"Doch etwas Besonderes!"
Interview mit Alexander Oblinger
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Alexander Oblinger. Foto: City-Press.
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Interview
Ex-Hai Alexander Oblinger spielte mit den Augsburger Panthern in Köln. Mit einem gewonnenen Punkt ging es auf die Heimfahrt. Davor sprach er mit Ivo Jaschick:
Alexander Oblinger, Sie haben lange Jahre als Hai in Köln gespielt - wie war das Spiel für Sie an Ihrer alten Wirkungsstätte?
Hätte mich vor dem Match jemand danach gefragt, hätte ich geantwortet: Man muss das Spiel spielen, wie jedes andere! Ich wollte so gut es geht keine Emotionen zu lassen! Aber ich muss zugeben, dass es war für mich doch etwas Besonderes war, hierhin zurückzukehren und in dieser Arena zu spielen!
Dem Spielverlauf nach zu urteilen, haben Sie mit Ihren Augsburgern eher einen oder gar zwei Punkte verloren, oder einen gewonnen?
Vor der Partie wären wir, meine ich jedenfalls, mit einem Punkt hier in Köln mehr als zufrieden gewesen! Aber im Nachhinein, so wie wir heute hier gespielt haben, fühlt es sich für uns eher an, als hätten wir zwei Punkte verloren. Wir haben in einem hart umkämpften Spiel auch hart gearbeitet und haben uns am Ende dann, man könnte sagen, selbst bestraft, indem wir eine Strafzeit gezogen haben, die zu dem Ausgleich führte und unsere eigene Überzahl nicht verwerten konnten. Bei einem Spiel auf Augenhöhe macht so etwas dann halt den Unterschied aus! Deswegen kam es zur Overtime und dem anschließenden Penaltyschießen.
Die Overtime, 3 gegen 3, ist für die Zuschauer schon etwas ganz Tolles!
Ja, aber dass spielen wir ja auch schon länger so. Diese fünf Minuten können manchmal schon ganz wild werden. Es ist ein ständiges Auf und Ab! Die eine Mannschaft hat eine Scoringchance, macht sie nicht rein und schon geht es auf die andere Seite. Die Overtime kostet schon einige Nerven und ist ohne Frage eine spannende Angelegenheit.
Ich erinnere mich, dass Mark French (Trainer der Ingolstadt Panthers) als erster in der DEL in der Overtime, als sein Team in Scheibenbesitz kam, den Torhüter zu Gunsten eines vierten Feldspielers vom Eis nahm - Ihr Trainer, Christof Kreutzer, hat auch so einen ähnlichen Schachzug ausprobiert: nach Scheibengewinn eilte einer zur Bank und sehr weit vorne kam ein frischer Stürmer aufs Eis!
Klar, man sucht immer nach neuen Varianten, wie man den Gegner überraschen kann. Und sicher üben wir dies, wobei auch das nur die ersten Male einen Überraschungseffekt hat. Wir machen uns schon ständig Gedanken, wie wir den Gegner austricksen können. Es hätte ja auch fast funktioniert! Leider nur fast!
Die Overtime blieb torlos, also musste das Penaltyschiessen entscheiden - das ist doch Glückssache?
Och, würde ich nicht sagen - es gibt schon einige, die es sehr gut können! Immer treffen, das gibt es nicht! Aber hast du mal einen guten Tag, dann haust du das Ding halt rein. Jeder hat so seine gewohnten Sachen, die im Training öfters klappen, die man dann macht. Ich hatte es auch versucht, aber es hatte dieses Mal halt nicht geklappt.
Danke!
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