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Selber Wölfe 01.12.2002, 12:22

Ünglückliche Niederlage für die Selber Wölfe

Packendes Duell mit den Bayreuth Tigers endet 3:4

Toll gespielt, wacker gekämpft, aber am Ende abermals ohne Punkte dagestanden. Der ERC Selb mußte sich gestern nach einem packenden Schlagabtausch mehr als unglücklich dem ESV Bayreuth mit 3:4 geschlagen geben. Der ERC Selb war über weite Strecken der Partie die tonangebende Mannschaft, versäumte es jedoch, die sich zahlreich bietenden Einschußmöglichkeiten in Tore umzumünzen. Andererseits fingen sich die "Wölfe" mehr als unglückliche, absolut vermeidbare Gegentreffer. Aus einer geschlossenen, auftretenden Selber Mannschaft ragte nicht nur wegen seiner beiden Tore "Dauerläufer" und "Kanonier" Elvis Beslagic heraus. In bestechender Form präsentierte sich auch Duane Dennis, dem zwar ein Tor versagt blieb, aber als ständiger Unruheherd in der Bayreuther Hintermannschaft auftauchte. Einen positiven Einstand gab darüber hinaus "Probespieler" Marc Garthe. Der 36jährige Deutschkanadier machte eine gute Figur, gefiel mit gutem Paßspiel und einer überaus positiven Quote gewonnener Bullies.

Die Neuauflage des ewig jungen Derbys der beiden Nachbarschaftsrivalen begann mit 55minütiger Verspätung. Grund einmal mehr die verspätete Ankunft der eingeteilten Linienrichter, die beiden aus Weißwasser kommenden Herren Braun und Beuthner standen bei ihrer Anreise nach Selb im Stau. Nachteilig entpuppte sich diese Verspätung für beide Teams nicht, denn es entwickelte sich sofort nach Beginn   ein offener, verbissener, aber stets fairer Schlagabtausch. Die Wölfe, ohne die gesperrten Brad Scott und Jörg Hanft, dafür erstmals mit Marc Garthe auflaufend, zogen sofort das Spiel an sich, legten ein furioses erstes Drittel auf das Parkett und waren den Tigers überlegen. Nach der frühen Führung durch Verteidiger Elvis Beslagic diktierten die Wölfe das Geschehen, erst als die Gäste aus der Wagnerstadt zur Freude ihres zahlreich mitgereisten Anhangs in der siebten Minute zum mehr als glücklichen Ausgleichstreffer kamen, wurde die Partie lebendiger. Ein Zustand, der sich jedoch nur als kurzes Strohfeuer entpuppte, denn schnell übernahmen die Hausherren die Vorherrschaft auf dem Eis zurück. ESV-Goalie Udo Döhler stand desöfteren im Mittelpunkt des Geschehens, allen voran Duane Dennis hätte mit sehenswerten Aktionen seine Farben in Front schießen müssen. In der 12. Minute der längst überfällige 2:1 Führungstreffer. Duane Dennis sah den freistehenden Elvis Beslagic und dieser mit einer Kopie des ersten Treffers. 

Die Fans aus beiden Lagern kamen auch in der Folgezeit des sehr gut geführten Derbys voll auf ihre Kosten, Einsatz und Kampf prägte die Szene. Den einzigen Vorwurf, den sich die Wölfe im nachhinein auf den Spielausgang gefallen lassen mußten, war die Tatsache, daß es versäumt wurde, den möglichen dritten Treffer vorzeitig "nachzulegen."Gelegenheiten dazu gab es zuhauf, aber mangelndes Glück, Unvermögen und noch dazu ein gutaufgelegter Udo Döhler standen im Weg. Pech auf der einen, Glück auf der anderen Seite. Der ESV Bayreuth kam abermals durch eine Verstrickung unglücklicher Umstände zum Ausgleich. Während Daniel Jun per Alleingang an Torhüter Markus Nachtmann scheiterte, war es gleicher Spieler, der in der 29. Minute schoß, der Puck prallte an der Kufe von Jiri Jonak unhaltbar ins Tor. Solche Tore bekommt man eben, wenn man hinten in der Tabelle steht. Ein Treffer, der den Schützlingen von ESV-Coach Doug Irwin gehörig Auftrieb gab, eine starke Phase der Tigers folgte, aber der ERC Selb überstand diese inklusive zwei unmittelbar aneinanderfolgende Unterzahlspiele.

Das Schlußdrittel hätte für die Wölfe nicht schlechter beginnen können. Es waren gerade einmal 35 Sekunden gespielt, als abermals der Puck im Netz hinter Markus Nachtmann zappelte. Stevens konnte zuvor in letzter Sekunden gestoppt werden, die Situation schien geklärt, aber aus dem Hinterhalt nahm Verteidiger Sochan Maß und schoß zum 3:2 ein. Würden sich nun die Wölfe frühzeitig in ihr Schicksal fügen? Mit Nichten, die Wölfe schlugen zurück. Als in der 49. Minute der Bayreuther Splitter zwei Strafminuten wegen Bandencheck vom sehr gut leitenden Hauptschiedsrichter Drews erhielt, markierte abermals die erste Reihe einen Treffer zum viel umjubelten 3:3. Elvis Beslagic sah uneigensinnig den am Pfosten lauernden Sascha Grögor und dieser mußte nur noch die Kelle hinhalten.                                                             Es folgte eine hochdramatische Schlußphase, Torchancen auf beiden Seiten, Angriff auf Angriff. Als sich viele schon gedanklich auf eine mögliche Verlängerung einstellten, zog Dave Stevens auf Bayreuther Seite den Selbern ein Strich durch die Rechnung. Der Deutschkanadier  schaltete am schnellsten und schoß zum 4:3 ein. Der ERC Selb mit dem Rücken zur Wand. Hoffnung keimte nochmals auf, als sich 96 Sekunden vor Ende Kanadier Heilmann eine unnötige Strafzeit einhandelte. Nach kurzer Lagebesprechung", sprich Auszeit, setzte Trainer Roland Schneider alles auf eine Karte, nahm Nachtmann für einen weiteren Feldspieler vom Eis, aber die zahlenmäßige Überlegenheit blieb ohne nennenswerte Szenen, der verdiente Ausgleich blieb den Wölfen versagt. 
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