Ein Drittel Zauberei

Eisbären setzen sich gegen Hamburg mit 6:2 durch

Nach acht Minuten und drei Gegentreffern, von denen zwei nicht unhaltbar waren, hatte Freezers-Keeper Jean-Marc Pelletier die Nase voll und überließ seinen Arbeitsplatz Backup Martin Fous. Es war das Sinnbild einer entnervten Hamburger Mannschaft, die gegen Berlin schlussendlich mit 2:6 unter die Räder kam. Die Eisbären hatten vor 14.100 Zuschauern in der O2-World vor allem im ersten Durchgang spektakuläres Eishockey geboten.

Paradoxerweise gehörte die erste Großchance im Spiel den ansonsten indisponierten Gästen. King hatte in der 1. Minute eher suboptimal in Richtung Eisbären-Goalie Rob Zepp abgezogen, doch der packte nicht energisch genug zu und so trudelte die Scheibe unter dem Raunen der Fans in Richtung Kasten und wurde erst vom Pfosten gestoppt. Doch auf der anderen Seite ging es in der Folge mächtig zur Sache. In der 2. Minute schlug Berlins beste Sturmreihe aus Felski, Rankel und Tyson Mulock zum 1:0 zu. In der 7. Minute nutzte Kapitän und Topscorer Steve Walker eine Überzahlgelegenheit zum 2:0. Und beim 3:0 in der 8. Minute zirkelte Rankel die Scheibe durch die Hosenträger von Jean-Marc Pelletier. Aber auch Ersatzgoalie Martin Fous hatte mit dem stürmischen Eisbären-Spiel Probleme. In den ersten Minuten seines Einsatzes kam auch noch (verständliche) Nervosität dazu, so dass in der 14. Minute erneut Rankel im Powerplay das 4:0 herbeiführte. In der Folge gelang es den Hanseaten bezeichnenderweise nicht einmal, bei 5-gegen-3 Überzahl zu treffen.

Im Mittelabschnitt tauchte gleich zu Beginn wieder Hamburgs Jason King vor dem Eisbären-Gehäuse auf. Dieses Mal überwand der Freezers-Flitzer Zepp mit einem trockenen Schuss in den Winkel. So stand es nur noch 1:4 aus Hamburger Sicht. Die Gäste agierten nach diesem Treffer nicht mehr ganz so glücklos, machten aber auch durch den einen oder anderen überharten Einstieg auf sich aufmerksam. Allein Berlin ließ sich davon nicht beirren. In der 25. Minute hatte Rankel mit dem 5:1 nach schönem Pass von Felski bereits seinen Hattrick perfekt gemacht. Der Nationalstürmer agierte auf dem Eis wie entfesselt. Das spornte auch den bisher mit Ladehemmungen gehandicapten Rückkehrer Walser an, der in der 29. Minute für das 6:1 sorgte. Dabei blieb es im letzten Drittel. Hamburg konnte aus einigen Chancen keine weiteren Treffer machen, aber Eisbären-Goalie Zepp biss sich auch in die Partie hinein, wurde von Minute zu Minute stärker. Das 6:2 von Aab in der 38. Minute konnte er indes nicht verhindern.

Im letzten Drittel waren die Messen im Prinzip gesungen. Den Hamburgern schien körperlich wie geistig die Kraft für einen Schlussspurt zu fehlen. Und auch die Eisbären schienen den Eindruck haben, ihren Zuschauern an diesem Nachmittag genug fürs Geld geboten zu haben. Dem ließe sich noch nicht einmal widersprechen. Für den amtierenden Meister bedeutete der 6:2-Endstand schon den siebten Sieg in Serie.

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26.11.2024 17:35 Uhr

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