"Heimvorteil andere Bedeutung"
Interview mit Straubings Mike Connolly
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Mike Connolly. Foto: City Press.
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Interview
Zusammen mit seinen kongenialen Sturmpartnern Jeremy Williams und Kael Mouillierat bildet Mike Connolly bei den Straubing Tigers eine brandgefährliche Sturmreihe. Nach 28 Spieltagen hat diese Reihe bereits 60 Skorerpunkte (23 Tore und 37 Vorlagen) erzielt. Nach dem 4:3 Erfolg am Seilersee sprach Ivo Jaschick von EISHOCKEY.INFO mit Connolly:
Mike, was können Sie zu dem heutigen 4:3 Sieg über Iserlohn sagen?
Wir konnten natürlich von einem aus unserer Sicht fantastischen Spielbeginn profitieren! Es ist immer sehr schwierig in dieser Arena zu bestehen. Die Fans sind unwahrscheinlich und können jedes Spiel beeinflussen. Für uns lief heute einfach alles nach Plan. Der Start mit der schnellen 2:0 Führung gab uns Selbstvertrauen, aber dann wurde es zu einer richtigen Schlacht. Im zweiten Spielabschnitt kam etwas Sand in unser Getriebe, und wir haben den Roosters das Heft wieder in die Hand gegeben. Das letzte Drittel war dann wieder hart umkämpft -wir sind aber letztendlich sehr froh, dass wir dieses Stadion mit drei Punkten verlassen konnten!
Nach exakt 5:23 Minuten auf der Uhr, schien das Spiel schon entschieden, sie dominierten das Spiel und führten mehr als verdient mit 2:0!
Ja, so einen nahezu perfekten Start sieht man nicht allzu oft, aber wir wussten trotzdem, dass es ein sehr schwieriges Match werden wird. Diese Mannschaft, zudem noch angetrieben durch ihr tolles Publikum im Rücken, spielt ganz großes Eishockey -man schaue nur Mal auf die Resultate. Die Fans können schon sehr laut sein, eine hitzige Atmosphäre erzeugen und dadurch auch die Schiedsrichter beeinflussen. Aber ich muss sagen, dass sie einen sehr guten Job gemacht haben und die Strafen auf beiden Seiten verteilt haben! Unser Goalie hat seine Aufgabe sehr gut gemacht und vor allem zum Schluss uns hier die drei Punkte gerettet.
Ihre Reihe, hauptsächlich mit Jeremy Williams, funktioniert nahezu perfekt! Heute auch wieder zwei Tore und zwei Assists!
Ich spiele jetzt mit Jeremy im dritten Jahr zusammen -wir kennen uns sehr gut, wissen, wie der andere läuft oder wo er steht! Wir arbeiten sehr hart, trainieren zusammen, kennen uns! Jeremy ist eine ganz wichtige Person in unserer Sturmformation! Er ist so etwas wie der Sockel unserer Reihe. Wir versuchen ihn so gut wir nur können mit Vorlagen zu füttern, denn er ist ein echter Goalgetter, der sich nicht zweimal bitten lässt. Wir müssen dann nur noch bei einigen Powerplays erfolgreich sein -was dann eigentlich für einen Sieg reichen könnte!
Beschreiben Sie mal das Straubinger Team 18/19 - bei den Torhütern angefangen!
Ich denke, man könnte uns momentan durchaus als erfolgreiches "Roadwarriorteam" bezeichnen (@ Fischtown Penguins 3:1; @ Roosters 4:3) - wir gewinnen knappe Auswärtsspiele und das sind sehr wichtige Punkte! Dabei können wir uns zu 100% auf unsere beiden Goalies verlassen - sie haben für uns schon einige Spiele gewonnen. Hinten stehen wir also sehr gut, zumal die Verteidiger kaum Chancen zulassen und wenn jemand durch ist, sind da noch die Torhüter. Und vorne vertrauen wir ganz auf unsere Durchschlagskraft. Diese Kombination stärkt das Selbstvertrauen und gewinnt Spiele!
Was halten Sie von den deutschen, speziell Ihren Straubinger Fans?
Unsere Fans sind so treu, emotional, laut und unterstützen uns ihr ganzes Leben. Dies zu erleben ist ein faszinierendes Ereignis! Wir können diese Unterstützung richtiggehend genießen und sie gibt uns auch zusätzliche Kraft -mit den Fans im Rücken sind wir ein Mann mehr auf dem Eis! Hier bekommt das Wort Heimvorteil eine ganz andere Bedeutung! Im letzten Jahr hatten wir keine allzu gute Saison, aber unsere Fans blieben uns treu und sind wieder unbeschreiblich, die besten! Also haben wir die besten Voraussetzungen, um daheim die Punkte zu holen und auswärts müssen wir versuchen knappe Spiele für uns zu entscheiden!
Wie kamen Sie zum Eishockey und wer war Ihr großes Kindheitsidol!
Steve Yzerman! Mit seinen Detroit Red Wings waren sie damals nahe dran, eine Dynastie zu werden. Er war mein großes Vorbild - er hat Schüsse geblockt, egal, ob es wehtat, oder nicht! Er hat sogar einmal mit gebrochenem Bein gespielt! Er hat alles für seine Mannschaft gemacht. Mit allem, was ich gemacht habe, wollte ich meinem Idol so nahe wie möglich kommen. Ich wollte so werden wie er -doch leider hat es nicht funktioniert. Aber er war derjenige, zu dem ich immer bewundernd aufgeschaut habe!
Vielen Dank für die nette Unterhaltung und viel Erfolg!
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