"Wir haben Selbstbewusstsein gewonnen!"
Interview mit Hamms Kevin Orendorz
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Kevin Orendorz. Foto: City-Press.
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Interview
Der 25-jährige Kevin Orendorz hat es auf 160 DEL-Spiele (plus vier CHL-Spiele) für die Krefeld Pinguine gebracht. Vor drei Jahre zog es ihn in die vierte Liga nach Hamm, mit denen er jetzt in die Oberliga aufstieg. Nachdem 4:3 Erfolg über Rostock unterhielt sich der "Mann des Spiels" mit Ivo Jaschick:
Herzlichen Glückwunsch zu diesem, aus meiner Sicht etwas glücklichen, 4:3 Sieg über die Piranhas aus Rostock! Wie haben Sie das Spiel gesehen?
Da bin ich nicht ganz Ihrer Meinung! Ich denke, dass wir in den ersten zwei Dritteln ziemlich souverän unterwegs waren und nur relativ wenig zugelassen haben (Spielstand 3:0). Klar war es ein Glück, dass wir "Shari" (Ilya Sharipov) hinten drin hatten - aber das gehört auch dazu! Im letzten Abschnitt hat Rostock noch mal angezogen hat und ist stärker gekommen! Wir haben sie auch noch einmal rankommen lassen (von 3-0, über 4-1 auf 4-3 {68 Sekunden vor dem Ende}), indem wir zu viele unglückliche Strafen kassiert haben - aber letztendlich noch - Gott sei Dank! - den Sieg über die Zeit gebracht!
Noch einmal "Herzlichen Glückwunsch!" - erstens zu Ihren beiden Toren und dann war das zweite, zudem noch das spielentscheidende Tor, zum 4-1 auch noch in Unterzahl! Erzählen Sie mal!
Es war eine Erlösung! Bei mir lief es ja in den letzten Partien eher mittelmäßig - ich habe halt die Tore nicht gemacht. Ich habe einfach nicht das Spiel gezeigt, zu dem ich in der Lage bin. Heute gegen Rostock, da war mein erstes Tor schon so etwas wie der "Dosenöffner"! Überhaupt hat es der ganzen ersten Reihe gut getan, dass wir mal wieder öfter gescort haben und auch im Powerplay erfolgreich waren. Bei meinem Zweiten Treffer hat halt alles gepasst, der Pass in meinen Lauf war perfekt und ich konnte ihn nutzen! Am Ende, als wir in Unterzahl dann gegen sechs Rostocker verteidigen mussten, haben wir noch mal alles gegeben! Aber diese Strafzeiten kurz vor dem Ende, war etwas, was wir wahrlich nicht haben wollten!
Was hat Ihr Coach Ralf Hoja in den Pausen zu dem Team gesagt?
Ralf kam eigentlich immer mit wenigen, aber positiven Worten in die Kabine! Er hat uns dann nur einige taktische Kleinigkeiten gesagt, die wir noch besser machen könnten. Am Ende haben wir es dann ganz gut umgesetzt, obwohl wir es noch besser machen können. Aber am Ende haben wir doch verdient ein Tor mehr geschossen!
Haben Sie jetzt mit den beiden Siegen, am Freitag 4:1 in Krefeld und heute 4:3 gegen Rostock gewonnen, jetzt eine Siegesserie gestartet?
Was heißt Siegesserie - jetzt kommen nächste Woche zwei Gegner eines anderen Kalibers: Hannover und Hamburg! Natürlich wollen wir gegen diese Gegner auch dort anknüpfen, wo wir heute geschafft haben. Aber wir werden sehen, was die Woche bringt - wir müssen wieder hart arbeiten und trainieren. Mit dem jetzt gewonnen Selbstbewusstsein werden wir dann in das nächste Wochenende gehen.
Noch eine letzte Frage zu Ihrem Bruder Dieter, der bei den Iserlohn Roosters spielt! Wollen Sie nicht noch einmal mit ihm zusammen in einer Mannschaft spielen?
Darüber möchte ich jetzt erst mal nicht spekulieren - er soll jetzt erst einmal sein Ding machen und so lange es geht in der DEL bleiben. Dann, in ferner Zukunft, wenn er mal in das Alter kommt, ob es noch das Richtige ist, dann vielleicht mal. Es reicht ja, wenn einer mal den Schritt nach unten gemacht hat - ich wünsche ihm natürlich nur das Beste!
Vielleicht treffen Sie sich dann ja irgendwann in der DEL2 - Ihr Bruder tritt kürzer und Sie steigen mit Ihren Eisbären auf?
(lachend) Das steht noch in den Sternen! Wir sind jetzt erst einmal in der Oberliga angekommen, wollen uns hier einen Namen machen und dann schauen wir weiter!
Vielen Dank!
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