Klarer Sieg lässt Huskies weiter auf Play-Offs hoffen
Huskies mit 5:2 Erfolg über Schwenningen
Mit weiteren drei Punkten haben die Nordhessen ihre vorhandenen Chancen auf den achten Platz weiter genährt. Wenn sie mit der gleichen kämpferischen Einstellung in die verbleibenden Partien gehen, kann trotz des anscheinend überwundenen Tiefs das fast schon verloren geglaubte Ziel doch noch erreicht
werden.
In einem über weite Strecken schnellen Spiel hatten die Kassel Huskies ihren Gegner im Griff. Auch die unglücklichen Gegentore warfen sie nicht aus der Bahn. Im Gegenteil, auf beide Treffer der Wild Wings hatten die Kasseler eine entsprechende Antwort. Schade allerdings, dass mit Doug Derraugh (Schnittwunde auf dem Handrücken) und Thomas Daffner (Knieprellung und tiefe Schnittwunde, mit 15 Stichen genäht) zwei Akteure das Spiel nicht beenden konnten. Während der Einsatz von Derraugh für die Begegnung in Berlin wahrscheinlich ist, fällt Daffner aus und muss sogar auf seine Nominierung für die Olympischen Spiele auf Abruf verzichten.
Bereits der erste Angriff der Huskies verlief Erfolg versprechend. Andi Loth tauchte frei vor Ian Gordon auf, der parieren konnte. Den Nachschuss vergab Klaus Kathan, der bedrängt von einem Schwenninger Verteidiger den Puck vertändelte (1.). Im weiteren Verlauf waren die Huskies zwar das spielbestimmende Team, klare Einschussmöglichkeiten ergaben sich aufgrund der guten Defensivarbeit der Gäste zunächst nicht. Erst in der 12. Minute prüfte Pat Mikesch den Wild Wings Goalie, ohne den fälligen Treffer setzen zu können. Auch Stefan Retzer hatte kein Glück, sein Schuss ging knapp über das Gehäuse. Mit einem Break nach vielversprechendem Husky-Angriff, lief Jason Deleurme allein auf Leonid Fatikov zu, aber auch er scheiterte (16.). Bis dahin konnten die Schwenninger nur mit Weitschüssen das Tor der Kasseler in Gefahr bringen, echte Spielzüge wurden ihnen von den defensivstarken Nordhessen nicht gestattet. Am Ende des Drittels verhängte Schiedsrichter Trainer gegen die Schwarzwälder neben einer 2-Minuten-Strafe wegen Reklamierens gegen Jackson Penney, nach einem bösen Bandencheck 5 + Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Neal Martin.
Mit der großen Chance für eineinhalb Minuten mit zwei Akteuren mehr als der Gegner agieren zu können, kamen die Huskies aus der Kabine. Und es dauerte nicht lange bis Brian Felsner einen von Shayne Wrights fulminanten Schlagschuss abfälschte und damit das erlösende 1:0 erzielte (22.). In der folgenden 5:4 Überzahl der Gastgeber hatte dann jedoch Jackson Penney mit einem erneuten Break die Möglichkeit auszugleichen, doch Leonid Fatikov gewann das Duell Mann gegen Mann. Nacheinander vergaben danach Brent Peterson, Jeff Tory und Brian Felsner für Kassel. Die Schwenninger, die bis zu diesem Zeitpunkt ansonsten keinen zwingenden Torschuss abgaben, markierten um so überraschender in der 28. Minute das 1:1. Ein Husky-Verteidiger wollte hinter dem Tor einen Pass schlagen, traf dabei seinen eigenen Torhüter, der den Puck schlussendlich selbst hinter die Linie beförderte. Davon völlig unbeeindruckt nutzte Doug Derraugh nur 36 Sekunden später seine Chance und hob die Scheibe über den bereits am Boden liegenden Ian Gordon zum 2:1 ins Netz. Nachdem Sven Valenti mit zwei Alleingängen den Gästegoalie nicht überwinden konnte (29.), folgte das erste Power-Play der Schwenninger. Lediglich Darcy Werenka und Dave Chyzowski kamen dabei zu wenig gefährlichen Schüssen. Vielmehr rettete Ian Gordon mit einer sehenswerten Parade gegen Jeff Tory. Schließlich war es Kapitän Tobias Abstreiter vorenthalten das vermeintlich vorentscheidende 3:1 zu erzielen. Mit einem weiteren Big Save bei einem Robitaille-Schuss hielt Ian Gordon sein Team im Spiel. Und wie schnell es im Eishockey gehen kann, zeigte ?Oldie? Mike Bullard, der Shayne Wright überlief und auch Torwart Leonid Fatikov mit seinem Anschlusstreffer keine Chance ließ (40.)
Mit dem Selbstbewusstsein aus dem letzten Spiel begannen die Huskies den letzten Abschnitt und zeigten sich auch durch das unglückliche Tor kurz vor der Pause nicht irritiert. Lange mussten die Fans schließlich nicht warten, bis Klaus Kathan mit dem 4:2 die Weichen auf Sieg stellte. Danach ließen die Kasseler nichts mehr anbrennen und spulten die restlichen Spielminuten sicher herunter. Eng wurde es jedoch gegen Ende, da zwei Huskies auf die Strafbank verbannt wurden. Schwenningen bemühte sich zwar, mehr als ein Schuss von Gerhard Unterluggauer kam nicht dabei heraus. Und als Trainer Kim Collins seinen Torwart herausnahm, gelang Tommie Hartogs mit seinem Schuss ins verwaiste Gehäuse der 5:2 Endstand.
Stimmen der Trainer zum Spiel:
Kim Collins: "Wir hatten heute drei Phasen im Spiel. Die erste ging bis zur 18.Minute. Da hatten wir gute Chancen, haben mitgespielt und hätten ein Tor machen müssen. Dann spielte der Schiedsrichter mit seinen Entscheidungen eine große Rolle. Ian Gordon hat uns mit zwei tollen Paraden geholfen, aber nach dem 2. und 3. Tor waren wir geschlagen. Die Mannschaft konnte die zwei Patzer nicht mehr umbiegen. Wir schießen einfach zu wenig Tore. Nach den gesamten sechzig Minuten war der Kasseler Sieg verdient. Ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf, sie hat bis zum Ende gekämpft."
Hans Zach: "Wir haben heute befreit gespielt und Spaß am Spiel gehabt. Wir hatten viele Chancen. Aber man hat gesehen, dass es eng werden kann. Da braucht man Stabilität, die die Mannschaft heute hatte. Sie hat sich auch durch das 3:2 nicht aus dem Konzept bringen lassen. "
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