Offizielle Stellungnahme des ERC Ingolstadt zum Fall Clayton Young
Geschäftsführung hat Reaktionen der Fans unterschätzt
Nachdem am Samstag beim Stadionfest die Emotionen bezüglich des Spielers Clayton Young und der Problematik seiner Einbürgerung sehr hoch kochten, hat sich die Geschäftsführung des ERC Ingolstadt entschlossen hierzu Stellung zu nehmen.
Eigentlich wollte man von Vereinsseite aus, das emo
tionale Thema zugunsten der Vorfreude auf die erste DEL-Saison beiseite lassen, hatte dabei die Reaktion der Fans aber unterschätzt. In der aufgeheizten Atmosphäre während und nach der Mannschaftsvorstellung, in der selbst die Ingolstädter Gallionsfigur Jimi Boni mit Pfiffen und Zwischenrufen bedacht wurde, hat man von einer spontanen Stellungnahme dann abgesehen.
Pfiffe und Zwischenrufe hat Jimi Boni, unser Coach und Erfolgsgarant der vergangenen Jahre weder verdient, noch sind Sie bezüglich des Themas Clayton Young berechtigt. Boni trägt an den Einbürgerungsproblemen Youngs keine Schuld. Der Spieler Clayton Young hat einen gültigen Vertrag beim ERC Ingolstadt. Als Voraussetzung hierzu benötigt er jedoch die deutsche Staatsbürgerschaft, welche einzig von Clayton Young durch seine Bestrebungen bzw. seine Initiative gewünscht wurde. Von Seiten der Vereinsführung wurde ihm dabei die bestmögliche Unterstützung zugesagt, welche dann auch in Form von Kontakten zu den zuständigen Ämtern bzw. Gremien vollzogen wurde.
Als Grundlage für das Erlangen der deutschen Staatsbürgerschaft berief sich der Spieler Young dabei nicht - wie von vielen angenommen - auf seinen langjährigen Aufenthalt in Deutschland, sondern auf Anraten eines schlecht informierten Beraters auf seine Vorfahren, die zu Beginn des abgelaufenen Jahrhunderts nach Nordamerika ausgewandert sind. Bei der Bearbeitung des Antrages stieß man seitens der Behörden jedoch auf einen Punkt, der eine entsprechende Anerkennung untersagte. Basierend auf einem Gesetz aus dem Jahre 1915 konnte die Einbürgerung von Clayton Young somit nicht erfolgen. Als nächste Möglichkeit wurde dann die Tatsache über den langjährigen Aufenthalt Youngs in Deutschland wahrgenommen, bei der jedoch ein Zeitraum von ca. sechs Monaten fehlte, um eine Einbürgerung zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu ermöglichen.
Doch auch um dieses Problem zu beheben wurden alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt, um eine Einbürgerung noch rechtzeitig möglich zu machen. Erforderlich für die Einbürgerung sind aber auch notwendige Sprachtests, die in Deutschland zu bestimmten Terminen stattfinden. Young hatte aber bisher sämtliche ihm von den Behörden und des Vereins rechtzeitig mitgeteilten Termine, zuletzt am 29.07.2002 aus unterschiedlichen Gründen nicht wahrgenommen. Eine rechtzeitige Einbürgerung ist somit fraglich. Clayton Young war bei den Planungen des neuen Kaders als Deutscher vorgesehen.
Da in der DEL nur 13 Lizenzen für ausländische Spieler zu vergeben sind, war es nicht möglich, Young vorerst eine Lizenz als Ausländer zu geben, um sie dann im Falle der Einbürgerung zu einem späteren Zeitpunkt wiederum neu zu besetzen. Parallel zum Zeitpunkt der Besetzung der vakanten Stellen und der Angebote an bereits erfahrene DEL-Leistungsträger verzögerte sich der Einbürgerungsantrag von Clayton Young, was zu o.g. Entscheidung führte. Um in der DEL aber erfolgreich abschneiden zu können, war es dringend notwendig, die Mannschaft gravierend zu verstärken. Vor allem war es notwendig, alle 13 Ausländerlizenzen vor der Saison zu besetzen, da nur zu diesem Zeitpunkt gute und noch bezahlbare Spieler zu bekommen waren. Da unser Trainer, Jimi Boni, in den letzten Jahren immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat und er auch als Vater des Erfolgs anerkannt ist, steht die Geschäftsführung und der Beirat des ERC Ingolstadt voll hinter der Entscheidung Jimi Boni?s alle 13 Positionen zu besetzen.
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