DEB-Team verliert ersten WM-Test
3:4 gegen Frankreich in Weißwasser
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft musste im Rahmen der EURO HOCKEY CHALLENGE eine Niederlage einstecken. Vor 3083 Zuschauern in der ausverkauften Eisarena Weißwasser unterlag das Team von Bundestrainer Pat Cortina gegen Frankreich mit 3:4 n.P. (0:1, 2:0, 1:2, 0:0, 0:1). Bereits am Freitag (20 Uhr) gibt es die Chance zur Revanche, wenn es in Crimmitschau zum zweiten Duell mit der „Equipe Tricolore“ kommt.
Cortina hatte Mannheims Keeper Felix Brückmann das Vertrauen geschenkt, sein Vertreter Andreas Jenike saß auf der Bank. Mit Verteidiger Henry Haase, den Stürmern Toni Ritter, Mirko Höfflin sowie den beiden 18 Jahre alten Youngster Dominik Kahun und Leon Draisaitl feierten gleich sechs Spieler ihr Debüt in der Nationalmannschaft. Dagegen gönnte der Bundestrainer erfahrenen Akteuren wie u.a. Marcus Kink, Daniel Pietta, Sinan Akdag und Nicolai Goc eine Pause.
Von Beginn herrschte eine an eine fantastische Atmosphäre im „Fuchsbau“, der Heimspielstätte der DEL2-Mannschaft Lausitzer Füchse. Die Fans bekamen gleich ein munteres Spiel mit zahlreichen Torchancen auf beiden Seiten zu sehen. Sowohl Brückmann als auch sein Gegenüber Florian Hardy konnten sich über mangelnde Beschäftigung nicht beschweren. Machtlos war Brückmann beim 0:1, als Gäste-Verteidiger Nicolas Besch die Scheibe von der Blauen Linie in Richtung deutsches Tor beförderte. Dem deutschen Torwart war die Sicht versperrt. Felix Schütz vergab auf Seiten der Hausherren wenig später die beste Gelegenheit. Der KHL-Profi scheiterte bei einem an ihm selbst zuvor verursachten Penalty.
Dafür lief es im zweiten Abschnitt besser für das Cortina-Team. Justin Kruegers Schuss fälschte Kai Hospelt unhaltbar zum Ausgleich ab. Nach Brückmanns Glanztat gegen Gregory Beron erhöhten die Gastgeber den Druck und wurden dafür belohnt: Auf Zuspiel von Leon Draisaitl und Dominik Kahun verbuchte Verteidiger Benedikt Brückner sein erstes Länderspieltor.
Im Schlussabschnitt hatten die Zuschauer den Torschrei nach einem Unterzahl-Konter von Schütz schon auf den Lippen, doch der Center scheiterte hauchdünn. Besser machten es wenige Sekunden später die Franzosen, die durch Valentin Claireaux zum 2:2 im Powerplay kamen. Die Nationalmannschaft steckte aber auch diesen Rückschlag weg. Yasin Ehliz brachte die deutschen Farben per sehenswerten Rückhandschlenzer erneut in Front. Doch auch hier hatten die Franzosen eine Antwort parat: Damien Fleury hatte Glück, dass sein Schuss von Justin Kruegers Bein unglücklich in die eigenen Maschen abgefälscht wurde.
So ging die Partie beim Stande von 3:3 in die Verlängerung. Da auch hier keine der beiden Mannschaften einen Treffer erzielen konnten, musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Der Franzose Julien Desrosiers traf hier als einziger.
Bundestrainer Pat Cortina: „Es war eine insgesamt gute Leistung des ganzen Teams. Die Moral und die Einstellung haben mir gefallen. Für die Zuschauer war die Partie auch interessant, da es hin und her ging. Wir hätten uns nach der zweifachen Führung mehr an unseren Gameplan halten sollen. Aber die Jungs wollten in einigen Situationen vielleicht zu viel und es besonders gut machen. Sowas passiert nun mal. Wir hatten viele neue Spieler in der Mannschaft. Ich bin mit allen zufrieden.“
Leon Draisaitl (Prince Albert Raiders/WHL): „Am Anfang war ich natürlich ein wenig nervös, da es mein erstes Länderspiel war. Im Laufe der Partie bin ich ganz gut reingekommen und habe mich relativ gut gefühlt. Fürs erste Spiel war ich recht zufrieden, habe aber noch Luft nach oben. Trotzdem hat es mir Spaß gemacht. Das Tempo ist schon etwas ganz anderes. Ich freue mich auf das zweite Spiel am Freitag.“
Benedikt Brückner (EHC Red Bull München): „Wir haben etwas gebraucht, um in die Partie zu kommen. Im zweiten Abschnitt waren wir dann druckvoller und konnten uns einige gute Chancen erarbeiten. Es war eine enge Partie mit vielen Torszenen auf beiden Seiten. Penaltyschießen ist dann immer Glückssache. Bei meinem Tor hat Matthias Plachta Raum geschaffen und Leon hat mich hoch angespielt. Das war eine gute Arbeit von meinen Nebenleuten.“
Henry Haase (Eisbären Berlin): „Es ist schade, dass wir verloren haben. Wir wollten vor heimischem Publikum unbedingt den Sieg. Wir haben gute Ansätze gezeigt, aber es war für alle nicht einfach, nach der Pause wieder reinzukommen. Am Freitag haben wir die Chance auf Revanche, die wollen wir nutzen.“
Mirko Höfflin (Adler Mannheim): „Für mich war es eine super Erfahrung, mein erstes Länderspiel bestritten zu haben. Schade, dass es nicht zum Sieg gereicht hat. Von der Physis her war es schon eine neue Situation für mich. Auch Fehler werden sofort bestraft. Wir wollen das zweite Spiel auf jeden Fall gewinnen.“
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