Bremerhaven in Straubing ohne Chance
Tigers festigen beim 9:3 Kantersieg den ersten Platz
Der REV Bremerhaven hat am Sonntag den Straubing Tigers dazu verholfen, einen großen Schritt in Richtung Hauptrundentitel machen zu können. Dem mühelosen 8:3 am Freitag in Weiden ließ die Truppe von Trainer Dany Naud im heutigen Heimspiel gegen die Schützlinge von Trainer Peter Draisaitl einen 9:3 (
0:0, 6:0, 3:3)-Kantersieg folgen. Da gleichzeitig der Rangzweite Duisburg in Weißwasser mit 1:7 unter die Räder kam, fehlt den Niederbayern zwei Spieltage vor Playoff-Start nur noch ein Punkt zum Titel. Trotz der deutlichen Niederlage sollten die Seestädter positiv in die Zukunft blicken und versuchen, in den noch verbleibenden beiden Spielen der Hauptrunde diese doch schmerzliche Niederlage vergessen zu machen.
Der REV Bremerhaven, in der Vorschau der Straubinger Stadionzeitung zurecht als Team der Stunde angepriesen, konnte diesen Vorschlußlorbeeren nicht gerecht werden und machte am heutigen Abend den ?Tigers des EHC Straubing das Siegen leicht. Der in dieser Saison überragende Torhüter Greg Gardner musste aufgrund seiner am Freitag erhaltenen Matchstrafe ebenso pausieren, wie auch Stürmer Dylan Gyori. Hinzu kamen die verletzten Axel Hackert, Markus Schmidt und Marian Dejdar. Als Gardner-Ersatz schlichtweg überfordert war am Pulverturm der 20-jährige Back-up Martin Morczinietz. Bei der Mehrzahl der neun Straubinger Tore machte er keine glückliche Figur, hatte aber auch eine alles andere als felsenfeste Defensive vor sich. Im ersten Drittel hielt sich der REV nach schadlos. Als Straubing in Abschnitt zwei die Zügel anzog, war es um das Gästeteam geschehen. Dass die Gäste dennoch nach einem 0:8-Rückstand noch zu drei Toren (davon zwei in Überzahl) kamen, hatten sie den Nachlässigkeiten der Tiger zu verdanken. Die hatten angesichts der klaren Führung im Schlussabschnitt auf kompromisslose Deckungsarbeit weitgehend verzichtet. Die über 2000 Fans nahmen ihnen das nicht krumm angesichts der optimalen Punkte- und Torausbeute an diesem Wochenende. Krumm nahm Tigers-Trainer Naud allerdings Jason Dunham seine unnötige 10-Minuten-Strafe in Weiden. Als Denkpause musste der Stürmer gestern de gesamte Partie von der Bank aus verfolgen, in voller Spielermontur. Eine zweite disziplinarische Maßnahme galt Kevin Lavallee. Sein verspätetes Erscheinen zu einer Spielersitzung bezahlte er mit einem Platz auf der Tribüne.
Zum Spiel: Dünn gesät waren die Höhepunkte im ersten Drittel, in dem beide Team taktisch diszipliniert spielten und in erster Linie auf Toresicherung aus waren. Bei den wenigen Straubinger Chancen deutete sich allerdings bereits an. dass REV-Goalie Morcizietz, aufgrund der fehlenden Spielpraxis nicht den sichersten Eindruck machen konnte. In der letzten Minute vor der Pause allerdings konnte sich Morcinietz bei Schüssen von Kulzer und Lehner auszeichnen. Nichts anbrennen ließ auch Bales, der einer eineinhalbminütigen Gästeüberzahl gegen Streu und Del Monte klärte.
