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Weltmeisterschaft 2012 06.05.2012, 22:27

Deutschland unterliegt Lettland denkbar knapp

2:3-Niederlage gegen direkten Viertelfinal-Konkurrenten

Bittere Pleite für die Deutsche Auswahl bei der Eishockey-WM in Schweden und Finnland. Im zweiten Spiel unterlag die Mannschaft von Bundestrainer "Köbi" Koelliker Lettland vor 4.162 Fans knapp mit 2:3 (0:1 2:1 0:1). Ein Powerplaytor der Letten im letzten Abschnitt entschied die Partie.

Zu Beginn musste das DEB-Team gegen Lettland mächtig schnaufen, denn die Letten begannen wieselflink, druckvoll und mit den besseren Chancen. Goalie Dennis Endras musste in der 5. Minute mit einer ersten Glanztat den Rückstand verhindern, als Martins Cipulis Nikolai Goc den Puck vom Schläger nahm und gefährlich einschoss. Das 0:1 von Miks Indrasis in der 12. Minute kam dann quasi mit Ansage. Mit einem lässigen Rückhandtreffer im Nachschuss überwand der Lette den diesmal chancenlosen Dennis Endras. Deutschland agierte in dieser Phase zu passiv, ließ die Letten zu oft gewähren. Ausgerechnet Sinan Akdag, der zusammen mit Daniel Pietta ins deutsche Team gerückt war, hatte in der 16. Minute die erste zwingende Chance für Deutschland. Wichtiger noch war ein großartiger Save von Dennis Endras in der 17. Minute, der mit der Schonerspitze das sichere 0:2 verhinderte.

Im zweiten Abschnitt ging es zunächst so weiter: Lettland stürmte - und traf. Mikelis Redlihs brachte die von Ex-NHL-Coach Ted Nolan trainierten Balten in der 24. Minute auf 0:2 voran. Aber wenn im deutschen Lager nichts mehr zu gehen scheint, kommt John Tripp mit einem wichtigen Tor daher. In der 26. Minute beschäftigte der hoch gewachsene Stürmer zwei lettische Verteidiger und brachte die Scheibe um den Körper seiner Gegenspieler herum im Kasten von Letten-Goalie Edgars Masalskis unter. Der hatte sich von seinen eigenen Leuten die Sicht versperren lassen müssen. Der Anschlusstreffer war für Deutschland der "wake-up-call". Die DEB-Equipe attackierte nun früher und engte die zuvor gewaltigen Spielräume der Letten ein. In der 33. Minute schloss Kai Hospelt einen guten Angriff der Deutschen mit viel Willenskraft im Nachschuss zum 2:2-Ausgleich ab. Phasenweise lag nun sogar die deutsche Führung in der Luft.

Zu Beginn des letzten Drittels geriet Deutschland erstmals in Unterzahl und schon wurde es wieder gefährlich vor Dennis Endras. Deutschland hatte hier viel Glück, verteidigte aber auch geschickt, wie auch in einer folgenden Unterzahl. Bei 5-gegen-5 hatte man aber weiterhin eigene Chancen zur Führung, so zum Beispiel Florian Ondruschka in der 48. Minute. Doch der Straubinger wurde dann zum Pechvogel des Teams, kassierte eine Strafe wegen Spielverzögerung, als er im eigenen Drittel unabsichtlich den Puck über die Bande spielte. Die dritte Powerplaygelegenheit verlief für die Letten zunächst ebenso erfolglos wie die vorangegangenen, als man aber kurz vor Ende die Aufstellung gefunden hatte, ging es ganz schnell: Aleksejs Sirokovs traf über die Fanghand von Endras unter die deutsche Latte zum 2:3. Am Ende versuchten die Deutschen nochmal alles, doch der Ausgleich gelang nicht mehr. Schade, da war mehr drin für die Jungs von "Köbi".

