Scherben bringen kein Glück

Eisbären unterliegen DEG mit 3:7

Es war ein schwer zu ertragender Eishockey-Abend in der mit 14.200 Zuschauern erneut ausverkauften O2-World zu Berlin. Nach bewegenden Minuten vor dem Spiel, als die Eisbären ihren Co-Trainer Hartmut Nickel anlässlich des 65. Geburtstages würdigten, jagte ein negativer Höhepunkt den nächsten.

Zunächst sah es nach einem interessanten Spiel zwischen Meister und Vizemeister aus. Es hätte eine schöne Entschädigung für rund vier Wochen ohne Eishockey in der Bundeshauptstadt werden können. Zumal Sven Felski in der 8. Minute in Unterzahl nach einem Puckverlust der DEG an der eigenen blauen Linie das 1:0 erzielte. Wenig später gab es haufenweise Scherben in der Arena. Denis Pederson hatte in der Ecke einen ordentlichen Check gefahren und damit eine Plexiglasscheibe zerdeppert. Die Helfer der "O2 World Sitecrew" hatten gute 20 Minuten zu tun, um den Schaden zu beheben. Erst danach konnte die Partie fortgesetzt werden - mit dem besseren Verlauf für Düsseldorf. Wer einen Brandon Reid im ungedeckt Kreise ziehen lässt, braucht sich über ein Gegentor nicht zu wundern. So geschehen in der 18. Minute, als Courchaine eben jenen Reid mit einem schönen Pass bediente und so das 1:1 ermöglichte.

Im zweiten Abschnitt waren gerade 26 Sekunden gespielt, als Collins die Führung für die Gäste markierte. Und die Torejagd der "C/C" ging weiter: Courchaine erhöhte in der 32. Minute auf 1:3 und Collins machte in der 39. Minute gar das 1:4, als Baxmann und Roach sich im eigenen Drittel ein brutales Missverständnis leisteten. Die Eisbären erspielten sich umgekehrt gerade im Mittelabschnitt viele hochkarätige Chancen. Doch entweder DEG-Keeper Aubin konnte mit tollen Reflexen klären, oder die Berliner Stürmer scheiterten am eigenen Unvermögen. In der 35. Minute begann dann auch noch eine Protestaktion der Berliner Fans, gegen ihrer Meinung nach ausgebliebene Verbesserungen im Service der O2-World. Ein gutes Drittel der Anhängerschar in den Stehblöcken machte sich in der 35. Minute auf und davon und organisierte in den Gängen einen spontanen und äußerst lautstarken Sitzstreik.

Im letzten Drittel machten die Metro Stars den Sack zu und konnten durch Courchaine in der 42. Minute auf 1:5 erhöhen. Berlin traf dann zwar endlich und das gleich doppelt (Busch/46., Felski/49.), doch die Gäste ließen sich ihre Final-Revanche nicht mehr nehmen und machten durch Joseph (51.) und Holzer (52.) alles klar.

Von einer Eisbären-Dominanz in der DEL, die von einigen Beobachtern vorhergesagt wurde, ist derzeit nichts zu spüren. Dafür ist der Meister (noch) zu unkonstant. Düsseldorf dagegen konnte in der Bundeshauptstadt nicht nur dank einer tollen Torhüterleistung überzeugen. Hoffentlich überzeugen die Metro Stars auch endlich mal ihren Anhang, zahlreicher in die eigene Halle zu strömen.

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02.12.2024 06:41 Uhr

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