unser Martin Cinibulk natürlich auch super
gehalten hat.
Aber es ist Schade, wenn man im Penaltyschießen ein Play-Off-Spiel
verliert. Aber das gehört im Sport leider dazu. Aber meine Mannschaft
hat einen Riesencharakter.
Es war heute ein Supereishockey denke ich, auch vom Tempo her. Beide Mannschaften
haben hochklassiges Eishockey gespielt.
Ein einziges ist mir sauer aufgestoßen, dass habe ich auch gerade noch
den Schiedsrichtern gesagt: Ich finde es in einem Play-Off-Finale absolut
unsportlich, absolut unpassend wie der Robert Brezina drei-, viermal umfällt.
Der gehört raus, der gehört 10 Minuten weg. Das waren wirklich
zwei Mannschaften, die auf hohem Niveau gekämpft und gearbeitet haben
und da ist so was unsportlich.
Beim dritten Mal hat er dann die 2 Minuten zugesprochen bekommen, da versteh
ich die Welt nicht. Ich habs gesagt, aber jeder sieht das ein bisserl anders.
Ansonsten war die Schiedsrichterleistung super. Wir haben super gespielt,
Freiburg auch.
Aber wir werden weiterkommen. da hat der Thomas Recht, wir werden hart arbeiten
und dann holen wir uns den Sieg.
Der Aaron Fox wird morgen wieder locker trainieren, da werden wir probieren
wie es geht. Mir fehlt ja sowieso schon ein kompletter Block: Mit dem Seppi
Lehner, dem Adam Smith, dem Hinterstocker Martin, dem Christoph Klotz und
dem Butzi Gailer. Dafür hat sich die Mannschaft überragend verkauft.
|