"Ich liebe es!"
Interview mit Straubings Torhüter Jeff Zatkoff
|
Jeff Zatkoff. Foto: City Press.
|
Interview
Jeff Zatkoff als 74. 2006 von den Los Angeles Kings gedraftet, absolvierte 50 NHL Partien, gewann 2016 den Stanleycup mit den Pittsburgh Penguins und steht seit dieser Saison im Tor der DEL-Tiger aus Straubing. Nach dem knappsten aller Siege, 1:0 in Köln, stand er Ivo Jaschick von EISHOCHEY.INFO nach dem Match zurVerfügung:
Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zum Sieg im Haiebecken! Was sagen Sie zu dem Sieg ? und dann noch 1:0?
Das ist schon aufregend, etwas ganz Spezielles! Das ist auch der Grund, warum ich dieses Spiel so gerne spiele! Wir können nicht jedes Spiel siegreich bestreiten, aber solche Siege entschädigen einen dann wieder. Meine Vorderleute haben aber auch hervorragend agiert, haben sich in die Schüsse geschmissen, sie geblockt - es hat alles gepasst! Vor allem im dritten Spielabschnitt, als die Kölner noch mal alles nach vorne geschmissen haben! Aber die Hauptsache ist, dass wir es geschafft haben!
Am letzten Spieltag kassierten Sie noch fünf Gegentreffer bei der 5:6 Niederlage gegen die Mannheimer Adler!
Ja, das war eine dieser Abende, die ich als Torwart nicht so gerne sehe. Bei ein, zwei Treffern hätte ich vielleicht anders reagieren können. Ich bin mein härtester Kritiker - aber solche Spiele kommen halt vor. Es ist eine lange Saison! Mannheim hatte sehr clever gespielt, mir wurde immer die Sicht genommen. In diesem Match gingen die Schüsse halt immer rein - Schicksal - ein Spiel von insgesamt 52!
Naja, aber mit dem heutigen haben Sie alles wieder ausgebügelt und haben einen Gegentorschnitt von 2,5 aus den letzten beiden Partien!
Wie ich schon sagte, bis zu den Playoffs gibt es 52 Begegnungen und da können dann auch schon mal solche und solche vorkommen! Wir sollten nur aufpassen, dass es nicht zur Regel wird. Wir müssen einfach zusehen, dass wir unseren Job, der da heißt Playoffs erreichen, erledigt bekommen!
Sie kamen jetzt aus der NHL/AHL nach Straubing in die DEL - was sagen Sie zum Eishockey "made in Germany"?
Bis jetzt liebe ich es - Bayern, speziell Straubing, ist eine wunderbare Gegend! Meine Frau und Tochter genießen es genauso. Und das Eishockey gefällt mir auch sehr gut, da es mich in vielen Dingen an Nordamerika erinnert. Es macht einfach Spaß! Wir haben hier einen guten Mix aus Imports und deutschen Spielern! Alle ziehen an einem Strang und arbeiten hart. Es ist jedenfalls eine gute Liga und ein super Platz zum Leben!
Was halten Sie von der größeren Eisfläche? Kommen Sie damit gut zu Recht?
Wissen Sie was, am Anfang, als ich hier her kam, brauchte ich echt eine gewisse Zeit, um mich an das hiesige Spiel zu gewöhnen! Nicht so sehr bei normaler Spielstärke, also 5 gegen 5, sondern eher beim Unterzahlspiel! Ich denke, dass es vor allem für die Verteidiger auf der größeren Spielfläche härter ist. Aber ansonsten ist es so ziemlich das gleiche!
Können Sie einen Vergleich zur NHL anstellen?
Es ist sehr schwer! Die NHL ist die wohl beste Liga der Welt! Ich würde die DEL eher mit der American Hockey League (AHL) vergleichen - hier spielen auch Spieler aus der NHL sowie der AHL - aber ich würde einen Vergleich mit der AHL vorziehen! Es ist eine sehr gute, wettbewerbsfähige Liga in welcher es sehr viel Spaß macht zu spielen. Kurzum - eine tolle Liga!
Und was hat Sie veranlasst in die DEL zu wechseln? Sie hätten doch bestimmt noch NHL spielen können?
Ich hatte noch Angebote verschiedener Organisationen, aber während meiner bisherigen Karriere hatte ich sehr viele Höhen und leider auch Tiefen! Wenn ich dann zu den Farmteams musste, habe ich sehr viel Zeit mit meiner Familie verpasst. Ich wollte einfach mehr von meiner Familie haben, auch eine andere Kultur erleben! Mein Goalie Coach in Pittsburgh, Mike Bales, hatte eine Zeit lang in Straubing gespielt und dabei eine gute Zeit durchlebt. Er legte mir ans Herz, meine Zelte hier aufzubauen und so kam ich zu den "Tigers"! Ich wollte zu einem Team kommen, wo ich auch zeigen kann, was ich kann - den Unterschied machen kann!
Vielen Dank!
|