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Blue Devils Weiden 13.01.2003, 09:36

Weiden und Bayreuth überzeugen mit einem guten Spiel

Blue Devils greifen nach 6-3 Erfolg nach der Tabellenspitze

Überragender Mann heute auf dem Eis war der Weidener Verteidiger Jan Penk, der mit seinem bedingungslosen Einsatz und einem überragenden Zweikampfverhalten wirklich das Maß aller Dinge für alle Spieler auf dem Eis war. Das wichtige 2:0, das er erzielte, war dann noch eine schöne Zugabe für den sympa tischen Tschechen, dessen Leistungen man nicht hoch genug anrechnen kann, die er Woche für Woche bringt. Ansonsten waren es natürlich die "üblichen Verdächtigen", die das Spiel in der Offensive entschieden. Strömberg (belebte wieder den zweiten Sturm mit Kinateder und Plate) und Blaha und Piskor, die mit Hendrikson auch einen sehr starken Sturm bildeten.

Das Spiel begann in den ersten Minuten wirklich mit guten Aktionen hüben und drüben. Sowohl die Bayreuther Tigers hätten bei zwei Powerplays in Führung gehen können, als auch die Devils, die ein Powerplay nicht nutzten, hatten ihre Chancen. Die größte davon hatte der sehr motiviert wirkende Roman Göldner, der alleine vor Udo Döhler einen Schlenker zuviel machte in der 9. Minute. Eben jener Göldner war es dann auch in der 11. Minute, als er eine zwei auf eins Situation sehr abgeklärt löste und den Passweg geschickt zustellte, sodaß Daniel Jun direkt schießen mußte. Der Schuß wurde dann die sichere Beute von Haider. In der 13. Minute dann machten die Tigers in der Vorwärtsbewegung einen Fehlpaß, den Plate abfing, der passte schnell auf Johansson und der dann wieder auf Strömberg, der so auf rechts durchbrach. Nun hatte Strömberg die Möglichkeit auf zwei mitgelaufende Mitspieler zu passen, oder den Abschluß selbst zu suchen. Was machte Strömberg: Genau er hatte wieder einen seiner genialen Momente, die nur er zustandebringt. Er lief alleine durch, war fast schon abgedrängt, legte den Puck dann aber fast auf der Verlängerung der Torlinie nochmals auf die Rückhand und schlenzte die Scheibe mit eben jener unhaltbar für Döhler ins lange Kreuzeck zum 1:0. Dies war die Initialzündung für die Devils, die nun offensiver wurden und genau eine Minute später gleich das 2:0 nachlegten. Blaha lief auf rechts schön ins Drittel der Bayreuter, zog hinter das Tor der Tigers und legte den Puck dann herrlich zurück zu Penk, der den Puck direkt ins obere rechte Eck des Bayreuther Tores hämmerte. Döhler war auch hier ohne Abwehrchance, da ihm die Sicht doch etwas verdeckt war. Wieder nur eine knappe Minute später waren es dann die Bayreuther Spieler, die nun zum ersten Mal jubeln durften. In Überzahl (Göldner saß auf der Strafbank) gelang den Tigers das 2:1. Herbst zog fulminant ab, Haider konnte den Puck nur abprallen lassen und Daniel Jun war schneller als die Weidener Verteidiger und erzielte per Nachschuß den Treffer. Doch Weiden zeigte sich nicht geschockt und erzielte diesmal nur 29 Sekunden später durch Michal Piskor das 3:1. Blaha hatte von der linken Angriffsseite kommend Piskor nicht übersehen, ihm den Puck herrlich an zwei Bayreuther Verteidigern vorbei serviert und Piskor verwerte den Puck direkt aus kurzer Entfernung zum 3:1 für Weiden.

