Bremerhaven gewinnt in Bad Tölz
Nur 910 Zuschauer in der Hacker Pschorr Arena
Bad Tölz. Die Hacker Pschorr Arena im tief verschneiten oberbayerischen Bad Tölz war am Donnerstag der Austragungsort der letzten Auswärtspartie des REV Bremerhaven in der diesjährigen Hauptrunde der 2. Eishockey Bundesliga. In einer über weite Strecken sehr guten Partie gewannen die Seestädter dieses "Vorbereitungsspiel" auf die in der nächsten Woche beginnende Play Off Runde verdient mit 3:1 (0:1/1:0/2:0).
Jeff Hoad erzielt den frühen Führungstreffer für die "Löwen"
Den ersten Angriff des Abends starteten die Fischtown Pinguins vor der Negativkulisse von nur knapp 910 Zuschauern über Dylan Gyori, der hinter dem Tor der Gastgeber Peter Boon mit einem schönen Pass bediente, dieser aber nicht zum Abschluss kam. Auch in Folge waren es zunächst die Gäste aus der Seestadt, die zunächst eine optische Überlegenheit für sich verbuchen konnten. Dann aber, praktisch aus dem Nichts war es Jeff Hoad, der in der 4. Minute völlig unbedrängt mit seinem 26. Saisontreffer das 1:0 für die "Löwen" aus dem Oberland erzielen konnte. Ein Treffer, der die Pinguine aber nicht geschockt haben schien, denn bereits im Gegenzug war es J.F. Caudron, der nach einem Blitzangriff den Tölzer Goalie Couture zu einer Glanzleistung zwang. Nach einer Überzahl für den REV war es Craig Streu, der in der 6. Minute zu einer weiteren Großchance kam, in Couture aber erneut seinen Meister fand. Auch nachdem die Tölzer wieder in "full strength" auf dem Eis standen, waren es die Nordlichter, die im Tölzer Oberland den Ton angaben. Erst eine Strafzeit gegen Stephan Kraft (9.) hemmte den Angriffswirbel der Seestädter, die nun ihrerseits mit dem Nachteil einer personellen Unterzahl zu kämpfen hatten. Mit fortnehmender Spieldauer und nach einer weiteren Strafzeit gegen Bremerhavens Albrecht kamen die Hausherren immer besser ins Spiel. Besonders eng wurde es, als sich der REV nach einer weiteren Strafe gegen Jan Hemmes einer 3/5 Unterzahl erwehren musste. Hörbares Aufatmen daher auf der Spielerbank des REV, nachdem die Seestädter wieder vollzählig vermelden konnten. Die letzten Minuten des Schlussabschnitts gehörten dann aber wieder den Seestädtern, die mit aller Macht versuchten, in den verbleibenden Minuten des ersten Drittels und vor den Augen der mitgereisten Fans von ?Power on Ice? den heiß ersehnten Ausgleich zu erzielen. Nachdem diese Bemühungen erfolglos blieben, mussten die Schützlinge von Trainer Peter Draisaitl mit einem etwas unglücklichen, aber aufgrund der nicht genutzten Chancen dennoch nicht unverdienten Rückstand zum ersten Pausentee fahren.
REV gewinnt den Mittelabschnitt durch einen Krestan Treffer
Auch im Mittelabschnitt blieb die Partie sehenswert und spannend, in der bereits nach 56. Sekunden Bremerhavens Radek Krestan, nachdem die Gastgeber die Scheibe im Angriffsdrittel verloren hatten, für den Ausgleichstreffer sorgen konnte. Nur eine Minute später mussten die Pinguine jedoch um das soeben erarbeitete Remis zittern, nachdem J.F. Caudron wegen "Hakens" auf die Strafbank fahren musste, seine Mannschaftskameraden diese Situation aber unbeschadet überstehen konnten. Auch in Folge gaben sich die Spieler beider Parteien die Strafbanktür in die Hand, da der sehr aufmerksam leitende HSR Deubert jede Kleinigkeit wertete. Optisch hatten die Pinguine nun zwischenzeitlich wieder Oberwasser und kamen durch Del Monte, Streu und Bronilla zu weiteren guten Gelegenheiten, die Couture im Tor der Gastgeber aber gekonnt zu vereiteln wusste. Gekonnt bis dahin aber auch der Auftritt von Bremerhavens "Stand by goalie" Tim Knudsen, der gute Gelegenheiten von Regan, Prommerberger und Meyer vereitelt hatte. So blieb die überaus unterhaltsame und auf gutem Niveau stehende Partie auch weiterhin interessant und sehr unterhaltsam. Wenig unterhaltsam war dann aber 19 Sekunden vor Drittelende, zumindest für die mitgereisten Fans des REV, ein von Tim Reagan vorgetragener Angriff, der von Tim Knudsen aber überlegen entschärft werden konnte. Da bis zum Schlusspfiff des Mittelabschnitts aber auch der REV nicht mehr treffen konnte, durfte im Gegensatz zum ersten Spielabschnitt nun der Gast von der Unterweser mit einem knappen Punktsieg das Eis verlassen.
Reemt Pyka und Dylan Gyori sorgen für die Entscheidung
Hochmotiviert betraten die Spieler beider Mannschaften zum Schlussdrittel das Eis, in dem die finale Entscheidung des Abends fallen musste. Pech hatte Dan Del Monte in der 41.Minute, dass er einen Pass von Craig Streu nicht verwerten konnte, da er von Prommerberger auf Kosten einer Strafzeit unsanft von der Scheibe gedrängt worden war. Eine Strafzeit, die für die Gastgeber nicht ohne Folgen blieb, da Dylan Gyori nach exakt 42:09 Minuten einen Abpraller von Kozhevnikov aufnehmen konnte und zum 2:1 für den REV verwerten durfte. Kozhevnikov war es dann auch, der nur Sekunden nach diesem Treffer aufgrund eines "Unkorrekten Körpereinsatz" nun seinerseits auf die Strafbank musste. Fast hätten die Seestädter in numerischer Unterzahl einen klassischen "Shorthander" erzielt, doch einen von Baxter eingeleiteten Konter konnte Gyori nicht einlochen. Das war Pech, denn Couture hatte diesen Schuss nur mit einer ordentlichen Portion Glück entschärfen können. Auch weiterhin machten die Seestädter nun die Musik und kamen durch Streu, Krestan und Bronilla zu riesigen Großchancen, die aber erneut nicht die erhoffte Vorentscheidung brachten. Über mangelnde Spannung brauchten sich die Besucher der Partie bis zu diesem Zeitpunkt also nicht beklagen. Nicht beklagen brauchte sich auch der Tölzer Couture wegen mangelnden Glücks, als in der 50. Minute Bremerhavens Kozhevnikov nur den Pfosten des Tölzer Tores traf. Machtlos war der Tölzer Goalie dann aber in der 52. Minute, als Reemt Pyka, am kurzen Pfosten stehend, die Scheibe zum vermeintlichen vorentscheidenden 3:1 über die Linie des Tölzer Tores drücken konnte. Noch gaben sich die Hausherren aber nicht geschlagen, die nun mit wütenden Angriffen das Tor der Draisaitl Buben bedrängten. Doch auch jetzt konnte Tim Knudsen beweisen, dass er die erhoffte Verstärkung für die Seestädter sein wird. Da die Tölzer das Blatt nicht mehr wenden konnte, blieb es bis zum Ende der Partie bei diesem am Ende hochverdienten 3:1 Sieg für den REV, der eindrucksvoll bewiesen hatte, dass die Mannschaft auch mit einem dezimierten Kader bestehen kann.
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