Generalprobe für Landshut und Nürnberg geglückt
Ice Tigers gewinnen bei den Cannibals mit 6:1
Mit einem verdienten, aber einige Tore zu hoch ausgefallenen 6:1 (2:0, 2:1, 2:0)-Sieg gewannen die Nürnberg Ice Tigers ihren letzten Test bei den Landshut Cannibals vor dem Auftritt im DEB-Pokal. Entscheidend dabei war vor allem die hohe Konzentrationsbereitschaft, die insbesondere mit Toren in den Überzahlspielen den hohen Erfolg sicherte.
Die Gastgeber aus Landshut waren ihrerseits weitaus präsenter als zum Beispiel die Tölzer Löwen bei ihrem Pokal-Aus am Mittwoch gegen eine schwache Kölner Mannschaft.
Es war für beide Trainer ein schwieriges Spiel, indem sie vor allem nochmals ihre Special-Teams testen konnten. Denn aufkommender Spielfluss im eigentlichen fairen Spiel wurde immer wieder durch Strafzeiten unterbrochen.
"Ein Spiel ist immer besser als ein Training" kommentierte Nürnbergs Coach Poss zufrieden diesen letzten Test. "Meine Mannschaft hat 60 Minuten voll konzentriert gespielt. Aber am Sonntag in Regensburg ist es ein neues Spiel, wir müssen bis dahin wieder neue Spannung aufbauen" warnt er gleichzeitig davor, den Pokalauftritt am Sonntag als Selbstläufer abzuhaken.
Bereits nach 5 Minuten hatte sein Team in Landshut seine Souveränität gezeigt. Yan Statsny traf unter den Augen seines im Stadion anwesenden Vaters, der Eishockey-Legende Anton Statsny, bei einer 5:3-Überzahl Situation. Zur Mitte des Drittels stand es durch einen Treffer von Vitalij Aab bereits 2:0.
Die Hausherren konnten allerdings mit einer sehr engagierten Leistung ebenfalls zufrieden sein mit ihrem Spiel. Die Kaltblütigkeit, mit denen das DEL-Team aus Franken die wenigen Fehler eiskalt bestrafte, dürfte in der 2. Liga nur weniger zu fürchten sein. Nur aus den Überzahlsituationen sollte mehr Kapital geschlagen werden.
So durften im Mitteldrittel erst die Gäste noch zwei Mal zuschlagen (Fical in Überzahl, 23. Min und Menauer, 28. Min) ehe im Anschluss an eine gerade abgelaufene Powerplaychance Dominik Hammer aus kurzer Entfernung aus dem Gefühl heraus den verdienten Ehrentreffer markierte.
Danach konnten jedoch nur noch die Gäste das Ergebnis verändern, erzielte Thomas Greilinger neben seinen drei Assists an diesem Abend auch "sein" Tor (42. Min) und beschloss Steve Larouche mit dem sechsten Trefer das Spiel. Interesant dabei: Wie der erste Treffer der Nürnberger fiel auch der letzte in Überzahl. Und, benötigten die Gäste für die Führung genau 4 Minuten und 20 Sekunden, so schafften sie fast mit der selben Zeitdifferenz zum Spielende auch hier noch beinahe eine Doublette. Sechs Sekunden zu spät traf Larouche um dieses Kuriosum zum Abschluss der Vorbereitung zu schaffen.
Eine Vorbereitung, die für Nürnbergs neuen Coach Poss sehr erfolgreich verlief. Insbesondere wegen der Siege gegen die höher eingeschätzten Ligenkonkurrenten aus Ingolstadt, Köln und Mannheim. "Man sieht es doch im Fussball an Hamburg, wieviel Ergebnisse in der Vorbereitung bedeuten" wiegelt Poss ab, seine ursprünglichen Saisonziele schon jetzt nach oben zu korrigieren. "Wir sind uns bewusst, dass wir weiter hart arbeiten müssen. Wir haben zwar bislang gut gearbeitet und ich bin sehr zufrieden. Aber wir müssen weiter sehr sehr hart arbeiten, um auch in der Liga Erfolg zu haben."
Beim durch die letzte Saison sehr kritischen Publikum hat Poss durch die Ankündigung eines neues Spielstils und die Umsetzung durch das Team in den Vorbereitungsspielen bereits Kredit aufgebaut. "Es freut mich natürlich, wie das bislang von unseren Fans aufgenommen und wir unterstützt wurden. Das ist auch ganz wichtig für die Mannschaft. Wir werden den Weg dieser Spielweise weitergehen, die Fans sollen wissen, wenn sie zu uns kommen, da geht was ab. Dann verzeihen sie uns auch Niederlagen" gibt sich Poss hoffnungsfroh, den Nürnberger Fans die gleiche Freude bereiten zu können, wie ihm das in Iserlohn glückte. Und wie auf Kommando schallt seinen Worten ein kräftiges "Genau" eines interessiert dem Gespräch lauschenden Fans entgegen.
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