Der Unterhaltungswert der Partie wurde in Durchgang zwei schlichtweg pulverisiert. Nach gespielten 72 Sekunden führte Straubing mit 2:0 und stellte damit vorzeitig die Weichen auf Sieg. Lehner war in Überzahl erfolgreich, als er dem eigenen Nachschuss nachging und das 1:0 markierte. Nach Straubinger Bullygewinn kam Gallant an den Puck und schloss seinen Alleingang mit einem nicht unhaltbaren Schuss in den Winkel ab. Für das zweite Straubinger Überzahltor sorgte dann erneut Lehner. Bei dessen Schuss aus spitzem Winkel ging der Puck Morcinietz durch die Beine. Das muntere Scheibenschießens setzte in der 34. Minute Kulzer fort. Gallant hatte rechts neben das REV-Tor geschossen, von der Bande prallte der Puck auf der linken Seite zurück und für den Tiger-Stürmer war es ein Leichtes, gegen den allein gelassenen Goalie zu vollenden. Auch das 5:0, das nur 27 Sekunden später fiel, kam aufgrund von Morczinietz fehlender Spielerfahrung zustande, als er von Hede klassisch düpiert worden war und Batherson mühelos einsenden konnte. Keine Abwehrmöglichkeit hatte der Hüter des Pinguin-Gehäuses aber in der Minute beim 6:0. Nach einem Mann-Zuspiel startete Trew zu einem Alleingang, den er in abgebrühter Manier abschloss. Neben den Zwischenergebnissen in den anderen Stradien beschäftigten die Tiger-Fans in der zweiten Drittelpause zwei Fragen: Schafft Bales seinen vierten Shut-out schaffen? Und: Gelingt Straubing ein zweistelliger Sieg? Letztere Frage war erst mit der Schlusssirene geklärt, und die Antwort lautete: Nein.
Hede hatte bei Unterzahl eine dicke Torchance, die er aber etwas leichtfertig versemmelte. Es wäre das 10:3 gewesen, womit auch klar war, dass Bales kein ?zu Null? gelungen war. Doch der Reihe nach: Zunächst schien Straubing mit vollem Tempo auf die ?10? zuzusteuern, als gleich nach Wiederbeginn Hede per Bauerntrick das 7:0 glückte. In der 44. Minute ließ Batherson in Überzahl mit einem Schuss in den Winkel das 8:0 folgen. Bei 48:10 war dann Bremerhaven an der Reihe. Caudron fälschte einen Del- Monte-Schuss zum 8:1 ab und fünf Minuten später verkürzte Krestan auf 8:2. Für den dritten REV-Treffer sorgten dann die Hausherren durch einen Eigentor selbst, nachdem Batherson nach feiner Hede-Vorarbeit zwischenzeitlich auf 9:2 - sein dritter Treffer an diesem Abend - erhöht hatte.
Straubing Tigers: Bales - Borberg, Lehner; Elfring, Schönmoser; Fallscheer, Janke - Hede, Batherson, Mann; Kulzer, Gallant, Trew; Lupzig, Wilhelm, Seyller; Endraß, Koslow, Hausmanninger;
REV Bremerhaven: Morczinietz - Moborg, Baxter; Bronilla, Hemmes; D. Pyka, Kozhevnikov - Caudron, Streu, Del Monte; Janzen, Boon, Juhasz; Kercs, Albrecht, Krestan; R. Pyka, Kraft;
Tore: 1:0 (20:53) Lehner (Mann, Elfring) 5-4, 2:0 (21:12) Gallant (Kulzer, Elfring), 3:0 (26:13) Lehner (Elfring, Mann) 5-4, 4:0 (33:07) Kulzer (Gallant, Trew), 5:0 (33:34) Batherson (Hede, Mann), 6:0 (39:08) Trew (Gallant, Mann), 7:0 (41:51) Trew (Gallant, Fallscheer), 8:0 (43:12) Batherson (Hede) 5-4, 8:1 (48:10) Caudron (Del Monte, Kozhevnikov), 8:2(53:05) Krestan (Kercs, Bronilla) 5-4, 9:2 (53:51) Batherson (Hede, Borberg), 9:3 (57:03) Del Monte (Streu, Bronilla) 5-4
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