"Nach dem Eishockey geht es zurück an die Uni"
Interview mit Augsburgs Kapitän Braden Lamb
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Braden Lamb.
Foto: Ivo Jaschick.
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Interview
Braden Lamb kam 2014 nach Augsburg. Nach den Spiel am Sonntag in Iserlohn sprach Ivo Jaschick mit dem 33-jährigen Kanadier.
Bei Ihrer Geburt waren Sie genau eine Woche zu spät - sonst hätte es mit dem 8.8.88 geklappt - (lächelt). Als Jugendlicher spielten Sie in Calgary, als Studierender in der Universitätsmannschaft Minnesota Duluth. Was haben Sie denn studiert?
Ich habe dort Betriebswirtschaft studiert, aber noch nicht alle "Scheine" erworben! So muss ich halt, wenn ich mit dem Eishockey fertig bin, noch einmal zurück an die Uni gehen, die noch ausstehenden Kurse belegen und dann hoffentlich meinen Abschluss machen. Mit zunehmendem Alter sehe ich diesen Zeitpunkt immer näher rücken.
Sie hatten sich damals dann voll dem Eishockey gewidmet - wer war damals Ihr Vorbild, Ihr Idol?
Ich hatte zwei - ich wollte dazwischenfunken können, wie ein Scott Stevens (Capitals, Devils, Blues) und gleichzeitig mit der Scheibe so gut umgehen können, wie Nick(las) Lidström (Detroit Red Wings). Ich wollte unbedingt etwas von den Fähigkeiten der beiden abbekommen - etwas hätte schon gereicht.
Wenn ich Sie hier so spielen sehe - etwas haben Sie schon abbekommen! Mit 26 Jahren wurden Sie ein Panther - ist das nicht ziemlich früh?
Vielleicht! Ich hatte zwei Jahre in der AHL gespielt und als es dann um einen neuen Vertrag ging, hat mich ein Freund von mir angerufen, mir Augsburg schmackhaft gemacht und gefragt, ob ich es hier nicht mal ausprobieren wolle. Sie würden solche Spieler wie mich suchen, und ich solle doch mal schauen, ob nicht alles passen würde. Das war 2014 - und es hat gepasst, ich bin immer noch hier!
Im achten Jahr! Und Sie tragen das "C" auf der Brust - was bedeutet Ihnen das?
Eigentlich ist es kein großer Unterschied zu der Zeit davor! Man wird Kapitän, wegen dem, was man macht. Also muss man das weitermachen, vielleicht noch etwas intensivieren, aber nicht zu viel ändern.
Sie sind jetzt das Vorbild, müssen mit gutem Beispiel vorausgehen!
Ich hoffe, dass ich die Erwartungen in mich erfüllen kann und es macht mich auch stolz auf das Vertrauen meiner Teamkollegen!
Neben dem "C" schmückt auch noch die "2" Ihr Trikot! Hat diese Zahl für Sie irgendeine Bedeutung?
Um ehrlich zu sein, bin ich ein großer Fan von einstelligen Nummern für Verteidiger. In der Jugend hatte ich die "7", als ich in die Uni kam, war diese Nummer vergeben und ich wechselte zur "2". Ja, und sie ist seit dem die meine geblieben!
Jetzt zum Spiel - Ihre Panther sind perfekt ins Spiel gestartet - nach 14 Minuten lagen Sie 3:0 in Führung! Dann noch nach Penaltys verloren - aber immerhin einen Punkt gewonnen!
Wir hatten natürlich auf so einen guten Start spekuliert. Dadurch, dass unser Kader durch die vielen Ausfälle doch ziemlich dezimiert war, waren wir auf so einen Beginn angewiesen. Die beiden Treffer in den ersten Minuten (0:25,3:02) waren dann natürlich sehr hilfreich für unser Selbstvertrauen, das uns dann auch durch das Spiel tragen sollte.
War der "kleine" Kader auf Corona zurückzuführen?
Auch! Wir haben von allem etwas! Einige Kollegen sind mit Corona infiziert, einige leiden auch noch an Verletzungen und sind noch nicht wieder bei 100 %. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir in den kommenden Tagen wieder einige Jungs zurückkriegen und wir unseren Kader wieder auffüllen können.
Was war nach der 3:0 Führung dann der der Wendepunkt? - Der Gegentreffer 11 Sekunden vor dem Drittelende?
Ja, auch der der! Das Puckmanagement in unserem Drittel stimmte nicht! Jeder hätte mehr Verantwortung übernehmen müssen und vor allem die eigene Zone besser kontrollieren und leichtfertige Scheibenverluste vermeiden sollen.
3:0, 3:3, abermalige Führung, Ausgleich - Penaltyschießen - 3:4! Ist die Entscheidung durch Penaltys Glückssache?
Nein, das würde ich nicht sagen! Wenn es Glück wäre, könnte man ja jeden schießen lassen. Aber die Trainer entscheiden sich halt für die Spieler mit der richtigen Handfertigkeit, dem akkuratesten Schuss, den besten Nerven, ? . Ja, und dann darf man ja auch nicht den gegnerischen Torhüter vergessen. In der fünften Runde zu verlieren zeigt aber auch, dass beide Teams um den zweiten Punkt gekämpft haben - leider haben wir ihn nicht gewonnen!
Seit ein paar Tagen haben Sie mit Serge Pelletier einen neuen Coach - was kann er ändern, was macht er anders?
Im Moment ist meiner Meinung nach der frische Wind, den ein Trainerwechsel nach sich zieht, das Wichtigste. Durch einen neuen Mann hinter der Bande bekommt er eine größere Aufmerksamkeit, die Spieler müssen ihre Position wieder erkämpfen, erobern! Serge (Pelletier) macht das hervorragend - er hat viel Energie und Tempo ins Training gebracht. Es kommt uns so vor, als würden wir ein höheres Tempo gehen - jetzt hoffen wir, dass wir es auch im Spiel umsetzen können. Ich denke heute haben wir es schon ein Stück weit gezeigt!
Vielen Dank und gute Heimreise!
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