Krupp: Kein Freibrief für NHL-Legionäre
Hecht und Schubert vorerst nur im "erweiterten Kader"
Die heiße Phase der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Vancouver/Kanada im Februar hat auch für die Eishockey-Nationalmannschaft längst begonnen. Bundestrainer Uwe Krupp benannte einen Tag vor Silvester gemäß den Empfehlungen des Weltverbandes IIHF einen sogenannten "erweiterten Kader", der 35 Spieler umfasst und einen engeren "Stammkader" enthält. Und die Überraschungen ließen nicht auf sich warten: Die NHL-Profis Christoph Schubert (Atlanta) und Jochen Hecht (Buffalo) stehen nur im erweiterten Aufgebot.
Dass dies im Prinzip nichts zu bedeuten hat, machte der frühere NHL-Klasseverteidiger Uwe Krupp jedoch umgehend klar: "Den Absprachen mit dem Internationalen Eishockey-Verband (IIHF) folgend, haben wir bis heute ein erstes und vorläufiges, 35 Spieler umfassendes Aufgebot benannt. 23 Spieler davon haben sich, auch unter Berücksichtigung von Verletzungen, im aktuellen Saisonverlauf für den engeren, ebenfalls vorläufigen Kreis empfohlen. Ausdrücklich weise ich darauf hin, dass jeder Spieler dieses erweiterten Aufgebotes noch die Möglichkeit hat, in Vancouver aufzulaufen und selbst für Spieler, die jetzt im vorläufigen Kader nicht aufgeführt sind, muss die Tür noch nicht zu sein. Wie immer in solchen Situationen gibt es Härtefälle, aber ich bin sicher, wir werden in Vancouver eine gute und schlagkräftige Mannschaft präsentieren."
So ist es gar nicht unwahrscheinlich, dass Krupp mit seinem "erweiterten Aufgebot" lediglich den Konkurrenzkampf kurz vor den Olympischen Spielen anzuheizen versucht. Denn auch in der DEL drängen weitere junge Spieler in den Mittelpunkt, die durchaus noch auf dem Kader auftauchen können. Und für die "Platzhirsche" Christoph Schubert und Jochen Hecht spricht ihre Erfahrung und ihr Nordamerika-Wissen. Insofern hat die Bekanntgabe des Aufgebotes kurz vor dem Jahreswechsel eigentlich keinen wirklichen Nachrichtenwert.
Weiter geht es für die Nationalmannschaft am 6. Januar, wenn sich das Team bei einem öffentlichen Training in Essen präsentiert. Dort wird es sicherlich nicht nur um Olympia sondern auch um Öffentlichkeitsarbeit für die Weltmeisterschaft im Mai in Deutschland gehen.
Und so sehen die Planungen von Bundestrainer Uwe Krupp für Olympia derzeit aus:
Torhüter: Dennis Endras (Augsburg), Thomas Greiss (San Jose/NHL), Dimitri Pätzold (Ingolstadt)
Verteidiger: Michael Bakos (Ingolstadt), Christian Ehrhoff (Vancouver/NHL), Jakub Ficenec (Ingolstadt), Jason Holland (Düsseldorf), Korbinian Holzer (Düsseldorf), Chris Schmidt (Mannheim), Dennis Seidenberg (Florida/NHL), Alexander Sulzer (Nashville/NHL)
Stürmer: Alexander Barta (Hamburg), Sven Felski (Berlin), Marcel Goc (Nashville/NHL), Philip Gogulla (Portland/AHL), Thomas Greilinger (Ingolstadt), Manuel Klinge (Kassel), Marcel Müller (Köln), T.J. Mulock (Berlin), André Rankel (Berlin), Marco Sturm (Boston/NHL), John Tripp (Hamburg), Michael Wolf (Iserlohn)
Auf Abruf / "erweiterter Kader":
Torhüter: Rob Zepp (Berlin)
Verteidiger: Sven Butenschön (Mannheim), Frank Hördler (Berlin), André Reiss (Hannover), Christoph Schubert (Atlanta/NHL)
Stürmer: Michael Hackert (Mannheim), Jochen Hecht (Buffalo/NHL), Kai Hospelt (Wolfsburg), Marcus Kink (Mannheim), Patrick Reimer (Düsseldorf), Yannic Seidenberg (Mannheim), Christoph Ullmann (Köln)
|