Stimmen zum Spiel


Jakob Koelliker (Bundestrainer): „Die Letten sind stark aus der Kabine gekommen. Wir haben zunächst schwer ins Spiel gefunden. Erst zum Ende des ersten Drittels kamen wir zurück. Ab dem zweiten Drittel haben wir dann die Führung übernommen und haben uns wieder herangekämpft. Leider mussten wir dann durch ein unglückliches Tor in Unterzahl den Rückstand hinnehmen und konnten diesen auch mit der Brechstange nicht mehr korrigieren. Dennoch war es ein gutes Spiel und ich bin stolz auf meine Spieler.“

Dennis Endras: „Die Letten haben stärker begonnen. Ab dem 2. Drittel haben wir dann das Heft in die Hand genommen und hatten den Gegner spätestens nach dem 1:2-Anschlusstreffer im Griff. Wenn unser Pfostentreffer reingeht, kann so ein Spiel zu unseren Gunsten ausgehen. Aber die Strafen im letzten Abschnitt haben uns das so genannte Momentum genommen. Insgesamt haben wir härter gearbeitet, aber leider fehlte dann am Ende so ein wenig die Kraft.“

Justin Krueger: „Wir wussten aus den vergangenen Spielen, dass es gegen Lettland eng wird. Das hat die Vergangenheit immer wieder gezeigt. Es waren immer Partien auf Augenhöhe. Wie heute auch wieder. Leider haben wir zu wenig `deutsches Hockey` gezeigt. Wir müssen in den kommenden Spielen defensiv besser stehen.“

Christoph Schubert: „In den ersten 20 Minuten haben wir ein wenig geschlafen, danach hatten wir die Letten unter Kontrolle. Wir haben im Laufe des Spieles leider einige gute Chancen liegen  lassen und haben dann unglücklich in Unterzahl das Gegentor bekommen. Das Gute an einem Turnier ist, dass noch nichts verloren ist.“

Christopher Fischer: „Wir sind nicht gut in die Partie reingekommen, das 0:2 war wie ein Weckruf. Danach waren wir besser, haben Moral gezeigt und hatten gute Chancen, eine davon an die Latte. Am Ende waren wir aufgrund der Strafen die unglücklichere Mannschaft.“
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Gast
01.12.2024 07:14 Uhr


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Kommentare (11)
08.05.2012, 12:13 Uhr
EisAuge (Gast)
Damit wird ungeschönt klar, wo die DEB-Auswahl international wirklich steht. Ein "Vorzugs"-Modus wie vorher verblendet da nur und gibt bei Erreichen des VF das falsche Signal an den nationalen Verband, genug getan zu haben.
Bewerten:0 

08.05.2012, 08:53 Uhr
dschingo (Gast)
sorry wer ins viertelfinale will sollte den 12 der weltranliste schlagen. klar schön aufgeholt, aber dafür gibts keine punkte. aber der sieg gegen russland ist fest eingeplant ;-)
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07.05.2012, 20:16 Uhr
Moe
Wobei ich finde, dass die Kleinen nicht mehr so hinterherlaufen wie noch vor Jahren.
Bewerten:0 

07.05.2012, 20:09 Uhr
Ravensburger (Gast)
@EisAuge: SELBSTVERSTÄNDLICH spielt der Modus eine gewaltige Rolle! Mit dem alten Modus war man nach einem, maximal 2 Siegen in der Zwischenrunde, jetzt braucht man deren 4. Für ein Team wie Deutschland schon ein riesiger Unterschied, denn man kann nicht erwarten, dass die sogn. 4 "kleinen" so einfa...
Weiterlesen Bewerten:0 

07.05.2012, 16:58 Uhr
EisAuge (Gast)
@Rav - Deine Vorhersagen sind ja Großartig. Du solltest Dein Vermögen bei einem Wettanbieter anlegen ;-) - kommst bestimmt mal ganz groß raus. Dort spielt nun mal das Beste was die DEB zu bieten hat. Der Bessere gewinnt, da spielt der Modus keine Rolle.
Bewerten:0 

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