Stammspieler und Nationalmannschaft als Ziel
Interview mit Marco Sternheimer
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Marco Sternheimer. Foto: City-Press.
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Interview
Marco Sternheimer ist gebürtiger Augsburger, durchlief alle Stationen bei den Panthern und ist jetzt im zweiten Jahr ein fester Bestandteil des DEL-Teams. In Iserlohn schoss der 21-jährige Stürmer das wichtige 1:0. Nach diesem Match sprach Ivo Jaschick mit dem Youngster:
Herzlichen Glückwunsch zum Sieg! Wie haben Sie ihn gesehen?
Wir kamen hierher und hatten uns viel vorgenommen - sehr viel! Wir wollten echt Gas geben, sie unter Druck setzen. Es war dann der erste Wechsel unserer Reihe. Die Scheibe wurde erst einmal tief "gechipt", kam dann rüber, der "Lambi" (Alex Lambacher) hat mir den Pass in die Mitte gespielt und ich hatte ein wenig Glück, dass die Verteidiger alle so standen, dass der Torhüter (Anthony Peters) wenig, oder gar nichts gesehen hat und dann war ich natürlich mega froh, dass der Puck reingegangen ist und wir in Führung gehen konnten.
So haben Sie den Weg zum Erfolg geebnet!
Ja, es war echt super! Ich hatte eine ganze Weile nicht getroffen, erst im letzten Heimspiel (6:3 gegen Nürnberg Ice Tigers) ist mir der erste Saisontreffer gelungen - deswegen freut es mich jetzt umso mehr, dass es jetzt besser läuft! So könnte es jetzt ruhig weitergehen.
Wie ging es dann weiter?
Ich würde sagen, dass es anfangs doch relativ ausgeglichen war. Wir hatten wohl einige Vorteile, aber so ab der 10. Minute drohte das Spiel zu kippen. Olli (Oliver) Roy im Tor hat uns im Spiel gehalten und alles gefangen, was auf´s Tor kam! Mit ihm im Rücken konnten wir unsere Führung dann weiter ausbauen und es war auch wichtig, dass wir direkt eine passende Antwort geben konnten, nachdem wir den Anschlusstreffer kassiert hatten! Nachdem wir dann die Führung sogar noch ausbauen konnten, haben wir das Geschehen auf dem Eis kontrolliert!
Nachdem das 6:1 in der 29. Minute gefallen war, hatte ich das Gefühl, dass beide Teams einen Nicht-Angriffs-Pakt geschlossen hätten, da das Match so vor sich hin plätscherte!
Es waren schon noch Chancen auf der einen oder anderen Seite, aber nach dem beruhigenden Vorsprung haben wir natürlich versucht, weniger Chancen zuzulassen. Dies ist uns auch gelungen, obwohl noch die ein oder andere Tormöglichkeit geschaffen wurde. Wir haben dann, auch um Kräfte zu sparen, probiert, das Spiel kontrolliert zu Ende zu bringen!
Das ist durchaus gelungen! - Sie haben in der Saison 17/18 Ihr erstes und einziges DEL-Spiel gespielt, aber in der nächsten 31 und in dieser bisher 27!
Richtig, mein erstes war in Mannheim! Leider haben wir es verloren - für mich war es aber trotzdem ein freudiger Tag! Mein erstes DEL-Spiel!
Wie würden Sie Ihren Spielstil beschreiben?
Dadurch, dass ich noch sehr jung bin, bin ich ein sehr hungriger Spieler! Ich möchte immer weiter kommen, immer weiter, verbessern! Ich bin einer, der sich in den Dienst der Mannschaft stellt, bei jedem Wechsel alles gibt und seine Schnelligkeit ausspielen kann. So würde ich mich im Großen und Ganzen beschreiben, obwohl ich weiß, dass ich noch an vielen Sachen arbeiten muss, um ein besserer, komplexer Spieler zu werden.
Sind Sie eher ein Torjäger oder Vorbereiter?
Eigentlich bin ich eher ein Torjäger! So war es auf jeden Fall während meiner Zeit in den Jugendmannschaften. Da möchte ich natürlich wieder hinkommen - aber das ist hier in der DEL ein ganz anderes Level, anderes Niveau! Da habe ich noch einen weiten Weg vor mir!
Was war bisher Ihr größter Erfolg?
Ich kann mich nicht entscheiden! Ich würde die gesamte letzte Saison nehmen - wir hatten einen sehr großen Erfolg, wir kamen bis ins Halbfinale gegen München, Spiel 7 - haben die Größen geärgert, keiner hätte das von uns erwartet. Ein Traum, der schöner nicht hätte sein können, ging in Erfüllung.
Die schönsten Momente?
Da würde ich alle ersten Male nehmen! Das erste Spiel, das erste Tor, die erste Vorlage. Ich weiß noch, mein erstes Tor gelang mir im letzten Jahr gegen Ingolstadt, gegen Timo Pielmeier und es war das Game-Winning-Goal, das entscheidende! Am 23.12. habe ich den Puck irgendwie über die Linie gestochert!
Haben Sie noch irgendeinen Traum, der auch wieder wahr werden soll?
Ich möchte einen Stammplatz in der Mannschaft haben, möchte Nationalmannschaft spielen und die Eishockeyfans auch außerhalb von Augsburg sollen meinen Namen kennen. Ich möchte einfach ein guter DEL-Spieler werden, der jeden Tag hart an sich arbeitet, um besser zu werden. Und irgendwann auch mal in einem Atemzug mit den anderen Größen dieses Sportes genannt werden!
Heute hat sich Ihr Mitspieler (Mitch) Callahan verletzt - noch ist nichts darüber bekannt - gehören die dazu? Wie sieht es bei Ihnen aus?
Ich hatte bisher eher Glück! In meiner Jugendzeit hatte ich mal einen gebrochenen Arm, der mich fünf Wochen außer Gefecht gesetzt hat! Jetzt vor Kurzen habe ich einen Cut am Fuß erlitten - aber das gehört dazu, das ist unser Sport, den wir lieben und da gehört es einfach dazu! Beim Cut trifft auch keinen eine Schuld, es passiert einfach. Die Aktion, die zu der Verletzung von Mitch führte, war auch sehr unglücklich - es passiert einfach! Jeder muss so etwas in Kauf nehmen, ist zwar extrem blöd, aber es kann passieren!
Vervollständigen Sie bitte den Satz: Ein Leben ohne Eishockey wäre?
Ich kann es mir gar nicht vorstellen! Eishockey ist meine Leidenschaft, die in mir steckt! Ich habe es in der Jugend gesehen, dass viele meiner Kameraden so einfach aufgehört haben. Ich könnte das nicht! Da hängt mein Herz dran, meine Begeisterung! Ich liebe es jeden Tag auf´s Eis zu gehen und alles zu geben!
Danke und einen guten Rutsch!
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