Barons gehen durch 4:2-Sieg über Panther mit 2:1 in Führung
Zwei Matchbälle für den Vize-Meister - Guillet fehlt im nächsten Spiel
Erstmals in der Viertelfinalserie gegen Augsburg gingen die Barons in Führung. Durch einen 4:2 0:0, 1:1, 3:1)-Erfolg im erneut ausverkauften Olympia-Eisstadion steht es nun nach Spielen 2:1 für München, womit der Vorrundenerste gegen die Schwaben jetzt zwei "Matchbälle" besitzt.
Lange
Zeit passierte - zumindest treffermäßig - nichts, obwohl die Barons über sieben Minuten im 1. Drittel einen Mann mehr auf dem Eis hatten, die Panther vier Minuten. Dabei hätte Augsburg ab der 9. Minute eine Riesenchance gehabt, als Christoph Schubert und Shane Peacock gemeinsam auf der Strafbank saßen. Es wären genau 67 Sekunden 5:3-Überzahl gewesen, doch Robert Guillet verpaßte nach sieben Sekunden Kent Fearns im Münchner rittel einen Ellenbogencheck, wurde daraufhin von Schiedsrichter Rainer Kluge mit fünf Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe zum Duschen geschickt. Fearns, der kurz vor Schluß im Spiel in Augsburg am Sonntag schon blutüberströmt nach einem Stockschlag auf dem Eis liegen blieb, zog sich erneut einen Cut überm Auge zu, konnte aber danach wieder weiterspielen, bevor er im Schlußdrittel endgültig passen mußte.
Diese Szene erhitzte die Augsburger Gemüter. "Guillet hat den Check nicht gegeben", behauptete Panther-Trainer Danny Naud. "Der Schiedsrichter muß sicher sein, wenn er eine solche Strafe gibt. Es wäre besser, wenn die Spieler das Spiel entscheiden würde." Egal ob Guillet oder sein Mitspieler Marc Beaucage: Diese Aktion war pure Dummheit in einer solchen Situation. Damit hat der Übeltäter sein Team selbst bestraft. Guillet, der beste Torschütze der Augsburger, wird damit im vierten und vielleicht entscheidenden Spiel fehlen.
Es dauerte bis zur 34. Minute, bis der erste Torjubel durch Stadion hallte. Wieder gelang den Augsburgern in München der erste Treffer. Bei Vier gegen Vier standen die Barons-Verteidiger zu tief, der schnelle Andreas Morczinietz tauchte alleine vor Boris Rousson auf und traf durch die Beine des Franko-Kanadiers. Der Konter folgte zweieinhalb Minuten später bei Münchner Powerplay. Aus dem Gewühl heraus versenkte Peter Douris die Scheibe zum 1:1 (36.).
Kapitän Simon Wheeldon blieb es vorbehalten, die Barons in Führung zu schießen. Alleine lief er auf das Tor von Magnus Eriksson zu, schlenzte die Scheibe gegen den Innenpfosten, von wo aus sie die Linie überquerte (45.). Ebenfalls ein Konter führte zum 3:1. Bei Vier gegen Vier liefen drei münchner Cracks Richtung Augsburger Tor. Der scheibenführende Christoph Schubert wartete lang, paßte aber nicht auf seine mitgelaufenen Kollegen, sondern hämmerte die Scheibe ins Augsburger Toreck zum 3:1 852.). Danach schien die Partie gelaufen, doch erneut handelten sich die Barons einen unnötigen Treffer ein. Duane Moeser, der sich vorm Münchner Tor mit Jason herter beharkte, konnte eine scharfe Hereingabe von Eric Dylla über die Linie zum 3:2 (57.) drücken.
Damit war die letzten Sekunden nochmals zittern angesagt. 111 Sekunden vor dem Ende nahm Naud eine Auszeit, danach brachte er einen sechsten Feldspieler für Torhüter Eriksson. Nach einigen brenzligen Situationen kam Shane Peacock an die Scheibe, schlenzte das Spielgerät hoch Richtung Augsburger Tor. Panther-Stürmer Sergej Vostrikov jagte dem Puck hinterher, bugsierte ihn im Fallen aber selbst über die Linie. Durch dieses Empty-Net-Goal 24 Sekunden vor der Schlußsirene war die endgültige Entscheidung gefallen.
|