ESV Kaufbeuren souverän zum Sieg gezittert
Crimmitschau erst im letzten Drittel ein Gegner
Nach dem zweiten Drittel musste sich der neutrale Beobachter des Spiels eigentlich fragen, warum er sich unbedingt auch noch den Schlussabschnitt anschauen sollte. Zu deutlich war der Unterschied zwischen den gastgebenden Kaufbeurer Jokern und dem Gast aus Crimmitschau. Erst in der 34.(!) Minute schreckte Martin Sekera die Gastgeber auf, als er die erste Chance für die Sachsen hatte. Doch bezeichnend für den Auftritt der Gäste in den ersten beiden Dritteln: Beim Abschluss seines Alleingangs musste Kaufbeurens Goalie Belitski noch nicht einmal eingreifen, so kläglich schoss Sekera den Puck neben das Tor. Auch bezeichnend: Im Gegenzug zeigten die Gastgeber, wie man Chancen verwandelt und trafen zur zwischenzeitlichen 4:0 Führung.
Nach dem furiosen Beginn und einer schnellen 2:0 Führung nach fünf Spielminuten (Timoschuk und Kozacka) war das Spiel spätestens nach dem 3:0 in der 11. Minute ( Sulzer) scheinbar gelaufen.
Nicht seinen besten Tag hatte Gästegoalie Toth, hier erklärt im Schiri Stratz den Grund der 10Minuten Strafe (Foto: Eishockey Info)
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Im müden Mitteldrittel, indem alleine der an diesem Tag insgesamt nicht sehr sichere Gästetorwart Toth mit seiner Frustattacke gegen Mika Puhakka unterhielt und dafür eine 10 Minuten Disziplinarstrafe aufgebrummt bekam, erneut ein Doppelschlag der Gastgeber. Nach dem 4:0 durch Masek traf Kleinhenz in der 37. Minute auch noch zur beruhigenden 5:0 Führung.
Spiel entschieden? Beruhigende Führung?
Das erste Tor der Gäste (Bartoska), bei dem Goalie Belitski den abgefälschten Puck nach Meinung von Schiedsrichter Stratz erst hinter der Torlinie gefangen haben soll, konnte noch als für den Torwart ärgerlicher Betriebsunfall gelten. Als es dann nur eineinhalb Minuten später durch zwei Treffer innerhalb von 12(!) Sekunden (erneut Bartoska, Cermark) 3:5 stand und noch eine Viertelstunde zu spielen war, begann das Spiel plötzlich doch noch einmal von neuem. Es dauert bis Mitte des letzten Drittels, bis die Gastgeber diesen Schock verdaut hatten und sich vom Druck der Gäste wieder langsam befreien konnten. Und just zu dem Zeitpunkt, als man auf Kaufbeurer Seite denken konnte, die Schwächephase sei überwunden und der Sieg doch wohl sicher, traf Weiss zum 4:5.
Erst das Empty-Net-Goal 15 Sekunden vor Spielende von Ervin Masek erlöste Spieler, Fans und Trainer Svetlov auf Kaufbeurer Seite vom Trauma, eine 5:0 Führung nach 40 Minuten noch zu verspielen.
Stimmen zum Spiel
Crimmitschaus Trainer Sekere:
Ersteinmal Gratulation an Landshut - pardon, Kaufbeuren... Gut, wir haben heute wohl ein Spiel gesehen mit zwei Gesichtern unserer Mannschaft. Wir haben zwei Drittel schlecht gespielt. Allerdings waren die fünf Tore psychologisch für Kaufbeuren wohl doch nicht so gut. Eure Spieler waren im letzten Drittel wohl nicht mehr so motiviert, ihr dachtet, dass Spiel sei gelaufen. Das ist klar. Unser Ziel vor dem letzten Drittel war eigentlich, dieses ohne Gegentor zu überstehen. Dann haben wir sogar vier Tore geschossen und aus dem Spiel nochmal ein kleines Drama gemacht. Zufrieden kann ich vielleicht mit dem letzten Drittel sein. Aber nicht mit den ersten beiden. Die Tore fielen aus vielen individuellen Fehlern oder auch mitten in einen Wechsel. Wir müssen sehen, dass wir die Fehler weiter minimalisierenund uns im Spiel mehr konzentrieren.
Kaufbeurens Trainer Svetlov:
Ich weiss auch nicht so genau, was ich sagen soll. Wir hatten schon die 3 Punkte aus den ersten beiden Drittel. Aber so ist Eishockey, so kann das passieren. Das muss wahrscheinlich für unsere Zuschauer so sein, solch eine Spannung. Für mich ist das nichts, ich bin schon fast im Krankenhaus... Aber wir haben drei Punkte und ich muss im Großen und Ganzen damit zufrieden sein.
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