Meister marschiert ins Finale

Scorpions verabschieden sich in den Urlaub

Die Berliner Eisbären haben sich vor 4.695 Zuschauern im natürlich ausverkauften "Wellblechpalast" am Dienstagabend als erstes Team die Final-Teilnahme gesichert. Nachdem die Hohenschönhausener, die Titelverteidiger im Meisterkampf sind, die ersten beiden Begegnungen bereits knapp für sich entscheiden konnten, reichte es dieses Mal zu einem 5:3-Erfolg gegen die Niedersachsen.

"40 Minuten, ihr habt noch 40 Minuten", höhnten die Eisbären-Fans in den ersten Minuten des Mittelabschnittes, als ihre Mannschaft mit 1:0 (Pederson, 20. Minute) gegen die Scorpions führte und damit auf dem besten Wege ins Finale war. In der Tat ging mit dem nach Videobeweis anerkannten Pederson-Tor der Plan der Gäste, zunächst so lange wie möglich ein "Zu-Null-Ergebnis" zu halten, in Schall und Rauch auf. Zudem standen die stärksten Minuten der Berliner in eben jenem Moment noch bevor. Beaufait (23.), Ustorf (Überzahl, 25.) und Walser (wiederum Überzahl, 40. Minute) schossen zur zweiten Pause so etwas wie die Vorentscheidung für die Hausherren heraus. Für die Niedersachsen kam wieder einmal erschwerend die Last vieler unnötiger Strafzeiten dazu, die den Eisbären immer wieder Gelegenheiten zum Powerplay bescherten. Unter die Attacken der Gaudet-Schützlinge mischten sich auch immer mehr Frust-Fouls, wie die Prügelei, die Shawn Heins in der 33. Minute vollkommen unvermittelt vor der Berliner Kabinentür anzettelte.

Doch im Eishockey ist bekanntlich kein Spiel entschieden, bevor die letzte Sirene ertönt ist, und so war ein Unterzahltreffer von Mike Green in der 41. Minute wegweisend für eine nicht mehr für möglich gehaltene Aufholjagd der müden Scorpions. Zwar konnte der brilliante Pederson in der selben Minute in Überzahl den alten Abstand wieder herstellen, doch setzte in der Folge der Schlendrian bei den Eisbären Akzente und die Scorpions kamen durch Treffer von Murray (53.) und Köppchen (59.) noch auf 3:5 heran. Logisch, dass der wohl scheidende Scorpions-Trainer Kevin Gaudet da noch einmal alles versuchte und den Torhüter vom Eis nahm. Es reichte nicht mehr für sein Team. Doch die Aufholjagd seiner Mannschaft - eher durch die Schwäche der Eisbären als durch die eingene Stärke begünstigt - dürfte den Berlinern zumindest noch eine ordentliche Lehre für das Finale gewesen sein. Das zumindest bleibt zu hoffen aus Berliner Sicht.

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