DEL-Wochenendrückblick: Oktoberfest verlängert
Ingolstadt ohne Konkurrenz - Huskies fallen zurück
Trotz der weiterhin geltenden Ausgeglichenheit in der Liga lassen sich nach dem 13. und 14. Spieltag der laufenden DEL-Saison zwei klare Trends ablesen - am Anfang und am Ende der Tabelle. Während die Ingolstädter Panther mit zuletzt acht dreifachen Punktgewinnen mit einem Polster von vier Zählern bei einem Spiel weniger an der Tabellenspitze stehen, fallen die Kassel Huskies mit der "roten Laterne" im Tabellenkeller immer weiter zurück.
Schon in der vergangenen Saison waren die Panther - verstärkt mit einer ganzen Reihe von hochkarätigen NHL-Spielern - drauf und dran, zu nie geahnten Höhenflügen anzusetzen. Nun sind die NHL-Stars weg, der Erfolg hingegen geblieben - das Oktoberfest wird in diesem Jahr zumindest von der Stimmung her in Ingolstadt verlängert. Die Konkurrenten Hannover und Frankfurt können momentan einfach nicht Schritt halten mit der vor allem durch Kontinuität auffallenden Truppe von Ron Kennedy. Auch am Wochenende haben die Audi-Städter mit zugegeben zwei leichteren Gegnern Katz' und Maus gespielt. Doch auch gegen vermeintlich angenehmere Kontrahenten muss man erstmal gewinnen. Eine Erfahrung, die die Scorpions am Donnerstag in Nürnberg wie am Sonntag daheim gegen Hamburg machen mussten. Nun hatten die Niedersachsen das Pech, ausgerechnet in einer Situation auf die Sorgenkinder Nürnberg und Hamburg zu treffen, wo sich in den am Boden liegenden Mitfavoriten wieder Leben regte. Böse Zungen behaupten nach der Vorstellung der Skorpione in Nürnberg aber eher, man habe die darnieder liegenden Franken selbst aufgebaut. Das Selbstvertrauen war den Ice Tigers jedenfalls am Sonntag beim Tabellenvierten Eisbären noch deutlich anzumerken.
Am Tabellenende verlieren die erwähnten Kassel Huskies zusehens den Anschluss. Auch im Kellerduell gegen Aufsteiger Duisburg konnte man nicht aufholen. Ein gutes Drittel war zuwenig gegen die Füchse und so langsam aber sicher wird es Zeit, dass sich bei den Nordhessen sportlich was tut, sonst geraten die Playoffs noch vor der Weihnachtszeit außer Reichweite.
Sorgen plagen auch die Berliner Eisbären. Das alt bekannte Problem mit der dünnen Personaldecke macht Trainer Pierre Pagé ordentlich zu schaffen. Der kanadische Übungsleiter, der für gewöhnlich weder Ausreden noch Entschuldigungen gelten lässt, bemerkt öffentlich, dass seine Jungs "langsam müde" werden. Ein Alarmsignal nach 14 Spieltagen - auch wenn die Berliner schon 17 Spiele absolviert haben. Aber bekanntlich muss der Meister Weihnachten auch noch zum Spengler-Cup. Gut möglich also, dass "try-out"-Kandidat Kent Fearns demnächst die Abwehr der Berliner stabilisert und noch ein weiterer Kandidat kommt. Mit Patrick Jarrett (21) ist zumindest ein weiterer Spieler in Berlin zur intensiven Beobachtung eingeflogen.
Nach herben Rückschlägen und zwei Derby-Pleiten sind die Metro Stars unterdessen wieder in die Erfolgsspur zurück gekehrt. Der Heimsieg gegen die Mannheimer Adler tat der geschundenen rot-gelben Seele gut, nach den Watsch'n von Köln und Krefeld zuvor. In der Tabelle dümpeln die Jackson-Schützlinge allerdings weiter auf Platz acht herum und haben nun auch noch die Freezers im Nacken, die nach einem katastrophalen Saisonstart nun mit Macht aus dem Keller.
Im "Schlepptau" sind auch die bisher deutlich unterbewerteten Ice Tigers im Aufwärtstrend, während sich die Iserlohn Roosters immer noch wacker halten. Vor allem, wie sich die Sauerländer gegen vermeintlich stärkere Kontrahenten behaupten (siehe Frankfurt), lässt die Fans der Roosters frohlocken.
Die Kölner Haie, die am Sonntag einen mühevollen 5:4-Penaltysieg gegen Krefeld holten, freuen sich aktuell vor allem über die steigenden Zuschauerzahlen. Attraktive Gegner wie eben Krefeld oder Düsseldorf lockten zuletzt wieder vermehrt Fans in die Kölnarena. Vielleicht kommen demnächst auch noch mehr enttäuschte Fußball-Anhänger, da der FC in der Bundesliga ja bekanntlich krankt. Nebenbei sind die Siege der Haie auch heimliche Munition für den umstrittenen Trainer Hans Zach. Haben die Domstädter Erfolg, ist der "Alpenvulkan" nicht angreifbar. Und das so Mancher dem Tölzer gern an die Wäsche will, ist nichts neues.
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