"Heute hat nicht alles gepasst!"
Interview mit Bremerhavens Trainer Thomas Popiesch
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Thomas Popiesch. Foto: City-Press.
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Interview
Bremerhavens Trainer Thomas Popiesch reiste als Spitzenreiter nach Köln, wo er aber eine Niederlage einstecken musste. Nach dem Spiel unterhielt er sich kurz mit Ivo Jaschick:
Herr Popiesch, 0:5 in Köln verloren, als Tabellenführer zu den Haien gekommen, jetzt zweiter!
Ich mag es nicht, wenn nach den ersten Spieltagen der langen Saison gesagt wird, dass wir auf dem ersten Platz stehen und schon gefeiert werden. Das hat überhaupt nichts zu bedeuten! Klar, unser Start in diese Spielzeit war nicht schlecht, aber jeder, der drei, vier Spiele gewonnen hätte, könnte dort stehen! Wir haben bis heute auch nicht schlecht gespielt, haben uns ganz gut verkauft, haben viele Punkte geholt - unser Ziel ist ja, eine gute Leistung zu zeigen! Und dies ist uns eigentlich, bis auf heute, auch ganz gut gelungen.
Mir ist aufgefallen, dass einige "Korsettstangen" in Ihrem Team schon lange dabei sind, und Sie Ihr Team um diese Schlüsselspieler (Ross Mauermann, Jan Urbas, Patrick Alber) immer nur ergänzen! Dabei zeigen Sie fast immer ein sehr gutes Händchen!
Wir, d.h. der Hauke (Hasselbring, Geschäftsführer), Alfred (Prey, Teammanager) und ich, haben eine ganz klare Philosophie gehabt, dass wir der Mannschaft ein Gesicht, eine Identität geben wollen. Wenn uns Spieler dann wieder verlassen, was in diesem Geschäft ganz natürlich ist, wenn sie Erfolg haben, versuchen wir diese natürlich adäquat zu ersetzen. Dies ist nicht immer einfach, aber ich denke, Hauke und Alfred machen nicht nur in dieser Beziehung im Sommer einen riesen Job! Sie machen immer wieder Spieler ausfindig, die für uns in Frage kommen. Diese sollen ja auch nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich zu uns passen - da legen wir schon sehr großen Wert drauf!
Die 20. Spielminute hat Ihr Team fast ausschließlich im Haie-Drittel verbracht, konnte aber kein Kapital draus schlagen!
Ja, so Spiele gibt´s! Aber das war nicht entscheidend - da waren einige Sachen davor, die uns nicht so gefallen haben, in Situationen, in denen eine Mannschaft durch gute Aktionen sonst Selbstvertrauen aufbaut. Heute haben wir nicht so gut zusammengespielt, waren nicht so verbunden, haben viele Zweikämpfe nicht gewonnen - da kommt eins zum anderen. Deswegen muss man sagen, dass es heute halt nicht gepasst hat und wir nicht konkurrenzfähig waren - und dann steht am Schluss halt so ein Ergebnis!
Trotz der Brisanz des Spieles war es ein sehr faires Match (nur 10 Strafminuten - 4/6)!
Wir wollen ja nicht unfair spielen, nur körperbetont. Mir hat aber heute in den Zweikämpfen so ein wenig die Leidenschaft gefehlt, da hätten wir schon mehr machen können. Aber das soll nicht heißen, dass wir unfair spielen wollen - nur mehr Körpereinsatz!
Vielen Dank, gute Heimfahrt und weiterhin viel Erfolg!
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