Erste Adler-Niederlage in der Kölnarena

Haie bleiben Hamburg auf Fersen

Die 12.449 Besucher, welche am Freitag Abend den Weg in die Kölnarena gefunden hatten, werden ihr Kommen sicher nicht bereut haben. Sie wurden Augenzeugen der wohl bislang spannendsten Partie der noch jungen DEL- Saison. Nachdem Cheftrainer Doug Mason am Auftaktwochenende der DEL auf Grund verletzun gsbedingter Ausfälle zeitweise bis zu sechs Akteure hatte entbehren müssen, konnte er am heutigen Abend bis auf Daniel Rudslätt wieder auf seinen kompletten Kader zurückgreifen.

Die Hausherren starteten auch gleich voller Elan in die Begegnung, bereits in der zweiten Spielminute konnten sie Mannheims Torsteher Robert Müller zum ersten Male überwinden. Andreas Renz hatte von der Blauen Linie abgezogen, dabei war ihm Fortuna allerdings nicht hold, da er am Pfosten scheiterte. Die Scheibe sprang jedoch vom Pfosten wieder ins Spielgeschehen zurück, wo der aufmerksame Bryan Adams lauerte und sie zur 1:0 Führung in die Maschen bugsierte.
Von da an entwickelte sich eine über die gesamte Spieldauer schnelle und besonders von Seiten der Adler, physisch hart geführte Partie. Selten kam es zu Duellen in der neutralen Zone, so rasant ging es von einer Seite der Eisfläche zur anderen In der sechsten Minute bot sich den Domstädtern bei einer fünf- gegen- drei Situation eine optimale Gelegenheit, die eigene Führung weiter auszubauen. Ausgerechnet in dieser Situation gelang es dem ehemaligen Haie- Spieler Eduard Lewandowski zu einem blitzschnellen Konter über die rechte Seite anzusetzen und die Scheibe auf seinen in der Mitte frei stehenden Kollegen Francois Methot zu passen, der zum 1:1 egalisierte (6.). Fortan wurde das Spiel ruppiger, die Spieler beide Mannschaften hatten so manche Strafzeit in der Kühlbox zu verbüßen. Einen positiven Eindruck hinterließ in dieser Phase der Begegnung in erster Linie das aggressive, druckvolle Unterzahlspiel der Mannheimer. Zeitweise gelang es den Rheinländern kaum, in die Aufstellung zum PP zu kommen, immer wieder wurden sie von den couragierten Quadratestädtern von der blauen Linie abgedrängt. Die Haie hätten die Scheibe in Überzahl mehr laufen lassen müssen, um zum Erfolg zu gelangen. Mason baute am heutigen Abend gleich auf drei Verteidigerpärchen (Julien- Lüdemann/ Marshall- Trygg/ Kopitz- Gogulla) bei numerischer Überlegenheit, was jedoch nicht von Erfolg gekrönt wurde.
Beim Spiel vier- gegen- vier stellten die Haie es dann geschickter an. Neuzugang Aaron Gavey, der erst am Donnerstag in Köln angekommen war, bezwang Robert Müller in der zwölften Spielminute mit einem ansatzlosen Handgelenkschuss aus nahezu unmöglichem Winkel und brachte sein neues Team so erneut in Front. Überhaupt darf Gaveys Einstand in der DEL wohl als absolut gelungen bezeichnet werden. Der defensivstarke Kanadier, welcher sich auf allen drei Angriffspositionen heimisch fühlt, präsentierte sich torgefährlich, engagiert, sowie robust im gegnerischen Slot. Im späteren Spielverlauf bekam er sogar Eiszeit in den Specialteams.

Der zweite Spielabschnitt fiel nicht minder aufregend aus als der erste. Mannheim erarbeitete sich leichte Vorteile gegenüber seinem Kontrahenten. Wiederum war es Francois Methot, der diese spielerische Überlegenheit in der 35. Minute in Zählbares zum wiederholten Ausgleich umwandeln konnte.

Im Schlussdrittel gelang den Gästen gar erstmalig in der Partie der Führungstreffer durch Sven Butenschön, der Adam Hauser im Tor der Haie umkurvte und in Manier eines abgebrühten Penaltyschützen einschob (51.). Der am heutigen Abend überragende Franko- Kanadier Mehtot hatte dank seiner exzellenten Spielübersicht die Vorarbeit für Butenschöns Tor geliefert. Nun waren die Haie gefordert, bewiesen Kampfgeist. Dieser wurde in der 54. Spielminute schließlich belohnt. Robert Müller ließ einen Schlagschuss nach vorne abprallen, der nimmermüde Adams nutzte den Rebound und stocherte die Scheibe im Getümmel zum 3:3 ins Netz. In der anschließenden Verlängerung konnte kein Sieger ermittelt werden, so dass die Partie im Penaltyschießen entschieden werden musste. Hier behielten die Kölner die Oberhand, Tino Boos verwandelte den entscheidenden Penalty.

Stimmen zum Spiel

Doug Mason (Kölner Haie): "Die Fans sind am heutigen Abend der größte Gewinner, sie haben ein offensives Spiel mit hohem Tempo gesehen. Ich bin allerdings etwas enttäuscht von meiner Mannschaft. Wir waren zu schwach in den Zweikämpfen, haben nur im letzten Drittel Herz gezeigt. Daran werden wir ab morgen im Training arbeiten. Mannheim hat bewiesen, dass sie ein Topteam sind."

Greg Poss (Adler Mannheim): "Wir haben gemessen am frühen Zeitpunkt der Saison ein ungewöhnlich packendes Spiel gesehen. Beide Mannschaften waren stark in Unterzahl."

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30.11.2024 05:08 Uhr

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