Nichts für schwache Nerven
Vierfache Führung für Krefeld, aber DEG setzt Schlusspunkt
Was ist das nur für ein Play-Off-Krimi? Die Krefeld Pinguine und die DEG Metro Stars liefern sich eine bitterböse Schlacht in der nun im vierten Aufeinandertreffen die zweite Verlängerung her musste, um einen Sieger ausfindig zu machen. Viermal führte Krefeld, viermal kam die DEG zurück, bis schließlich Adam Courchaine in der 83. Minute den Schlusspunkt setzte. Die Metro Stars zeigten sich nervenstark, Krefeld hingegen verpasste die Vorentscheidung in der Serie. Auswärts ist Trumpf: In allen vier Vergleichen gewann die Auswärtsmannschaft.
"Düsseldorf war clever", befindet Igor Pavlov. "Deshalb haben sie gewonnen." Pavlov nimmt kein Blatt vor den Mund, redet Tacheles und nimmt seine Mannschaft schwer ins Gericht. "Wenn eine Mannschaft ihre Torchancen nicht nutzt, kriegt sie irgendwann die Rechnung dafür." Pavlov sah am Freitagabend die bisher stärkste DEG im bisherigen Serienverlauf. "Düsseldorf hat das Spiel kontrolliert", so Krefelds Bandenchef. "Bei uns haben zu viele Egoisten gespielt!"
Stephens (7.), Hager (15.), Vasiljevs (36.) und Loyns (54.) hatten die Pinguine jeweils in Führung geschossen. Doppeltorschütze und Ex-Krefelder Hedlund (11./26.), Reid (38.) und Joseph (37.) wussten die passenden Antworten. "Das war so wie bei den Brasilianern im Fußball, die immer sagen: Ihr könnt zehn Tore schießen, wir machen sowieso eines mehr." Diese Niederlage würgt ihn, diesen Trainer Pavlov. Es brodelt in ihm.
Es hätte so schön werden können: Der König Palast war bis auf den allerletzten Platz besetzt - eine gesamte Stadt ist im Eishockeyfieber und zittert mit. Überall schwarz-gelb. Doch die DEG lässt sich nicht davon beeindrucken. Auch nicht von Krefelds Auswärtssiegen. Harold Kreis und sein Team waren nahe dem Knock-Out, aber sie haben sich gefangen und zurückgeschlagen. "Ich bin nicht so erschöpft wie meine Spieler" sagt Kreis, gewohnt in cooler Manier, wie es seine Art nunmal ist.
Krefeld fehlt die Effektivität, aber bei so vielen jungen Spielern ist dies nicht verwunderlich. Düsseldorf hat auf der anderen Seite diese Kaltschnäuzigkeit, diese Coolness, die der Trainer vorlebt. Die DEG hat abgebrühte Spieler in ihren Reihen, Männer die sich nicht so schnell beeindrucken lassen. Es bleibt abzuwarten, ob sich Krefeld beeindurcken lässt. Sonntagmittag folgt die Fortsetzung. Nichts für schwache Nerven.
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