Drei Tore in drei Minuten für Bremerhaven
Freiburger Wölfe müssen sich dem Meister beugen
Mit der Empfehlung eines auch in dieser Höhe verdienten 6:2
Erfolgs über die Lausitzer Füchse waren am heutigen Abend die Wölfe aus
Freiburg an den Bremerhavener Wilhelm Kaisen Platz gereist. Sollte es nach
dem Willen von Trainer Dolak gehen, sollten die hungrigen Wölfe auch den in
Bietigheim be
siegten Pinguinen auf heimischen Eis den Garaus machen. Grund
genug für Trainer Bartman, seine Truppe vor Beginn der Partie auf die
Schwere der Aufgabe hinzuweisen. Nicht leichter wurde diese, da mit Polacek
und Pysz zwei der kampfstärksten Stürmer noch immer nicht einsatzbereit
sind. Besonders vermisst man auf Seiten des REV zurzeit die unbändige
Kampfstärke eines Aleksander Polaczek, dessen Rückkehr mit Sehnsucht
erwartet wird. Trotz der Niederlage in Bietigheim war man auf Seiten der
Seestädter jedoch optimistisch, die Heimpartie gegen die Gäste aus dem
Schwarzwald siegreich zu beenden.
Entsprechend elanvoll begann die mit dreißig Minuten Verspätung begonnene
Partie (Linesman steckten im Stau). Die erste Gelegenheit durften jedoch die
Gäste aus dem Breisgau für sich verbuchen. Nach einem Wechselfehler war es
Mares, der Tommi Satosaari auf eine erste Bewährungsprobe stellte. Fast im
Gegenzug hätte Brent Fritz den Freiburger Goalie Haas verladen, doch der
konnte in letzter Sekunde den Puck noch in seiner Fanghand sichern. In der
7. Minute war es wiederum Fritz, der mit einem "Bauerntrick" fast
erfolgreich gewesen wäre. Sekunden später musste auch Satosaari erneut unter
Beweis stellen, dass er ein wirklicher Klassekeeper ist. Nach einem
Alleingang von Chilar konnte er den Puck in letzter Sekunde noch um das
Torgestänge lenken. Freiburg macht bis zu diesem Zeitpunkt einen sehr guten
Eindruck und war stets gefährlich. Nach einer Strafzeit gegen Schlegel
mussten die Schwarzwälder dann aber erfahren, welch unbändigen Druck die
Seestädter aufbauen können. Mit Glück und Geschick konnten die Dolak
Schützlinge jedoch auch diese Drangperiode der Pinguine schadlos überstehen.
In der 14. Minute war es ein gefährlicher Konter, den Del Monte mit einem
Schlagschuss zum Abschluss brachte und Satosaari Glück hatte, dass der Puck,
nachdem er ihm durch die Fanghand "geflutscht" war, nur um Zentimeter das
anvisierte Ziel versäumte. Obewohl bis zum Ende des ersten Abschnitts auf
beiden Seiten kein Tor gefallen war durften sich die Zuschauer über ein sehr
schnelles, kampfbetontes und hochklassiges Eishockeyspiel freuen.
Zu Beginn des Mittelabschnitts sorgte zunächst Schiedsrichter Roman Bucala
für Aufregung auf der Freiburger Bank, nachdem er die Maske des
Gästetorhüters Rostislav Haas als nicht den Wettkampfbestimmungen
entsprechend monierte und dieser dann mit dem Gesichtsschutz seiner Nummer
Zwei, Torsten Troxler, weitermachen musste. Dieser Umstand schien aber bei
den Gastgebern mehr Irritationen herbeigeführt zu haben als bei den
Betroffenen. Anders war es nicht zu erklären, das in der 22. Minute Holden
tatenlos mit ansah, wie Palmer einen Abpraller im Gehäuse von Satosaari
versenkte. Der Rückstand schien bei den Seestädtern deutliche Spuren
hinterlassen zu haben. Der Elan aus dem ersten Drittel war wie weggeblasen
und die Freiburger nahmen das Heft immer mehr in die Hand. Erst ab der 32.
Minute kam der REV wieder besser ins Spiel und hätte nach einem Schlagschuß
von Klotz fast den Ausgleich markieren können. In der 37. Minute war es dann
aber so weit und die 1576 Zuschauer durften das erste Mal jubeln. Auf
Vorlage von Streu war es Dan Tessier, der die Scheibe in den kurzen Winkel
des Freiburger Tores hämmerte. Nur Sekunden später erneuter Jubel auf den
Rängen. Nach einem völlig unübersichtlichen Gewühl vor dem Tor der Gäste
konnte Michael Fendt die Scheibe über die Linie stochern. Nun spielte der
REV wie entfesselt. Nach einer Strafzeit gegen Peter Mares fiel dann das
wohl am intelligentesten herausgespielte Tor des Abends. Nachdem Hard die
Scheibe auf Streu gepasst hatte, setzte dieser mit einem Querpass den völlig
freistehenden Dan Tessier in Szene und der ließ sich nicht zweimal bitten
und erzielte unhaltbar für Haas die 3:1 Führung für den REV. Mit diesem
Resultat wurden dann auch zum letzten Mal die Seiten gewechselt.
Zu Beginn des Schlussdrittels wirkten die Gastgeber wesentlich
konzentrierter und standen auch in der Defensive besser gestaffelt, was
Freiburger zwang, ihr Glück zunächst mit Weitschüssen zu versuchen. Der REV
legte sein Hauptaugenmerk auf die Sicherung des eigenen Tores, blieb aber
mit Kontern weiterhin brandgefährlich. Dem Freiburger Spiel fehlte zunehmend
der Druck der vorausgegangen vierzig Minuten, was sich selbst in Überzahl
bemerkbar machte. Die besseren Chancen waren nun klar auf Bremerhavener
Seite erkennbar. In der 52. Minute hätte Varvio auf Zuspiel von Schnobrich
fast den vierten Treffer erzielt und eine Minute später scheiterte Luknowski
an Haas. Die endgültige Vorentscheidung fiel dann aber in der 56. Minute.
Nach einem Break von Jones konnte Stephan Kraft die Scheibe mit der Rückhand
im Freiburger Tor versenken. Nach diesem Treffer war der Widerstand der
Freiburger endgültig gebrochen und der REV brachte im Gefühl des sicheren
Sieges das Spiel auch die letzten Minuten sicher über die Runden.
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