Russland holt ersten WM-Titel seit 1993

"Sbornaja" gewinnt in Kanada das Finale gegen den Gastgeber

Russland ist unter Cheftrainer Slava Bykow nach Jahren der Querelen und Rückschläge endlich am Ziel. Am Sonntagnachmittag (Ortszeit) gewann die russische Auswahl das Finale bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Quebec/Kanada gegen den Gastgeber mit 5:4 nach Verlängerung.

Ilya Kovalchuk wurde im ausverkauften Pepsi Coliseum in Quebec City zum Matchwinner und bescherte der Eishockey-Nation Kanada einen bitteren Tag. Semin brachte die Russen gleich in der 2. Minute mit 1:0 in Führung, aber dann drehten die Kanadier auf. Burns (4.), Kunitz (10.) und erneut Burns in Überzahl (15.) schossen den Favoriten aussichtsreich in Führung. Doch über die Partie hinweg gesehen machten die Russen den frischeren Eindruck. Das Team von Slava Bykow ließ sich vom gewohnt physischen Spiel der "Ahornblätter" nicht beeindrucken und setzte selbst Akzente in den Ecken. Semin schaffte in der 22. Minute für Russland den 3:2-Anschlusstreffer. Heatley stellte in der 30. Minute den alten Abstand noch einmal her, doch danach übernahmen die Russen nach und nach das Heft. In der 49. Minute schaffte Tereschenko zunächst das 4:3 für Russland und dann kam der große Auftritt von Ilya Kovalchuk, der bis dahin im Turnier keinen einzigen Treffer erzielt hatte. Der NHL-Stürmer markierte zunächst das 4:4 ins lange Eck (55.) und schoss sein Team damit in die Verlängerung.

In der Overtime waren keine zwei Minuten gespielt, als Kanadas Rick Nash unglücklich den Puck über die Bande spielte, dafür aber laut Regularien zu recht eine zwei minütige Hinausstellung hinnehmen musste. In der Powerplay-Situation markierte Kovalchuk das 5:4 und damit den Titel für die Russen. Die Kanadier wurden damit ausgerechnet im eigenen Wohnzimmer düpiert. Das wird den erfolgsverwöhnten Kanadiern im langen Sommer noch gehörig Gesprächsstoff in dem Pubs und Kneipen mitgeben. Russland dagegen feiert nun einen verdienten WM-Titel nach langer Durststrecke.

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