"Balance zwischen Offensive und Defensive finden"
Interview mit Wolfsburgs Trainer Pat Cortina
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Pat Cortina. Foto: City Press.
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Interview
Pat Cortina erblickte am 4. September 1964 im kanadischen Montreal das Licht der Welt. Nach einigen Trainerstationen (u.a. Ungarn, Deutschland) landete er vor dieser Spielzeit bei den Grizzlys aus Wolfsburg. Nach einem letztendlich doch überzeugenden Sieg bei den Iserlohn Roosters, sprach er mit Ivo Jaschick:
Mit welchen Erwartungen kamen Sie zum Seilersee, wo es ja immer schwer zu spielen ist?
Ja, hier ist es in der Tat immer sehr schwer zu bestehen! Die Zuschauer geben den Roosters meistens einen Vorteil, wenn das Spiel auf des Messers Schneide steht. Sie haben eine große Leidenschaft für das Eishockey und deswegen wollten wir dem Gegner nicht viele Chancen geben, sich zu entwickeln. In den letzten Partien hatten wir nämlich zu viele Gegentore kassiert und deswegen lag unser Fokus erst einmal auf der Defensive, den Iserlohnern nicht viele Chancen geben und clever mit der Scheibe um zu gehen! Das frühe Tor (0:1 - Spencer Machacek, 1:17) hat unser Selbstvertrauen gestärkt und war gleichzeitig ein Schlag für Iserlohn. Es war von uns eine gute, solide Leistung!
Welche Rolle spielt dabei die Neuverpflichtung Fabio Pfohl?
Fabio ist ein sehr interessanter Spieler, sehr talentiert, mit einem Gespür für die richtigen Dinge. Er war ja mehrere Jahre in Wolfsburg bevor er nach Köln wechselte. Jetzt ist er wieder bei uns und ich glaube, dass er uns weiterhelfen kann. Er belebt die Offensive und bringt mehr Kreativität in den Sturm!
Sind Sie zufrieden mit dem 10. Tabellenplatz?
Eigentlich ist es noch viel zu früh, um auf die Tabelle zu schauen. Wir brauchen Konstanz - ich kann nicht zufrieden sein, wie es momentan ist. Es fehlt einfach die Konstanz. Wir machen gute Spiele, aber nach guten Siegen kassieren wir direkt unnötige Niederlagen.
Was waren bisher die größten Enttäuschungen?
Enttäuschung ist eigentlich nicht das richtige Wort. Aber was nicht wie gewünscht gelaufen ist, waren diese sieben Niederlagen in Folge (27.9. - 13.10.). Denn eigentlich waren wir in den meisten Partien die bessere Mannschaft und meine Jungs hätten eigentlich mehr verdient gehabt! Es war in dieser Phase nicht so einfach, die Truppe bei Laune zu halten.
Wie sieht eigentlich Ihre Spielphilosophie aus - zuerst die Offen- oder Defensive?
Beides ist sehr wichtig! Wir arbeiten sowohl an der Angriffs-, wie an der Verteidigungszone viel. Im Eishockey musst du in beiden Zonen gut stehen. Ich kann nicht sagen, dass ich eine Zone bevorzuge - um erfolgreich zu agieren, müssen wir eine vernünftige Balance zwischen Defensive und der Offensive finden!
Können Sie noch abschließend ein Wort zu Ihren "Grizzlys" sagen?
Meine Vision (m)einer erfolgreichen Mannschaft ist, dass sie clever, schnell und damit schwer zu schlagen ist. Es ist hier in Wolfsburg meine erste Saison, es sind einige neue Spieler da, ein neues Spielsystem, es gibt auch noch einiges zu tun - aber es kommt, es kommt!
Vielen Dank und großen Erfolg!
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