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SC Riessersee 20.04.2003, 00:37

Freiburg gewinnt erstes Finale im Penalty-Schießen

Mangelnde Chancenverwertung entscheidend für Riesserseer Niederlage

Mit einem souveränen Auftritt im Penaltyschießen gewannen die Freiburger Wölfe letztlich eher glücklich mit 2:1 das erste Finalspiel beim SC Riessersee. Bste Chancen ließen insbesondere die Einheimischen vor 4000 Zuschauer sowohl in der regulären Spielzeit als auch in der Verlängerung  ungenutzt.

Mit offensichtlich viel Respekt traten die Gäste aus dem Breisgau bei den Oberbayern an. Bei denen konnte zwar Aaron Fox nach seiner Schulterverletzung vom Donnerstag doch mitspielen. Dafür fiel aber neben Adam Smith auch der Garmischer Leitwolf, Kapitän Sepp Lehner aus. Lehner wurde am Donnerstag von einem Schuss im Knie getroffen und musste die Saison mit einem Meniskusschaden bereits beenden.


Großchance von Riessersees Meyer. Freiburgs Torwart Haas wehrt mit dem Schoner ab (Foto: Eishockey Info)

Daneben musste Trainer Gailer weiterhin auf seinen Sohn sowie Benjamin Hinterstocker und Christoph Klotz verzichten. Dafür war Matt Murray erstmals wieder dabei. Dieser war es dann auch, der nach 12 Minuten des Abtastens den Chancenreigen des Spiels eröffnete: Zwar war Riessersee bis dahin bereits die offensivere Mannschaft, dies schlug sich bis dato aber nicht in gefährliche Aktionen für das Freiburger Tor nieder. Innerhalb weniger Minuten scheiterten dann aber auch Fox und Hinterstocker sowie Wilhelm teils aus kürzester Entfernung an Haas im Freiburger Tor oder an sich selbst.

Ein Ausrutscher von Fox führte zur einzigen nenneswerten Gästechance, doch Nutznießer Palmer zog alleine vor Cinibulk zu früh und ungenau ab.

Es war allerdings genau dieser Palmer, der nach erneuten Großchancen der Gastgeber durch Murray, Guidarelli und Buchwieser genau zur Mitte der regulären Spielzeit wie aus heiterem Himmel den Führungstreffer für die Gäste erzielte. Die Garmischer scheiterten im eigenen Drittel beim Versuch des Spielaufbaus, verloren den Puck an die Freiburger Forechecker, ein Rückpass zu Palmer und dieser ließ Cinibulk mit seiner Direktabnahme in den Winkel keine Abwehrchance.

Aber als hätte man auf Freiburger Seite schon von vorneherien vorgehabt, das Spiel für die Zuschauer möglichst interessant zu machen und ins Penaltyschießen zu führen, lies sich nur eine Minute danach Vadim Finko auf die Strafbank bitten. Und Trudeau nahm nach Zuspiel von Fox und Murray die Einladung zum Torschuss aus nächster Nähe wenigstens einmal erfolgreich an.


Riessersees Trudeau mit der Einschussmöglichkeit (Foto: Eishockey Info)

Erst im letzten Drittel wurden auch die Gäste gefährlicher. Fast wären sie mit ihrem ersten Angriff bereits wieder in Führung gegangen, doch Scerbans Schuss nach schönem Zuspiel vom entgegengesetzten Flügel konnte Cinibulk mit dem Rücken noch blocken. Die Zuschauer sahen nun einen offeneren Kampf, ein tolles Play-Off-Spiel, bei dem allerdings weiterhin die Einheimischen die Mehrzahl an klareren Chancen besaß. Alleine in den beiden letzten Spielminuten hätten Trudeau und der aufgerückte Meyer alleine und unbedrängt vor Haas das Garmischer Siegtor erzielen müssen (s. Fotos).

So ging es in die zehnminütige Verlängerung, die trotz jeweils einer Überzahlmöglichkeit für beide Teams keine Entscheidung brachte. Diese gelang den Gästen dann recht souverän im Penaltyschießen: Keiner der vier angetretenen Garmischer schaffte es, den Puck im Netz zu versenken. Dagegen eröffnete Palmer auf Freiburger Seite das Penaltyschießen mit dem entscheidenden, dem Daniel DelMonte als zweiter Schütze ebenfalls erfolgreich folgte.


Trainerstimmen:

Thomas Dolak (Freiburg):

Ich muss sagen, wir waren heute nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft. Man hat gesehen, dass die Saison bei beiden Mannschaften schon Spuren hinterlassen hat. Beide Mannschaften haben sehr verhalten begonnen und das Spiel hatte im letzten Drittel hohes Niveau, wo beide Mannschaften Alles gegeben haben und beide Seiten genug Möglichkeiten zum Toreschießen hatten.

Ich muss zugestehen, dass die Garmischer bessere, klarere Chancen gehabt haben.

Es ist glücklich und Penalty ist immer auch ein Glücksspiel, aber wir sind froh, dass wir das heute gewonnen haben.

Aber das war nur ein Schritt und die Serie kann sehr sehr lang werden.

Peter Gailer (Riessersee):

Der Thomas hat im Großen und Ganzen schon alles gesagt. Ein paar Sachen war ausser meiner Sicht natürlich ein bisserl anders. Ich muss ein Riesenkompliment an meine Mannschaft machen. Wir haben einfach das bessere Eishockey gespielt, wir haben Alles gegeben. Wir hatten notgedrungen ein paar Umstellungen machen müssen. Aber jeder Einzelne hat eine Superleistung gebracht. Wir haben Freiburg als Mannschaft ganz klar beherrscht. Aber es war wie bereits in den Spielen gegen Freiburg während der Runde: Wir spielen eigentlich immer nur gegen Hugo Haas. Er ist ein Super Torwart und spielt halt leider auf Freiburger Seite. Obwohl unser Martin Cinibulk natürlich auch super gehalten hat.

Aber es ist Schade, wenn man im Penaltyschießen ein Play-Off-Spiel verliert. Aber das gehört im Sport leider dazu. Aber meine Mannschaft hat einen Riesencharakter.

Es war heute ein Supereishockey denke ich, auch vom Tempo her. Beide Mannschaften haben hochklassiges Eishockey gespielt.

Ein einziges ist mir sauer aufgestoßen, dass habe ich auch gerade noch den Schiedsrichtern gesagt: Ich finde es in einem Play-Off-Finale absolut unsportlich, absolut unpassend wie der Robert Brezina drei-, viermal umfällt. Der gehört raus, der gehört 10 Minuten weg. Das waren wirklich zwei Mannschaften, die auf hohem Niveau gekämpft und gearbeitet haben und da ist so was  unsportlich.

Beim dritten Mal hat er dann die 2 Minuten zugesprochen bekommen, da versteh ich die Welt nicht. Ich habs gesagt, aber jeder sieht das ein bisserl anders. Ansonsten war die Schiedsrichterleistung super. Wir haben super gespielt, Freiburg auch.

Aber wir werden weiterkommen. da hat der Thomas Recht, wir werden hart arbeiten und dann holen wir uns den Sieg.

Der Aaron Fox wird morgen wieder locker trainieren, da werden wir probieren wie es geht. Mir fehlt ja sowieso schon ein kompletter Block: Mit dem Seppi Lehner, dem Adam Smith, dem Hinterstocker Martin, dem Christoph Klotz und dem Butzi Gailer. Dafür hat sich die Mannschaft überragend verkauft.
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