Mit 3:1 gings dann auch ins zweite Drittel. Dort war wieder kaum eine Minute vergangen, da narrte Strömberg wieder die gesamte Bayreuther Verteidigung, lief quer durchs Drittel der Bayreuther und dann noch einmal um den Bayreuther Kasten herum und die Tigers konnten ihn nicht einmal mit einem Foul bremsen, das der Schiedsrichter dann auch anzeigte. Haider fuhr für einen sechsten Feldspieler vom Eis, aber das war gar nicht mehr nötig, denn der Schwede sah Martin an der blauen Linie, der nahm Maß und erzielte per Schlagschuss das 4:1 für die Devils. Danach war der Torhunger der EV-Cracks zunächst gestillt, bzw. kamen die Tigers nun deutlich besser ins Spiel. Zwischen Minute 28 und 31 waren die Bayreuther lange in Überzahl, teilweise gar mit 5 gegen 3, doch die Weidener Verteidigung stand ausgesprochen gut, so daß kein Treffer gelingen sollte. Erst nach drei Minuten Powerplay war es Florian Müller in der 31. Minute, dessen Schuß zweimal abgefälscht wurde und somit an Haider vorbei zum 4:2 ins Netz trudelte, dem zudem die Sicht total verdeckt war. Ansonsten war Haider heute wirklich auf Zack und hatte mit einigen tollen Reflexen einen großen Anteil an diesem Sieg.

Das letzte Drittel mußte also die Entscheidung bringen. In der 42. Minute bekam Göldner zwei Minuten und so drängten die Tigers auf den Anschlusstreffer. Doch die Tigers hatten die Rechnung ohne den Wirt in Person von Milan Blaha gemacht. Der schnappte sich den Puck in Unterzahl, lief blitzschnell nach vorne, bediente dann Piskor, der dann den Puck in Unterzahl zum wichtigen 5:2 ins Bayreuther Tor beförderte. Döhler sah bei diesem Treffer etwas unglücklich aus, weil der Schuss von Piskor nicht unbedingt eine Rakete war. Doch auch die Tigers von Trainer Irwin ließen den Kopf nicht lange hängen und kamen durch Dave Tremblay im selben Überzahlspiel noch zu ihren dritten Treffer. Tremblay zog von der blauen Linie per Schlagschuß ab und der passte genau halbhoch links zum 5:3. In der 44. Minute verpassten die Devils in Überzahl, das heute nicht ganz so perfekt wie gewohnt lief, den Vorsprung erneut auszubauen, bekamen aber dann auch keinen Gegentreffer bei Bayreuther Überzahl, die wegen eine angeblichen unsportlichen Schwalbe von Penk zustandekam. Was da der Schiedsrichter gesehen haben will, wird wahrscheinlich ein Rätsel bleiben. So ?schaukelten? die Devils den Vorsprung geschickt über die Zeit (gegen die konterstarken Bayreuther auch die einzige Möglichkeit) und als Döhler eineinhalb Minuten vor Spielende sein Tor geräumt hatte, war es wieder Conny Strömberg, der 43 Sekunden vor Ende mit einem Schlenzer ins leere Tor (übrigens wieder genau in den linken oberen Torwinkel) zum 6:3 die Weidener Fans in Jubelstimmung brachte.

Nun können die Devils mit einem Sieg im Nachholspiel am Dienstag in Dresden die Tabellenführung erobern und bei einem vollen Sieg mit drei Punkten wären die Blue Devils als erstes Team der Ostgruppe für die Meisterrunde auch rechnerisch unumstößlich qualifiziert. Aus der Westgruppe sind übrigens schon die Teilnehmer EC Peiting, EHC Klostersee und EV Füssen qualifiziert. Peiting wäre eine schöner Gegner für Trainer Sulak, der dort lange Jahre erfolgreich tätig war, der EHC Klostersee mit seiner tollen Nachwuchsarbeit und technisch hochwertigen Mannschaft ist sowieso ein reizvoller Gegner und das Wort "Füssen" lässt einige Fans immer noch den Puls schneller werden. Mit der Traditionsmannschaft hätten die Devils sowieso noch die eine oder andere Rechnung zu begleichen. Immerhin waren es die Füssener, die den Devils die wahrscheinlich bittereste Niederlage überhaupt vor zwei Jahren zufügten in den Aufstiegsspielen nach der Regionalligameisterschaft.
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