"Wir haben eine gute Truppe!"
Interview mit Sergey Saveljev
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Sergey Saveljev. Foto: Sylvia Heimes.
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Interview
Sergey Saveljev ist seit 2020 die bestimmende Person bei den Krefeld Pinguinen. Nach 16 Punkten aus den letzten elf Spielen sprach Ivo Jaschick mit dem Geschäftsführer.
Bei unseren letzten beiden Interviews waren Sie immer in einer defensiven Position, da Ihre Pinguine immer im Keller der Tabelle festsaßen und sich keine Besserung abzeichnete. Jetzt sieht es ja etwas anders aus!
Wir arbeiten alle hart und wir möchten erreichen, dass wir aus der Mannschaft alles herauskitzeln und eine richtig gute Mannschaft aufbauen. Ein winziges Resultat können wir jetzt schon sehen, jeder läuft für den anderen, jeder kämpft bis zum Umfallen, jeder gibt alles für seinen Verein, die Krefeld Pinguine! Wir sind also auf dem richtigen Weg und ein bisschen Scheibenglück gehört auch dazu! Das konnten wir auch gestern gegen Mannheim sehen. Das dritte Adler-Tor haben wir selber etwas unglücklich mit dem Schlittschuh ins eigene Netz gelenkt und selber hätten wir auch zwei, drei Treffer mehr machen können. Aber so ist halt Sport! Wir haben ja auch gegen den Tabellenführer gespielt, knapp verloren - aber das Leben geht weiter.
Nachdem Ihre Pinguine wieder einen schlechten Start hatten, feuerten Sie Donatelli, Trainer Nummer 4, und übernahmen zusammen mit Igor Zakharkin und Co-Boris Blank (auch russischer Hintergrund und steht als Headcoach auf dem Papier) das Kommando auf der Bank.
Ja, Boris Blank steht als Coach auf dem Spielbericht, weil er die nötigen Trainer-Zertifikate besitzt - aber wir arbeiten daran noch eine hier gültige Trainerlizenz zu bekommen. Aber Boris ist nicht nur wegen der Lizenz unverzichtbar. Auch sein Fachwissen und seine Sprachkenntnisse erweisen uns gute Dienste. Das Kommando am Spielfeld hat aber Zakharkin mit seiner großen Erfahrung und ich helfe ihm!
Liegt das bessere Auftreten Ihrer Pinguine vielleicht auch daran, dass die russische Mentalität, Spielweise eine andere ist, ihr eher liegt?
Es geht eigentlich weniger um ein russisches Konzept, eine russische Spielweise. Wir haben gar nicht mal so viele russische Spieler in unserem Kader. Es geht auch nicht um Nationalitäten, um die Sprache, sondern um das Verständnis zwischen Spielern und Trainer. Auch in unserem letzten Gespräch hatte ich Ihnen gesagt, dass ich der festen Überzeugung war, dass wir eine gute Truppe beisammen haben! Nur jede Mannschaft braucht einen Leader und jetzt mit Igor (Zakharkin), Boris (Blank) und mir sieht es besser aus als mit Clark (Donatelli)!
Seit Ihrem Antritt als "Retter des KEV" im Sommer 2020 haben Sie jetzt den fünften Trainer. Auf Glen Hanlon (7/20-11/20) folgte Mikhails Svarinskis (11/20-1/21), für ein paar Spiele Boris Blank, dann Clark Donatelli (1/21-9/21) und jetzt Igor Zakharkin (9/21-?)!
Als Trainer musst du nicht nur Erfolg haben, sondern es muss auch alles zwischen dir und der Mannschaft passen. Die Sache mit Glen (Hanlon) war schon eine komische Situation, er ist einfach verschwunden, hat sich aus dem Staub gemacht. Da war guter Rat teuer und habe schnell einen Chefcoach gesucht, was keine einfache Sache ist. Mit Svarinskis hat es einfach nicht gepasst und Boris (Blank) stand nur vier oder fünf Partien als Verantwortlicher hinter der Bande. Und dann kam Clark (Donatelli) - in meinen Augen können wir nur zwei, Svarinskis & Donatelli zählen. In der letzten Saison hat er gut gepasst, aber in dieser, wie Sie ja auch sehen konnten, nicht! Und wenn etwas nicht funktioniert, müssen Entscheidungen her um die Situation zu verbessern!
Was hat Zakharkin geändert, anders, besser gemacht als sein Vorgänger?
Er hat den Spielern seine Prinzipien klargemacht, was er unter Eishockey versteht! Ich denke, dass dies den Unterschied ausmacht.
Vielen Dank und bis zum nächsten Mal!
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